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The Arrival - Die Ankunft Drucken E-Mail
Die Wahrheit ist irgendwo da draußen Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 10 Dezember 2023
 
Advent-SPECiAL

 
The Arrival - Die Ankunft
Originaltitel: The Arrival
Produktionsland/jahr: USA 1996
Bewertung:
Studio/Verleih: Steelwork Films/Orion Pictures/Kinowelt
Regie: David Twohy
Produzenten: U.a. Thomas G. Smith & Jim Steele
Drehbuch: David Twohy
Filmmusik: Arthur Kempel
Kamera: Hiro Narita
Schnitt: Martin Hunter
Genre: Science Fiction/Thriller
Kinostart Deutschland: 01. Mai 1997
Kinostart USA: 31. Mai 1996
Laufzeit: 115 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Charlie Sheen, Teri Polo, Lindsay Crouse, Richard Schiff, Ron Silver u.a.


Kurzinhalt: Als er eines Abends mit seinem Kollegen Calvin das Radioteleskop der Universität hütet, empfängt der Astronom Zane Zaminsky für wenige Sekunden ein mysteriöses Signal aus dem All. Zane ist davon überzeugt, dass es sich dabei um eine Nachricht handelt, die von intelligenten außerirdischen Lebewesen zur Erde geschickt wurde. Er bittet seinen Boss darum, ihm und Calvin mehr Zeit mit dem Teleskop einzuräumen – stattdessen wird er aus Budgetgründen gefeuert. So leicht lässt sich Zane jedoch nicht beirren: Es gelingt ihm, sich mit den Satellitenschüsseln der Leute in seiner Nachbarschaft sein eigenes Radioteleskop zu basteln, mit dem er in den Sternen nach dem Signal lauscht. Als er dieses tatsächlich erneut empfängt, führen ihn die Koordinaten nach Mexico. Dort trifft er auf die Klimaforscherin Ilana Green, die zuletzt seltsame Phänomene in der Arktis festgestellt hat. Auch ihre Hinweise haben sie zu genau dem gleichen Ort in Mexico geführt. Gemeinsam machen sie sich daran, den mysteriösen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen – und entdecken schließlich gar unglaubliches: Die Aliens schicken nicht einfach nur Nachrichten zur Erde; sie sind vielmehr schon längst unter uns…

Review: Szenenbild. "The Arrival" kam in den USA ein knappes Monat vor dem Blockbuster "Independence Day" heraus, der ja ebenfalls eine Alien-Invasion behandelt (wenn auch die Vorgehensweise dort deutlich weniger geheimnistuerisch ist). Mehr noch als an Roland Emmerichs Science Fiction-Spektakel musste ich bei "Arrival" aber an "Akte X" denken – und traue mich zu behaupten, dass es den Film ohne Chris Carters kultige Mystery-Serie nie gegeben hätte. David Twohy scheint mir hier jedenfalls ziemlich eindeutig auf den "Akte X"-Zug aufzuspringen, wohl in der Hoffnung, von der Popularität der Serie zu profitieren (auch wenn diese Rechnung letztendlich, eben wegen "Independence Day", nicht aufgegangen ist). Das zeigt sich nicht nur in der zentralen Thematik rund um die Alien-Invasion, die wie sich in weiterer Folge herausstellt schon in vollem Gange ist, sondern auch dem "Vertrauen Sie niemandem"-Aspekt rund um die durch Aliens ersetzten Menschen, die versuchen, zu verhindern, dass die Wahrheit (die irgendwo da draußen ist) ans Licht kommt. In der Dynamik zwischen Zane und Char lassen sich zudem durchaus Ansätze von Mulder und Scully erkennen; nicht zuletzt mit ihm als "Gläubigen" und sie als (anfängliche) Skeptikerin. Und in der synchronisierten Fassung kommt dann auch noch dazu, dass sich Charlie Sheen und David Duchovny ihren deutschen Stammsprecher Benjamin Völz teilen.

Nun muss ein Film, bloß weil er sich von etwas anderem inspirieren ließ, natürlich noch lange nicht schlecht sein. Und schlecht ist "The Arrival" in der Tat nicht. Leider allerdings halt auch nicht wirklich gut. Dabei beginnt es eigentlich recht vielversprechend, mit Zane, der auf das Signal aus dem All stößt, und nachdem er gefeuert wurde beginnt, zu Hause im Alleingang weiterzuforschen. Auch die in der Grundidee eines Individuums, das gegen eine groß angelegte Verschwörung ankämpft, mitschwingende David gegen Goliath-Thematik wertet den Film sicherlich auf. Und auch die Art und Weise, wie "The Arrival" den von Menschen verursachten Klimawandel – 1996! – thematisiert, und die Aliens eben diesen letztendlich "nur" beschleunigen lässt, stach für mich positiv hervor. Gut gefallen hat mir zudem der Mordanschlag mit den Skorpionen; das hatte für mich fast schon einen gewissen (frühen) Bond-Touch. Allerdings: Der Offenbarung rund um ihre geheimen Aktivitäten in Mexico fehlte irgendwie der nötige Wow-Effekt; das hat "Akte X" selbst mit geringem TV-Budget besser hinbekommen. Es hilft auch nicht, dass die Aliens – von wenigen Momenten abgesehen, wo wir eine Maske in Nahaufnahme zu sehen bekommen – größtenteils als CGI umgesetzt wurden, und die Technologie damals einfach noch nicht so weit war, um Lebensformen glaubwürdig darzustellen. So gut mir das Design und die Sounds (wo ich an die Neimodianer denken musste – auch wenn die natürlich erst ein paar Jahre später vorgestellt wurden) auch gefallen haben mögen, die frühen und doch eher schwachen CGI-Effekte ließen sie leider sehr künstlich aussehen. Es hilft auch nicht, dass sich die Spannung bis zuletzt ziemlich in Grenzen hielt, und einzelne Wendungen auch ziemlich vorhersehbar waren. Und der Showdown hätte auch ruhig eine Spur spektakulärer sein können. Wie gesagt, schlecht ist "The Arrival" (trotzdem) nicht; allerdings kann er weder mit dem großen Vorbild, noch den besseren (geschweige denn besten) SF-Filmen der 90er mithalten.

Fazit: Szenenbild. Bei "The Arrival" hat sich Regisseur und Drehbuchautor David Twohy in meinen Augen ziemlich eindeutig von "Akte X" inspirieren lassen. Die Thematik einer Alien-Invasion, die bereits in vollem Gange ist (das ist dann eben auch der große Unterschied zur direkten Kino-Konkurrenz "Independence Day"), ist dabei nur die offensichtlichste Parallele. Gut gefallen konnte mir an "The Arrival" in erster Linie der Einstieg mit dem Signal und Zanes zunehmender Besessenheit; das wiederum ließ mich an "Unheimliche Begegnung der dritten Art" denken. Generell baute sich in der ersten Hälfte noch eine nette, zunehmende Spannung auf. Mit der Offenbarung der (CGI-)Aliens verpuffte die für mich aber leider ziemlich, und danach mangelte es "The Arrival" sowohl an Spannung als auch an Spektakel. Einzelne nette Momente und/oder Ideen finden sich dann zwar auch in diesem Teil noch. Insgesamt halte ich es aber für verständlich – und verdient – dass "The Arrival" angesichts der großen (und auch größtenteils besseren) Konkurrenz in den 90ern an den (US-)Kinokassen doch vergleichsweise untergegangen ist.

Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1996 Orion Pictures)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2023





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