Originaltitel: Unknown Soldier Episodennummer: 2x02 Bewertung: Erstausstrahlung US: 29. Dezember 1994 Erstausstrahlung D: 20. April 1998 Drehbuch: Robin Bernheim Regie: Allan Kroeker Besetzung:
Greg Evigan als Jake Cardigan,
Eugene Clark als Sid Gomez,
William Shatner als Walter H. Bascom,
Jenn Griffin als Electra Dutton,
Brett Halsey als Frederick Braymar,
Natalie Radford als Nika,
Ernie Grunwald als Spaz,
Lexa Doig als Cowgirl,
Dana Brooks als Shelley Grout,
Peter Blaise als Jonas u.a.
Kurzinhalt:
Jake Cardigan verfolgt einen Verdächtigen, als ihm eine junge Frau zu Hilfe kommt. Wie sich herausstellt, ist Electra eine Veteranin des Brasilien-Kriegs – in dem auch Jakes Bruder Danny gekämpft hat. Als Jake erkennt, dass sich Electra schwer damit tut, einen festen Job zu finden, rekrutiert er sie kurzerhand für Bascoms Team. Die betreffenden Tests absolviert Electra mit Bravour, und zur Einschulung wird ihr Jake als Mentor zugewiesen. Was jedoch niemand ahnt: Electra ist die einzige Überlebende einer verpfuschten Mission des Krieges. Sie ist ständig mit General Braymar in Kontakt, der ihr Ziele nennt, die sie dann ausschaltet. Dabei handelt es sich angeblich um jene Personen, die für eben diesen Einsatz verantwortlich waren. Eines Tages schickt ihr Braymar dann das Profil der nächsten Zielperson: Walter Bascom…
Review:
In "Das letzte Gefecht" werfen wir einen Blick auf die Vorgeschichte innerhalb der Serie. Auffällig finde ich dabei, dass es in relativ vielen 90er-Jahre-Sci-Fi-Serien in der jüngeren Vergangenheit einen Krieg gab, dessen Nachwehen immer noch zu spüren sind, und auf den immer wieder mal Bezug genommen wird. "Babylon 5" (Erde-Minbari), "Space 2063" (der KI-Krieg), "Mission Erde" (die SI-Kriege) – und nun eben auch "Tek War". Leider aber macht zumindest mal "Das letzte Gefecht" keinen sonderlich guten Job wenn es darum geht, uns einen Einblick in die damaligen Ereignisse zu geben. Nicht zuletzt verletzt man hier den guten alten Grundsatz "show, don't tell"; zumindest einen Flashback zur tragisch verlaufenden Mission, welche die Hauptmotivation für Electra bietet, hätte man uns gönnen können, ja eigentlich sogar müssen. Dann wäre zumindest meine Bindung zur Hauptfigur deutlich stärker gewesen, und hätte ich dann vor allem auch am Ende mehr mit ihr mitgefühlt.
Apropos Ende: Wie schon die Episode davor leidet auch "Das letzte Gefecht" wieder darunter, dass man ähnliche Stories schon derart oft gesehen hat, dass von Anfang an klar ist, wie sich die Handlung entwickeln, und auch, auf welches Ende es hinauslaufen wird. Und anstatt dass die Episode mit eben dieser Erwartungshaltung spielen würde, um sie dann auf den Kopf zu stellen, kommt auch alles genau so, wie man sich das allzu früh schon denken kann. Immerhin, die Grundidee, dass der Ex-General das Trauma von Electra (für das er noch dazu selbst verantwortlich ist!) ausnutzt, um sie als willige Auftragskillerin auf seine Feinde zu hetzen, weiß durchaus zu gefallen. Das war schon ziemlich bitter, und ich vermute, dass man hier allgemein eine Aussage darüber machen wollte, wie Veteranen nach einem Krieg oftmals im Stich gelassen werden. Zudem fand ich auch "Das letzte Gefecht" wieder durchaus kurzweilig; so wie schon die Episode davor profitiert auch sie wieder von der kürzeren Laufzeit im Vergleich zu den TV-Filmen. Die schauspielerischen Leistungen waren auch ok, nicht zuletzt von Jenn Griffin, die auch Dauergast der (ebenfalls in Kanada produzierten) "RoboCop"-Serie war. Und auch wenn man der Serie - noch mehr als schon bei den Filmen – anmerkt, dass das Geld hier nicht gerade locker saß, gab es doch einzelne ganz nette Einstellungen, wie z.B. im Diner zu beginn. Wie die Inszenierung von Allan Kroeker (später u.a. für "Star Trek: Enterprise" im Einsatz) generell ganz solide war. Trotzdem schade, dass man aus Electras interessanter und tragischer Vorgeschichte nicht mehr herausholen konnte.
Fazit:
Grundsätzlich mag ich es ja, wenn in Serien ein Blick in die Vergangenheit geworfen wird, und man nicht nur die Vorgeschichte der Figuren, sondern auch der Welt an sich, ein bisschen näher kennenlernt. Leider aber gelingt es "Das letzte Gefecht" nur sehr bedingt, uns die Schrecken des Brasilien-Krieges zu vermitteln. Der eine oder andere Flashback, gerne auch als Erinnerungs-Alptraum, hätte hier Abhilfe schaffen können – aber ich vermute mal, dafür war (leider) kein Budget da. Ohne diesen Unterbau schafft es aber die Story rund um Electra halt leider nur bedingt, zu berühren. Darüber hinaus war die Handlung auch wieder sehr vorhersehbar, und insbesondere der Ausgang des Geschehens überaus typisch. Ungeachtet dieser Schwächen fand ich aber auch "Das letzte Gefecht" wieder halbwegs ok. Die Episode bot durchaus einige interessante Ansätze, der tragische Hintergrund der Story kam trotz der suboptimalen Umsetzung zumindest ansatzweise zur Geltung, vor allem aber war auch diese Episode wieder, trotz aller Vorhersehbarkeit, recht kurzweilig.