HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Filme von A-Z arrow Der Gigant aus dem All
Der Gigant aus dem All Drucken E-Mail
Charmante 2D-Animation mit SF-Touch Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 24 Dezember 2023
 
Advent-SPECiAL

 
Der Gigant aus dem All
Originaltitel: The Iron Giant
Produktionsland/jahr: USA 1999
Bewertung:
Studio/Verleih: Warner Bros. Animation/Warner Bros.
Regie: Brad Bird
Produzenten: U.a. Allison Abbate & Des McAnuff
Drehbuch: Tim McCanlies & Brad Bird, nach dem Roman von Ted Hughes
Filmmusik: Michael Kamen
Kamera: Steven Wilzbach
Schnitt: Darren T. Holmes
Genre: Zeichentrick/Science Fiction
Kinostart Deutschland: 16. Dezember 1999
Kinostart USA: 06. August 1999
Laufzeit: 86 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 6
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Eli Marienthal, Jennifer Aniston, Vin Diesel, Harry Connick Jr., James Gammon, Cloris Leachman, Christopher McDonald, John Mahoney, M. Emmet Walsh u.a.


Kurzinhalt: Im Jahr 1957 stürzt ein großer Roboter aus dem All in der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt ab. Zufällig entdeckt ihn der Hogarth Hughes, der ihn sogleich rettet, als er in den Stromkreis eines Umspannwerks gerät, und sich daraufhin mit dem eisernen Riesen anfreundet. Doch der Besuch aus dem Weltraum ist nicht unbemerkt geblieben: Der finstere Regierungsbeamte Kent Mansley hat es auf den großen Roboter abgesehen. Er befragt alle Bewohner der Kleinstadt, und hat schon bald den Verdacht, dass Hogarth im Bezug auf den Giganten aus dem All ein Geheimnis verbirgt. Diesem gelingt es indes vorerst, seinen eisernen Freund auf dem Schrottplatz von Dean McCoppin zu verstecken. Als sich dann jedoch eines Tages zufällig der Verteidigungsmodus des Roboters aktiviert, droht die Freundschaft zwischen ihm und Hogarth in einer Tragödie zu enden…

Review: Szenenbild. "Der Gigant aus dem All" ist ein Klassiker des Science Fiction-Kinos, und zählt im Allgemeinen zu den besten Zeichentrickfilmen der 90er. Trotzdem hat es fast vierundvierzig Jahre meines Lebens gedauert, ehe ich ihn mir endlich angesehen habe. Und das, obwohl die Thematik ja eigentlich voll auf meiner Wellenlänge liegt. Erklären lässt sich das eigentlich nur damit, dass ich mich Ende der 90er auch am Ende meiner Teenager-Jahre gefunden habe, und da waren Animationsfilme – vor allem natürlich welche, die noch nicht mal 3D-animiert waren – natürlich voll uncool. Sowas "kindisches" wird natürlich gerade auch in diesem Alter soweit als möglich gemieden. Also zumindest war's bei mir so. Und seither? Ich weiß auch nicht. Er landete zwar immer wieder mal auf meinem Radar, aber trotz aller Lobeshymnen hat bei mir irgendwie immer der letzte Schubs gefehlt, um ihn mir anzusehen. Jetzt war es aber endlich soweit. Und auch wenn er jetzt nicht gleich zu einem meiner Lieblingsfilme überhaupt geworden ist, hat er mir insgesamt wirklich sehr gut gefallen.

Zwar richtet er sich in meinen Augen tendenziell doch eher an Kinder als auch Erwachsene (und haben andere Zeichentrickfilme, egal ob 2D oder 3D, diesen Spagat auch schon mal besser geschafft), trotzdem hat er auch mich mit seiner wunderbaren Geschichte und seinem Charme in den Bann gezogen. Bereits das Setting hatte es mir sehr angetan, denn mit einer amerikanischen Kleinstadt im Jahr 1957 ist er in einer Ära angesiedelt, die – als man mit Science Fiction-Filmen die Angst vor dem Kommunismus verarbeite – was Invasionen aus dem All betrifft zu den produktivsten zählt. Und so ruft "Der Gigant aus dem All" von vornherein die entsprechenden Klassiker aus den 50ern in Erinnerung. In diesem Fall aber halt eben mit einem entscheidenden Twist: Denn die Angst vor der "roten Flut" – oder halt außerirdischen Invasoren – stellt sich hier als Paranoia heraus, die in weiterer Folge dann erst recht eine Katastrophe auszulösen droht. Denn als er landet, ist der Eiserne Riese (wenn auch aufgrund seiner Beschädigung) noch ganz friedlich. Erst als er aufgrund der Gefahren eben durch das gegen ihn aufmarschierenden US-Militär – aufgestachelt vom aufrührerischen Kent Mansley, der die Ängste der Bevölkerung dieser Kleinstadt nicht nur ausnutzt, sondern auch schürt, um seine eigene Agenda voranzutreiben – in den Verteidigungsmodus geht, droht die Lage zu eskalieren. Eben darin steckt allerdings auch gleich die nächste wichtige Botschaft: Denn in einer der schockierendsten Szenen des Films wird der eiserne Riese als Killermaschine offenbart, der zuvor auf zahlreichen Planeten im Einsatz war. "Der Gigant aus dem All" macht nun aber eben deutlich, dass wir nicht das sind, zu dem wir vermeintlich geschaffen wurden. Vielmehr machen uns unsere Entscheidungen und Taten zudem was, wir sind. Wir alle können aus unserer "Programmierung" ausbrechen. Vor allem aber ist "Der Gigant aus dem All" natürlich eine Geschichte über Toleranz. Der Film zeigt auf herzerwärmende Art und Weise, dass selbst aus den widrigsten Umständen und trotz aller Unterschiede tiefempfundene Freundschaften entstehen können.

Szenenbild. Um eben diese Geschichte zu erzählen, bedient sich "Der Gigant aus dem All" einer bestechenden Mischung klassischer, handgezeichneter 2D-Animation mit aus dem Computer stammenden 3D-Elementen. Letzteres betrifft nicht zuletzt den Roboter selbst, aber auch einzelne andere Elemente. Man sollte meinen, dass sich die 2D/3D-Optik miteinander spießt, allerdings hat man sehr genau darauf geachtet, dass sich auch die CGI-Elemente sehr natürlich in die 2D-Animationen einfügen. Als jemand, der diese Art klassischer 2D-Animation auch heute immer noch sehr schätzt (und es bedauert, dass 3D-Animationsfilme mittlerweile deutlich in der Überzahl sind – wobei es meinem Empfinden nach zuletzt wieder einen Trend zurück, oder zumindest einer ähnlichen Mischung verschiedene Elemente und Stile wie sie eben auch hier zu finden ist, gibt), hat mich die visuelle Umsetzung des Films sehr angesprochen. Die Sprecher machen ihre Sache ebenfalls hervorragend. Und die Musik von Michael Kamen tut ihr übriges, um den Charme und den Zauber des Films zu unterstützen bzw. zu verstärken.

Fazit: "Der Gigant aus dem All" ist ein charmanter, herzerwärmender Film, bei dem es mir vor allem die wichtigen Botschaften – insbesondere rund um Toleranz – die er vermittelt, angetan haben. Aber auch dem inneren Zwiespalt des Roboters im Hinblick auf seine Programmierung wohnt eine große Aussagekraft inne. Und generell fand ich die Geschichte rund um die Freundschaft dieser beiden doch sehr ungleichen Wesen überaus schön. Die klassische 2D-Animation, angereichert um 3D-Elemente, die sich wunderbar in die handgezeichneten Hintergründe einfügen, hatte es mir ebenfalls angetan. Und die Sprecherleistungen (zumindest im Original; für die deutsche Synchronisation kann ich es nicht beurteilen) waren ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Zwar hat mir das letzte Quentchen an emotionaler Wirkung gefehlt. Und ich denke, für Kinder funktioniert der vielleicht nochmal eine Spur besser, als für Erwachsene. Zumindest für diese sollte "Der Gigant aus dem All" – als einer der besten Zeichentrickfilme der 90er – aber Pflichtprogramm sein.

Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1999 Warner Bros.)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2023





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden