Originaltitel:The Church on Ruby Road Episodennummer: 14x04 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 25. Dezember 2023 (Disney+) Drehbuch: Russell T. Davies Regie: Mark Tonderai Besetzung:
Ncuti Gatwa als The Doctor,
Millie Gibson als Ruby Sunday,
Davina McCall als Davina McCall,
Bobby Bradley als Denzel,
Mary Malone als Trudy,
Anita Dobson als Mrs. Flood,
Hemi Yeroham als Abdul,
Michelle Greenidge als Carla Sunday,
Angela Wynter als Cherry Sunday,
Gemma Arrowsmith als Ruth Lyons u.a.
Kurzinhalt:
Am Weihnachtsabend des Jahres 2004 wird der Doktor – in seiner mittlerweile fünfzehnten Inkarnation – Zeuge, wie vor der Kirche an der Ruby Road ein Baby abgelegt wird. Knapp neunzehn Jahre später ist Ruby Sunday zu einer selbstbewussten jungen Frau herangewachsen, die vor allem auch bei einem lesbischen Paar, die seit Jahrzehnten Findelkinder aufziehen, sie jedoch als einzige von diesen adoptiert haben, ein glückliches, liebevolles Zuhause gefunden hat. Dennoch lässt sie die Frage nach ihrer Herkunft nicht los. Mit einem Interview in der Sendung von Davina McCall hofft sie, ihre leiblichen Eltern finden zu können. Während diesem kommt es dann jedoch zu einem mysteriösen Unfall, der Ruby fast das Leben gekostet hätte. In den darauffolgenden Wochen bis zum Weihnachtsabend mehren sich diese vermeintlichen Unfälle dann schließlich. Noch ahnt Ruby nicht, dass der Doktor ein Auge auf sie hat, und das Schlimmste verhindern. Schließlich gibt er sich ihr zu erkennen, und gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen jene böse Mächte auf, die es auf Ruby abgesehen haben…
Review (kann Spoiler enthalten):
Zwar feierte Ncuti Gatwa bereits in "Das Kichern" seinen Einstand als fünfzehnter Doktor, dort stand er aber doch noch ziemlich im Schatten von David Tennant. Hier nun erlebt er sein erstes eigenes Abenteuer. Zugleich wird uns hier mit Ruby Sunday seine neue Begleiterin vorgestellt. Nun muss ich gestehen, im ersten Moment war ich doch ein bisschen enttäuscht, hatte ich doch eigentlich vermutet und erwartet, dass sich die in "Das Monster von den Sternen" vorgestellte Rose ihm anschließen würde. Allerdings hat man mit dem Rätsel rund um Rubys Herkunft zugegebenermaßen hier gleich ein spannendes Mysterium mit im Gepäck, welches wohl mindestens die vierzehnte Staffel dominieren wird (meine Vermutung ist übrigens, dass es sich um die Tochter von Rose Tyler handelt; bis wir erfahren, ob ich damit richtig liege, wird aber wohl noch einige Zeit vergehen). Jedenfalls half sowohl dieses interessante Rätsel als auch die charmante Performance von Millie Gibson, dass sich meine Enttäuschung ob Rose (Noble) rasch legte. Die Episode war zudem gut inszeniert, wobei vor allem der Einstieg an der Kirche für mich hervorstach. Und nicht zuletzt die Idee, dass der Doktor nach 2004 zurückreisen muss, um sie dort vor den Goblins zu retten, hatte zweifellos ihren Charme.
Insgesamt war ich allerdings von "Vom Himmel hoch" jetzt leider nicht übermäßig begeistert. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hatten die gerade erwähnten Goblins, die ich als Bösewichte für dieses Weihnachtsspecial doch etwas eigenwillig gewählt fand. Mit Ausnahme des netten Gesprächs zwischen dem Doktor und Ruby während die beiden an den Masten gebunden sind – der nicht zuletzt vom wirklich gelungenen Zusammenspiel von Gawta und Gibson lebte, dass zu den größten Stärken der Episode gehörte, und mich trotz meiner mangelnden Begeisterung für die hier erzählte Storyline im Hinblick auf die weiteren Abenteuer des fünfzehnten Doktors optimistisch macht – konnte ich mit dem Mittelteil auf dem Goblin-Schiff herzlich wenig anfangen. Die Gesangseinlage fand ich dabei ganz besonders schmerzhaft. So gut mir auch das mit der Rettung in der Vergangenheit gefiel, aber etwas früher hätte der Doktor da ruhig draufkommen können, weil irgendwie war das gleich offensichtlich. Es ist nur eine Kleinigkeit, aber ich will's trotzdem erwähnen: Das Design des in den Specials vorgestellten Schallschraubenziehers fand ich ja absolut fantastisch; demgegenüber kann ich mit dem hier nun vom fünfzehnten Doktor verwendeten Gerät nicht viel anfangen. Und das Rätsel rund um Mrs. Flood verfehlte bei mir insofern die gewünschte Wirkung, als bei mir bei der Sichtung der Folge gar nicht ankam, dass das ein Rätsel sein soll; denn angesichts meiner mangelnden Kenntnis der Ära vor "New Who" dachte ich, das wäre einfach eine ehemalige Begleiterin, die ich halt nur nicht kenne. So oder so, die Besetzung (und Figurenkonstellation) halte ich zwar auch nach "Vom Himmel hoch" für vielversprechend; den besten Einstand hat man ihnen mit diesem Weihnachtsspecial in meinen Augen aber nicht beschert.
Fazit:
"Vom Himmel hoch" gibt nun nicht nur dem neuen Doktor Ncuti Gatwa die Gelegenheit, aus dem Schatten von David Tennant herauszutreten, sondern stellt uns auch die von Millie Gibson gespielte neue Begleiterin des Doktors vor. Das Zusammenspiel der beiden hat hier gleich bei ihrem ersten Auftritt einen sehr gelungenen und damit vielversprechenden Eindruck hinterlassen. Aber auch das Mysterium rund um Rubys Herkunft hat definitiv mein Interesse geweckt. Mit der Story – und insbesondere der Wahl der Bösewichte – hat Russell T. Davies seinem neuen Duo in meinen Augen aber nicht wirklich einen Gefallen getan. Ich fand alles rund um die Goblins leider eher mühsam, wobei die Gesangseinlage ganz klar den Tiefpunkt für mich darstellte. Insofern war das ein doch eher durchwachsener Einstand für die beiden. Andererseits: "Rose" habe ich vor einer gefühlten Ähnlichkeit mit ähnlich gemischten Gefühlen aufgenommen; wenn man bedenkt, wo sich die Serie dann unter der Ägide von Russell T. Davies hinentwickelt und welche qualitative Höhen sie in weiterer Folge erklommen hat, mag das sogar ein gutes Zeichen sein.
