Mit: Joe Lara, Evan Lurie, Michael Nouri, John Amos, William Sanderson, Arabella Holzbog, Anneliza Scott, Tom Lister Jr., Nicholas Worth, Alex Cord u.a.
Kurzinhalt:
An einem seiner ersten Tage im Dienst bekommt es der Rookie-Cop Decoda gleich mit dem gesuchten Terroristen Slash Galagher zu tun, der versucht, einen Gouverneur zu entführen. Zusammen mit seinem erfahrenen Partner Strickland gelingt es ihm, Slash zu stellen, der daraufhin zu Haft als Hologramm verurteilt wird, während man seinen Körper einfriert. Fünf Jahre später steht seine Bewährungs-Anhörung an. Slashs Anhänger gelingt es mit der Hilfe eines Computerspezialisten, sich ins System einzuhacken, und ihrem Boss zur Flucht zu verhelfen – dies noch dazu in seinem holographischen, de facto unzerstörbaren Körper. Erneut ist es an Decoda, den gefährlichen Terroristen zur Strecke zu bringen. Doch mit gewöhnlichen Waffen ist dem Hologramm von Slash Galagher nicht beizukommen…
Review:
"Hologram Man" ist fast zeitgleich mit "Virtuosity" erschienen, und vor allem im Hinblick auf den Mörder in einem unzerstörbaren Körper gibt es zweifellos Parallelen. Allerdings musste ich zwischenzeitlich auch immer wieder an "Demolition Man" denken; gerade auch im Hinblick auf die Haftstrafe, die man in Stasis verbringt, und wie dem Verbrecher bei einer Anhörung mit Hilfe von außen die Flucht gelingt. Dabei beginnt "Hologram Man" noch sehr bodenständig. Die ersten rund zehn Minuten ist er ein geradliniger, reinrassiger Actionfilm, der keinerlei übernatürlichen Elemente vermuten lassen würde. Erst nach dem Zeitsprung fünf Jahre in die Zukunft – wo sich Los Angeles dann unter einer schützenden Kuppel befindet (da sich die Ozonschicht komplett aufgelöst hat; dies wiederum ließ mich an "Highlander 2" denken) – und mit der Flucht des Slash-Hologramms wandelt er sich dann zu einem Genre-Film. Dabei kann "Hologram Man" keine Sekunde lang verbergen, für den Videomarkt produziert worden zu sein. Mit großen Hochglanzproduktionen der damaligen Zeit kann der Film zu keinem Zeitpunkt mithalten. In Anbetracht dessen fand ich insbesondere den Hologramm-Effekt nicht einmal schlecht gemacht.
Aber ja, es ist unbestreitbar, dass man im Vergleich zu den großen Blockbustern der Zeit hier in allen Belangen – Inszenierung, schauspielerische Leistungen, Effekte usw. – Abstriche machen muss. Zwar schleichen sich mit William Sanderson, John Amos und Alex Cord in der zweiten Reihen auch bekannte Gesichter ein, die Hauptrollen sind jedoch mit Joe Lara und Evan Lurie jetzt nicht unbedingt hochkarätig besetzt. Beide konnten im Schauspielgeschäft nie wirklich Fuß fassen, und waren größtenteils in Minirollen als – beispielsweise – Handlanger Nummer Drei besetzt. Angesichts dessen war ich von der Leistung insbesondere von Evan Lurie, der sich ziemlich spielfreudig zeigt, sogar relativ positiv überrascht. Aber ja, mit einem Duo wie Stallone/Snipes oder auch Washington/Crowe ist das hier natürlich keinesfalls zu vergleichen. Darüber hinaus hat sich definitiv auch die eine oder andere doch eher unfreiwillig komische Szene (wie z.B., wenn die Geräte beim Sex verrückt spielen) oder auch Dialog (nur ein Beispiel: "More powerful than me?" "Yeah, and he could theoretically destroy you.") hier eingeschlichen. Auffällig zudem, dass Frauen bei "Hologram Man" eigentlich nur dafür da sind, um zu sterben, und den männlichen Figuren so als Motivation für ihre Taten/ihr Verhalten zu dienen. Und wie bei fast allen billigeren Science Fiction-Produktionen üblich, dient auch hier eine Fabrik als Location. Von den zuvor genannten Filmen, mit denen er sich einige offensichtliche Parallelen teilt, kann er jedenfalls mit "Demolition Man" keineswegs mithalten. Sehr wohl aber mit "Virtuosity", den er in meinen Augen sogar leicht übertrifft (wobei es allerdings zu bedenken gibt, dass ich den noch nie groß ausstehen konnte). So fand ich den Film nach den Zeitsprung dann durchgehend kurzweilig, wobei ich vor allem den Showdown zwischen den beiden Hologramm-Männern dann durchaus launig fand. Auch die Komponente rund um den korrupten, machthungrigen Politiker (auch das erinnert natürlich an "Demolition Man") wertete ihn für mich auf. Und nicht zuletzt profitiert er in meinem Fall natürlich auch davon, dass ich durchaus ein Faible für solchen "Videothekenschund" habe. Als uneingeschränkte Sehempfehlung will ich diese lobenden Worte aber definitiv nicht (miss-)verstanden wissen.
Fazit:
Als Meisterwerk der Filmgeschichte wird "Hologram Man" definitiv nicht eingehen. Zudem sind die Parallelen sowohl zu "Demolition Man" als auch "Virtuosity" etwas gar offensichtlich. Als klassische B-Film-Videothekenware fand ich "Hologram Man" aber eigentlich ganz brauchbar. Gut, ok, es hätte nicht geschadet, zwei ein bisschen charismatischere Hauptdarsteller zu nehmen (wobei ich von Evan Luries Leistung eigentlich eh ziemlich angetan war), inhaltlich betritt der Film auch keine neuen Pfade, und vor allem der relativ lange Prolog, wo "Hologram Man" wie ein reinrassiger Actionfilm ohne Genre-Elemente wirkt, hatte mich noch nicht wirklich überzeugt. Nach dem Zeitsprung gelang es ihm dann aber immer wieder, mich – wenn auch zugegebenermaßen auf trashige Art und Weise – gut zu unterhalten. Neben den angesichts des Budgets durchaus anständigen Hologramm-Effekten stach für mich vor allem der ziemlich coole Showdown hervor. Unbedingt gesehen haben muss man "Hologram Man" zwar sicher nicht, mich hat er aber immerhin mehr überzeugt als (der von mir ja doch eher verhasste) "Virtuosity".