Mit: Brad Dourif, Ely Pouget, William Hootkins, John Sharian, Martin McDougall, Andreas Wisniewski, Richard Brake u.a.
Kurzinhalt:
Die Firma Chaank Armament arbeitet daran, Cyborgs auf den Markt zu bringen. Allerdings kommt es beim sogenannten Hard Man-Modell immer wieder zu Rückschlägen; so brachte dieses zuletzt mehrere Unschuldige in einem Diner um. Dies ist nur einer von mehreren Vorfällen, welche Hayden Cale dazu animieren, den Rest des Vorstandes zur Rede zu stellen. Sie verlangt Einblick in geheime Projekte, zudem fordert sie, dass der leitende Entwickler Jack Dante gefeuert wird. Der Geschäftsführer Joe Carpenter warnt sie davor, gegen Dante vorzugehen, sei doch bereits ein anderes Vorstandsmitglied nach entsprechenden Bestrebungen bei einem mysteriösen Unfall ums Leben gekommen. Doch Cale lässt sich nicht einschüchtern, und stellt Dante zur Rede. Dieser aktiviert daraufhin eine von ihm erschaffene, einem T-Rex nachempfundene Killermaschine, die er zuerst auf Carpenter ansetzt, und danach auf Cale zu hetzen gedenkt. Dann jedoch macht ihm der Überfall einer Gruppe von Umweltaktivisten, welche die Machenschaften der Chaank Armament Corporation aufdecken wollen, einen Strich durch die Rechnung…
Review:
Schaffen wir den größten Kritikpunkt an "Death Machine" gleich mal aus dem Weg: Mit knapp zwei Stunden ist der Film für ein solches B-Movie nicht nur ungewöhnlich, sondern letztendlich auch etwas zu lang. Vor allem zum Einstieg nimmt man sich etwas gar viel Zeit; zudem empfand ich anfänglich auch alles rund um die Öko-Terroristen als eher störend, und glaube auch rückwirkend, dass man auch ohne diesen Nebenplot ausgekommen wäre. Aber auch im Mittelteil gibt es noch ein paar Längen. Darüber hinaus fühlt man sich bei "Death Machine" immer wieder mal an andere Filme erinnert; so offenbart sich bei der Inszenierung des Chaank-Gebäudes ein starker "Blade Runner"-Einfluss; beim mechanischen T-Rex musste ich wiederum letztendlich sogar mehr an die Alien-Königin aus "Aliens" denn an "Jurassic Park" denken. Wie "Aliens" generell vor allem zum Ende hin zunehmend Pate gestanden zu haben scheint. Wobei man dem Film zumindest zugutehalten muss, sich dieser Einflüsse offensichtlich bewusst zu sein; nicht zuletzt tragen die Figuren teilweise (leicht veränderte) Namen von bekannten Filmemachern wie Ridley Scott, Joe Dante oder John Carpenter; während Weiland und Yutani dann wiederum direkt auf "Aliens" Bezug nehmen. So gesehen kann und will ich dem Film diesbezüglich nicht böse sein.
Wie "Death Machine" eigentlich generell viel zu charmant ist, als das man ihm selbst die Schwächen groß vorwerfen könnte. Man merkt einfach, dass Stephen Norrington (der ein paar Jahre später mit "Blade" seinen bekanntesten und erfolgreichsten Film abliefern sollte; ehe der Flop mit "Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman" seine Regie-Karriere dann schließlich beendete) hier das Herz am rechten Fleck hatte, und nicht etwa von anderen Filmen klauen, sondern vielmehr eine launige B-Film-Hommage auf sie abliefern wollte. Und das ist ihm in meinen Augen auch absolut gelungen. So ist der Film – auch wenn er seinen B-Movie-Ursprung nie wirklich verbergen kann – grundsätzlich schon mal optisch durchaus ansprechend inszeniert. Die Effekte machen ebenfalls einen guten Eindruck, wobei sie in meinem Fall halt auch davon profitieren, dass ich für solche Handarbeit im Vergleich zu modernen CGI-Effekten ein (nostalgisches) Herz habe. Und auch bei der gezeigten Gewalt hält sich Norrington angenehmerweise nicht zurück. Aber auch inhaltlich fand ich "Death Machine", trotz aller offenkundigen Anleihen, durchaus interessant. Neben den wechselnden Allianzen im Hinblick auf die Dantes Party sprengenden Umweltaktivisten sticht hier nicht zuletzt die Offenbarung zum Ende hin rund um die Hinter- und Abgründe des Hard Man-Projekts hervor. Ein weiteres wesentliches Plus ist zudem die Besetzung, und hier natürlich insbesondere Brad Dourif, der hier schon mal seinen "Grima Schlangenzunge"-Look probeträgt, und mit seinem überdrehten Schauspiel perfekt zum augenzwinkernden Ton des Films passt – und diesem von Beginn an seinen Stempel aufdrückt. Darüber hinaus möchte ich aber auch Ely Pouget als Ellen Ripley-Variante lobend hervorheben. Und der Rest der Besetzung macht seine bzw. ihre Sache ebenfalls gut. Vor allem aber: Nach einem doch noch etwas gemächlichen Beginn dreht "Death Machine" dann in der zweiten Hälfte nochmal so richtig auf, und steigert nicht zuletzt auch zu einem wirklich gefälligen und überaus launigen Finale, welches ebenfalls wieder mit einigen netten Referenzen – manche direkt, andere indirekt – auf andere Science Fiction-Filme aufwartet. Mich hat "Death Machine" bei dieser meiner Erstsichtung jedenfalls bestens unterhalten.
Fazit:
"Death Machine" braucht ein bisschen, um so richtig in Fahrt zu kommen, und ist insgesamt für solch ein B-Filmchen wohl doch um eine gute Viertelstunde zu lang. Von diesem Punkt abgesehen kann ich an Stephen Norringtons Regiedebüt aber nicht wirklich viel kritisieren. Ja, die Anleihen an anderen Filmen sind offensichtlich, allerdings macht der Film nie einen Hehl daraus, sondern weist stattdessen mit den Figurennamen vielmehr selbst darauf hin. "Death Machine" versteht sich als Hommage, und macht als solche definitiv Laune. Was nicht zuletzt auch am großartig aufspielenden und den Film dominierenden Brad Dourif liegt – während uns Ely Pouget eine charmante Hauptprotagonistin im Stile von Ellen Ripley gibt, mit der man gerne mitfiebert. Auch optisch und inszenatorisch ist "Death Machine" fein. Und die klassischen Effekte, insbesondere rund um den titelspendenden mechanischen T-Rex, hatten es mir ebenfalls angetan. Natürlich, an seine Vorbilder kommt "Death Machine" nicht ganz heran. Fans beherzter B-Movies kommen hier aber definitiv auf ihre Kosten.