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Im Kampf gegen ein tödliches Videospiel Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 11 Dezember 2023
 
Advent-SPECiAL

 
Das letzte Wochenende
Originaltitel: Cyber World
Produktionsland/jahr: USA 1993
Bewertung:
Studio/Verleih: Full Moon Entertainment/Highlight Video
Regie: Albert Pyun
Produzenten: U.a. Cathy Gesualdo & Charles Band
Drehbuch: David S. Goyer
Filmmusik: Alan Howarth
Kamera: George Mooradian
Schnitt: Miles Wynton
Genre: Science Fiction/Thriller
Video-Premiere Deutschland: 20. Juli 1993
Video-Premiere USA: 18. Februar 1994
Laufzeit: 85 Minuten
Altersfreigabe: nicht bekannt
Trailer: YouTube
Kaufen: DVD (UK-Import ohne deutschen Ton)
Mit: Megan Ward, Peter Billingsley, John de Lancie, Sharon Farrell, Seth Green, A.J. Langer, Bryan Dattilo, Brandon Rane, B.J. Barie, Humberto Ortiz, Norbert Weisser, Don Stark, Dorothy Dells, Todd Starks, Jonathan Fuller u.a.


Kurzinhalt: Alex Manning und ihre Freunde besuchen regelmäßig die Spielhalle "Dante's Inferno", um Videospiele zu zocken. Eines Tages werden sie dort vom Geschäftsführer von Vertigro/Tronics begrüßt, der ihnen anbietet, ein neues Virtual Reality-Spiel zu testen. Greg meldet sich freiwillig – und ist kurz darauf spurlos verschwunden. Das Spiel kann allerdings nicht nur in Arcade-Hallen, sondern – entsprechendes VR-Equipment vorausgesetzt – auch zu Hause gespielt werden. Alex und die anderen bekommen eben diese Variante mitgegeben, um das Spiel dort testen zu können. Allerdings fällt Alex schon bald auf, dass ihre Freunde vom Spiel fast schon wie besessen scheinen. Zudem scheint der Escape-Knopf, mit dem man angeblich jederzeit aus dem Spiel aussteigen kann, nicht richtig zu funktionieren. Als weitere Personen aus ihrem Freundeskreis dem Spiel zum Opfer fallen, stattet sie zusammen mit Nick der Software-Firma einen Besuch ab, um den Geschäftsführer zur Rede zu stellen. Vom Hauptprogrammierer des Spiels erfahren sie dann schließlich die unglaublichen Hintergründe der künstlichen Intelligenz, die es darin zu besiegen gilt. Vor allem aber wird ihnen bewusst: Um ihre Freunde zu retten, müssen sie das Spiel bezwingen…

Review: Szenenbild. "Cyber World" hat eine recht problematische Produktionsgeschichte hinter sich. Denn: Nachdem der Film praktisch schon fertig war, wurde Charles Bands Produktionsfirma Full Moon Features von Walt Disney geklagt, da die ursprünglichen CGI-Effekte – wie aus dem Promo-Material zu entnehmen war – jenen von Tron zu ähnlich waren. Daraufhin wurden diese teilweise neu designt und auch nochmal neu gerendert. Von der ursprünglichen Fassung habe ich nur ein paar Bilder gesehen, weshalb es mir schwer fällt, einen direkten Vergleich zu ziehen. Die Effekte der endgültigen Version sind aber jedenfalls nichts, was den Film groß auszeichnen oder aufwerten würde. Wobei man natürlich a) die besagte problematische Historie bedenken muss (das Geld bei "Cyber World" – von vornherein als B-Movie für die Videotheken gedacht, saß von vornherein schon nicht gerade locker; die CGI nochmal komplett neu machen zu müssen, half da sicher auch nicht), und b) ich zumindest finde, dass sie die Optik von Videospielen der damaligen Zeit sehr gut einfängt. Insbesondere auch im Hinblick darauf, dass das hier eine VR-Welt ist. Ich weiß nicht, ob ihr jemals eines der ganz frühen Modelle ausprobiert habt, aber dort war die Grafik sogar noch rudimentärer als hier.

Demgegenüber wirkt alles rund um den Korridor zu Beginn in etwa wie "Doom"-Niveau (mit etwas höherer Auflösung), und damit durchaus auf der Höhe der (damaligen) Zeit. Trotzdem besuchen wir besagten Korridor etwas zu oft, und werden die betreffenden Szenen mit der Zeit doch etwas eintönig. Dafür gelingt es "Cyber World" gut, sowohl spielmechanisch als auch optisch mit den weiteren Leveln für Abwechslung zu sorgen. Inhaltlich gefiel mir dabei vor allem das fast schon klassische Logikrätsel rund um die Figur, die lügt, und jene, welche die Wahrheit sagt. Optisch wiederum sorgt nicht zuletzt eine Einlage, die offensichtlich in der echten Welt gedreht wurde, und man daraufhin in der Postproduktion die Farben verfälschte, für Abwechslung. Insgesamt fand ich die Umsetzung der Spieleszenen jedenfalls soweit ok, und jedenfalls nicht uninteressant. Schade allerdings, dass der Showdown doch eher enttäuschend geraten ist. Wie Arcade Alex mit ihrer Mutter konfrontiert, war zwar eine durchaus starke Szene, aber dass sie daraufhin einfach nur das Extraleben zückt, und das war's, war doch ein bisschen antiklimaktisch. Generell muss ich sagen, dass ich von "Cyber World" jetzt nur bedingt begeistert war. Einerseits gibt es ein paar logische Ungereimtheiten (so scheint Greg der Einzige zu sein, der auch wirklich körperlich ins Spiel gezogen wird – wieso?), andererseits hält sich die Spannung die längste Zeit in argen Grenzen. Die Dialoge sind leider teilweise ebenfalls etwas schmerzhaft ("The keys are the key."). Und auch der ganze Fluss des Films hätte besser sein können. Trotzdem fand ich ihn insgesamt durchaus interessant und sehenswert; was neben der so interessanten wie erschreckenden Auflösung rund um die künstliche Intelligenz u.a. auch am einen oder anderen genrebekannten Gesicht (nicht zuletzt "Q" John de Lancie) sowie der für die 90er durchaus fortschrittlichen Idee liegt, eine weibliche Zockerin in den Mittelpunkt der Geschichte zu stellen. An den Klassiker "Tron" – der hier (trotz veränderten CGI-Effekten) ganz offensichtlich Pate stand – kommt "Cyber World" aber natürlich nicht heran.

Fazit: Szenenbild. An "Cyber World" haben sowohl hinter (u.a. David S. Goyer, Charles Band und Albert Pyun) sowie vor der Kamera (u.a. Megan Ward, John de Lancie und Seth Green) der Kamera ein paar genre-bekannte Gesichter mitgewirkt. Das Endergebnis ist eine doch eher durchwachsene Angelegenheit – wobei dem Film die Klage (oder zumindest Klagsdrohung) seitens Walt Disney, da die ursprünglichen Effekte "Tron" zu ähnlich waren, sicher nicht geholfen hat. Optisch kann er somit mit dem großen Vorbild, obwohl zehn Jahre später entstanden, keinesfalls mithalten; wobei ich auf der anderen Seite fand, dass insbesondere das Korridor-Level den damaligen technischen Stand von Computerspielen sehr gut (und tendenziell sogar schon etwas zu optimistisch) einfing. Positiv auch, dass die weiteren Level (sobald wir den Korridor der tödlichen Langeweile dann endlich hinter uns gebracht haben) dann sowohl spielmechanisch als auch optisch einiges an Abwechslung bieten. Auch die Idee, was hinter Arcade als Endgegner steckt, war spannend. Und nicht zuletzt die weibliche Heldin (und ihr persönliches Trauma, welches dem Film doch einen Hauch von Tiefgang gibt) stach für mich positiv hervor. Insgesamt ist "Cyber World" aber definitiv einer jener Filme, wo ich eher die Vision dahinter lobend anerkennen kann, als das Endergebnis.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1993 Full Moon Entertainment)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2023





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