Originaltitel: The Vaccine Episodennummer: 4x07 Bewertung: Erstausstrahlung US: 03. April 1998 Erstausstrahlung D: 19. Oktober 1998 Drehbuch: Brad Wrighte Regie: Neill Fearnley Besetzung:
Maria Conchita Alonso als Marie Alexander,
Lane Gates als Harry Andrews,
Brent David Fraser als Graham,
Biski Gugushe als James,
Eric Keenleyside als Major Ford,
Jay Brazeau als Bernard Katz,
Megan Leitch als Barb,
Joy Coghill als Jean,
Jason Gaffney als Kirk,
Laurie Murdoch als Lawrence,
Michael Buie als Private John Stanhope,
Joanna Piros als News Anchor,
Claire Riley als Dr. Egan u.a.
Kurzinhalt:
Ein tödlicher – von Menschen künstlich erschaffener, und einem Weltuntergangs-Kults freigesetzter – Virus hat einen Großteil der Menschheit dahingerafft. Die Krankenschwester Marie Alexander, sowie elf ihrer Patienten, die sich beim Ausbruch im Krankenhaus befanden, gehört zu den letzten Überlebenden der Menschheit. Eines Tages erhält die Gruppe Besuch von einem Militärkonvoi. Ein infizierter Soldat informiert Marie darüber, dass es endlich gelungen ist, einen Impfstoff zu entwickeln – dessen Produktion allerdings recht schleppend verläuft. Er kann ihr daher nur drei Impfdosen überlassen. Nun steht Marie vor der schwierigen Aufgabe, auszuwählen, wer die Impfung erhält – und damit wohl auch, wer überlebt und wer stirbt – was sie verständlicherweise enorm belastet. Als jedoch just ein Unruhestifter erfährt, dass es nur drei Impfdosen gibt, droht er ihr die Entscheidung abzunehmen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber seit COVID wirken solche Pandemie-Folgen auf mich ganz anders, als davor. Früher war das einfach ein gänzlich abstraktes Szenario; doch nun, mit unseren entsprechenden Erfahrungen, ist es deutlich greifbarer geworden. Wobei sich die Realität und die hier präsentierte Geschichte natürlich trotzdem nicht 1:1 vergleichen lassen; nicht zuletzt, als der Virus hier um einiges tödlicher ist, und somit einen Großteil der Menschheit ausrottet. Trotzdem gab es auch hier einzelne Elemente, die mich an die Pandemie-Jahre zurückdenken ließen. Die größte Stärke von "Die letzten Überleben" liegt allerdings zweifellos im spannenden Konzept rund um die begrenzten Impfdosen – und die damit einhergehende schwere Entscheidung, die Marie zu treffen hat: Nämlich wer von den zwölf Überlebenden (sie eingeschlossen) diese erhalten sollen. Dies sorgte zweifellos für eine sehr spannende Ausgangssituation – damit, was die Episode in weiterer Folge daraus machte, war ich jedoch nur bedingt glücklich.
Das Hauptproblem ist, dass Marie diese Entscheidung durch den einen egoistischen Kerl (bitte verzeiht, ich weiß den Namen nicht mehr, und kann ihn auch anhand der Credits nicht zuordnen) abgenommen wird. Das fand ich enorm schade, weil in genau diesem Dilemma, wem sie die Impfdosen gibt, für mich die größte Stärke von "Die letzten Überlebenden" lag. So hingegen macht es die Episode ihr letztendlich zu leicht. Aber auch mit dem Ausgang des Geschehens war ich nur bedingt glücklich. Obwohl es zuletzt bei "Outer Limits" doch vermehrt Happy Ends gab, sind diese nach wie vor deutlich in der Unterzahl, weshalb es immer noch durchaus erfrischend ist, wenn mal etwas gut ausgeht. Dass der Unruhestifter die anderen mit seiner Einmischung letztendlich gerettet hat, und auch James (trotz seiner Dummheit) noch am Leben ist, war mir dann doch etwas zu viel des Guten. Aus heutiger Sicht – mit der zunehmenden Impfskepsis – tue ich mir zudem mit dem tödlichen Impfstoff (der diese Wirkung deshalb hat, weil die betreffenden Personen eben bereits immun waren) schwer. Und nicht zuletzt gelang es "Die letzten Überlebenden" in meinen Augen doch eher nur bedingt, die Trostlosigkeit der Situation, in der sich die titelspendenden letzten Überlebenden befinden, zu vermitteln. Positiv macht sich dabei die Besetzung bemerkbar, und hier insbesondere Maria Conchita Alonso in der Hauptrolle, die zuvor u.a. bereits mit "Running Man" und "Predator 2" Genre-Erfahrung gesammelt hat; aber auch Megan Leitch kennt man (u.a. als Mulders Schwester aus "Akte X"). Darüber hinaus gibt es durchaus die eine oder andere starke Szene, sei es die angespannte Stimmung beim gemeinsamen Abendessen, oder auch der kaltblütige, erschütternde Mord am Krebspatienten. Die größte Stärke liegt aber eben in der Ausgangssituation – auch wenn "Die letzten Überlebenden" aus meiner Sicht aus dieser leider nicht das Optimum herausgeholt hat.
Fazit:
Das Setup rund um die aufgrund einer Pandemie stark dezimierten Menschheit fuhr mir – auch wenn "Die letzten Überlebenden" die Trostlosigkeit eben dieser nur bedingt zu vermitteln vermochte – durchaus ein. Positiv macht sich zudem die Besetzung, und hier insbesondere Maria Conchita Alonso in der Hauptrolle, bemerkbar. Vor allem aber gefiel mir das Dilemma, vor dem Marie hier steht, als sie nur drei Impfdosen erhält, obwohl sich elf Personen mit ihr im Krankenhaus befinden. Wenig begeistert war ich dann allerdings davon, dass die Episode Marie diese schwierige Entscheidung durch die Einmischung des einen Unruhestifters abnimmt. Das fand ich doch ziemlich schade. Generell war ich mit dem weiteren Verlauf der Handlung, und auch dem Ausgang des Geschehens, aus mehrerlei Gründen nur bedingt glücklich. Im Gegensatz zur öden Episode davor gelang es "Die letzten Überlebenden" aber immerhin, mich solide zu unterhalten.