Mit: Dennis Hopper, Stephen Dorff, Debi Mazar, Charles Dance, George Wendt, Vernon Wells, Barbara Crampton, Shane Rimmer, Olwen Fouéré, Pat Laffan, Birdy Sweeney, Sandra Dickinson, Graeme Wilkinson, Sean Lawlor u.a.
Kurzinhalt:
Im Jahr 2145 hat die Menschheit begonnen, das Weltall zu erobern. John Canyon ist einer der letzten unabhängigen Weltraum-Trucker. Nach einem Streit mit jenem Unternehmer, für den er schon mehrere Aufträge ausgeführt hat, gerät er in eine finanzielle Notlage. Er stellt deshalb nicht lange Fragen, als er damit beauftragt wird, streng geheime Fracht zur Erde zu bringen. Begleitet wird er dabei von der Kellnerin Cindy, die unbedingt zur Erde zurückwill, um ihre Mutter im Krankenhaus zu besuchen, sowie dem Nachwuchs-Trucker Mike, der vor hat, in Johns Fußstapfen zu treten. Auf dem Weg zur Erde werden sie jedoch von Piraten angegriffen und gefangen genommen. Zwar gelingt ihnen die Flucht, dabei wird jedoch ihre gefährliche Fracht aktiviert: Killer-Roboter, mit denen der Firmenchef Saggs seine Feinde auf der Erde ausschalten will. Da die Roboter eine Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellen, setzen John, Cindy und Mike alles daran, zu verhindern, dass ihre Fracht die Erde erreicht…
Review:
Dem Papier nach sollte man meinen, dass dieses trashige Science Fiction-B-Movie eigentlich genau auf meiner Wellenlänge liegen sollte. Leider aber hat mich "Space Truckers" bei dieser Erstsichtung nur bedingt begeistert. Positiv sticht unter anderem die Besetzung hervor, die mit so Kalibern wie Dennis Hopper, Stephen Dorff, Charles Dance sowie Vernon Wells aufwartet. Diese werten den Film nicht einfach nur mit ihrer Anwesenheit, sondern durchaus auch ihrer Leistung auf. Letzteres gilt definitiv auch für die mir bislang unbekannte Debi Mazar, die nie den großen Durchbruch schaffen wollte, allerdings bis heute in kleineren bis kleinsten Rollen in Erscheinung tritt, und sich wenn man ihre Performance hier als Maßstab anlegt eigentlich Besseres verdient hätte. Auch produktionstechnisch gibt es nichts zu bemängeln. Ich erfreute mich dabei insbesondere an den klassischen Modelleffekten ("Space Truckers" entstand gerade in dieser Umbruchszeit, wo CGI zunehmend Einzug erhielt; hier ist aber das meiste noch "praktisch" umgesetzt; was jedoch die seltenen CGI-Effekte, wie das Blut, nur umso stärker – und negativ – hervorstechen lässt). Aber auch das Design und die Umsetzung der Killerroboter hatte es mir angetan. Und die Maskenarbeit, insbesondere bei Charles Dance, kann sich sehen lassen.
Sets, Ausstattung und Kostüme sind indes insofern ein bisschen eigenwillig, als man hier als bewusster Gegenentwurf zur "grauen" Zukunft, die u.a. von "Star Wars" (gemeint ist hier natürlich die klassische Trilogie; bei den Prequels sah das schon wieder ganz anders aus) stark propagiert wurde, auf viel Farbe setzt. Dies verleiht "Space Truckers" teilweise einen fast schon comichaften Look – der den Film allerdings, zusammen mit der teils hohen Helligkeit (was jedoch auch am Blu-Ray-Bild liegen mag), teilweise etwas billig aussehen lässt. Generell ist der Film zweifellos sehr trashig; was ich ja grundsätzlich durchaus mag, das Problem hier ist allerdings, dass ich stellenweise den Eindruck hatte, dass Gordon und Mann einfach alles an die Wand (oder ins Drehbuch) warfen, was ihnen in die Finger kam, und einfach schauten, was davon picken bleibt. Es wirkt teilweise sehr beliebig, und ergibt nicht unbedingt immer ein stimmiges Ganzes. Dies gilt durchaus auch tonal; zwar durchzieht den gesamten Film ein gewisses Augenzwinkern, teilweise wurde er mir aber dann doch etwas zu albern, was sich wiederum mit den doch eher ernst bis dramatisch gemeinten Momenten spießte. Und auch, dass Debi Mazar hier dazu verdonnert wird, fast den gesamten Film halbnackt herumzulaufen, wirkt mit der Zeit doch ziemlich aufgesetzt und überflüssig. Die teils recht deutlichen Anleihen an anderen (besseren) Filmen – wobei in der zweiten Hälfte dann vor allem ein starker "Alien/s"-Touch hineinkommt – helfen ihm ebenso nicht, wie vereinzelte produktionstechnische Schnitzer, wie z.B. wenn die Kabel in der anfänglichen "Schwerelosigkeit" ziemlich deutlich zu sehen sind. Und auch die eine oder andere dämliche Aktion – wie der Verlust der Fernbedienung – brachte mich dazu, die Augen zu verdrehen. Das Ende war dann zwar wiederum ganz nett; vor allem gefiel mir, wie Mike und Cindy hier dafür belohnt werden, aufrecht zu bleiben, und Saggs Geld nicht anzunehmen. Der Weg dorthin war teilweise aber doch eher holprig.
Fazit:
Der an "2001" angelehnte Begriff "A Space Oddity" wird ja doch eher mit David Bowie in Verbindung gebracht – passt aber tatsächlich perfekt als Bezeichnung auf diese Genre-Kuriosität. Stuart Gordon präsentiert hier einen bewusst trashigen B-Science Fiction-Film, der jedoch sowohl tonal als auch inhaltlich ein ziemliches Durcheinander ist, und so nie ein stimmiges Gesamtbild ergeben will. Positiv sticht in erster Linie die hochkarätige und gut aufgelegte Besetzung ins Auge. Aber auch die klassischen Modelleffekte sowie generell die altmodische und dementsprechend größtenteils auf CGI verzichtende Umsetzung erwärmte mein Genre-Herz. Storytechnisch köchelt "Space Truckers" hingegen doch eher auf Sparflamme. Auch Spannung kommt selten auf. Und trotz der kurzen Laufzeit schleichen sich zwischendurch doch auch kleinere Längen ein. Stellenweise versteht es "Space Truckers" zwar durchaus, den geneigten Genre-Fan zu unterhalten; aber leider zu selten, um ihn zu den besseren (oder auch nur guten) Science Fiction-Filmen der 90er zählen zu können.