Originaltitel: Vault of the Heavens Episodennummer: 3x17 Bewertung: Erstausstrahlung US: 07. April 2003 Erstausstrahlung D: 29. Oktober 2003 Drehbuch: Gordon Michael Woolvett Regie: Jorge Montesi Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Helene Joy als Alien Queen,
Aleks Paunovic als Agio u.a.
Kurzinhalt:
Dylan Hunt wird von einer weiblichen Stimme zu einem Sonnensystem gerufen. Dort angekommen entdeckt man einerseits einen bewohnbaren Planeten, und andererseits eine Partikelwolke, die zwischen diesem und seinem Mond schwebt. Als man dem Planeten einen Besuch abstattet, stößt man auf eine Art Kokons, in der sich Lebewesen zu befinden scheinen. Noch während man sich fragt, aus welchem Grund genau man zum Planeten gerufen wurde, und ob man sie fortbringen soll, um sie vor den Auswirkungen der Wolke zu beschützen, oder die Wesen in den Kokons vielmehr auf die Wolke gewartet haben, erwachen diese zum Leben, und überwältigen die Andromeda-Crew. Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um Lebensformen aus Energie, die auf die Wolke angewiesen sind, um sich fortzupflanzen. Dafür benötigen sie jedoch auch noch das genetische Material eines körperlichen Wesens. Eben deshalb wurde Dylan zum Planeten gerufen. Allerdings: Dieser gab zuvor der auf der Andromeda verbliebenen Besatzung den Befehl, die Wolke zu vernichten…
Review (kann Spoiler enthalten):
Beginnen wir mit dem Positiven: Von wenigen Ausnahmen (wie die eine CGI-Einstellung direkt vor der Landung) fand ich die Planetenlandschaft nett umgesetzt, wobei insbesondere die Höhle, in der man schließlich landet, hervorsticht. Das war schon ein recht nettes Bild. Der "Energieeffekt" rund um die Weltall-Sirenen war auch ganz cool gemacht. Generell kam vor allem zu Beginn ein nettes Mystery-Gefühl auch. Und auch das Dilemma von Dylan & Co., dass sie nach ihrer Ankunft nicht wissen, was die Sirenen denn nun eigentlich genau von ihnen wollen, gefiel mir: Soll man sie vom Planeten fortschaffen, oder sind sie vielmehr auf die Wolke zum Überleben angewiesen? Last but not least gab es dann auch noch ein paar halbwegs witzige Momente, vor allem rund um Tyr, die zusammen mit einem durchaus vernünftigen Erzähltempo zumindest das Aufkommen von Langeweile verhindern.
Größtenteils konnte ich mit "Das Dach des Himmels" aber leider nicht wirklich etwas anfangen. Das beginnt schon damit, dass es diesen Sirenen gelingt, über Lichtjahre hinweg telepathisch mit Dylan in Kontakt zu treten. Gut ok, das hat vermeintlich etwas mit Harpers "Nachbrenner" zu tun; dies erklärt aber wiederum nicht, warum Dylan ursprünglich der Einzige ist, der ihre Stimme hört. Generell konnte ich mit dieser Heldenverehrung rund um den Captain – der natürlich der Stärkste und Beste ist, weil "lesser men would not be able to keep their mind" – nichts anfangen. Ich fand auch das Geplänkel rund um den Nietzscheaner unnötig; insbesondere natürlich auch dann, wenn es zwischen ihm und der Andromeda tatsächlich zum Kampf kommt. Aber auch den Faustkampf zwischen ihm und Dylan zum Showdown fand ich höchst entbehrlich. Und dann ist da noch der große und glückliche Zufall, dass sich die Partikelwolke, nachdem sie von der Andromeda (beim Versuch, sie zu "verschieben") vernichtet wurde, durch die Explosion des Nietzscheaner-Schiffes auf wundersame Weise wiederherstellt. Das war mir dann doch zu weit hergeholt. Schade ist dies insbesondere auch deshalb, als es bei "Das Dach des Himmels" durchaus ein paar interessante, vielversprechende Ansätze gab. Die Umsetzung ist Harper-Darsteller Gordon Michael Woolvett in meinen Augen aber leider größtenteils missglückt.
Fazit:
"Das Dach des Himmels" wirkt auf mich so, als hätte man in einer Schublade ein für die klassische "Star Trek"-Serie aus den 60ern abgelehntes Drehbuch entdeckt, und dieses nun – mit kleineren Anpassungen – als "Andromeda"-Folge umgesetzt. Und wie es der Hinweis auf das abgelehnte Drehbuch wohl schon erahnen lässt, ist das in diesem Fall (so sehr ich "Raumschiff Enterprise" auch liebe) nicht als Kompliment gemeint. Tatsächlich wirken einige Elemente an "Das Dach des Himmels" ziemlich aus der Zeit gefallen. Auch mit der Darstellung von Dylan als einzig wahrer Mann (zugegebenermaßen bewusst übertrieben ausgedrückt) konnte ich nicht wirklich etwas anfangen. Darüber hinaus ergeben sich ein paar logische Ungereimtheiten. Und nicht zuletzt fand ich die Nebenstory rund um den Nietzscheaner sehr entbehrlich. Zwar habe ich mich mit früheren "Andromeda"-Folgen auch schon mal mehr gelangweilt. Von einzelnen kurzen Momenten und/oder Elementen abgesehen war "Das Dach des Himmels" aber leider nicht wirklich meins.