Originaltitel: Guardians of Godolkin Episodennummer: 1x08 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 03. November 2023 (Amazon Prime) Drehbuch: Brant Englestein Regie: Sanaa Hamri Besetzung:
Jaz Sinclair als Marie Moreau,
Chance Perdomo als Andre Anderson,
Lizze Broadway als Emma Meyer,
Maddie Phillips als Cate Dunlap,
London Thor als Jordan Li,
Derek Luh als Jordan Li,
Asa Germann als Sam Riordan,
Shelley Conn als Indira Shetty,
Karl Urban als Billy Butcher,
Antony Starr als Homelander,
Colby Minifie als Ashley Barrett,
Patrick Schwarzenegger als Golden Boy,
Sean Patrick Thomas als Polarity,
P.J. Byrne als Adam Bourke,
Alexander Calvert als Rufus,
Maia Jae Bastidas als Justine,
Dan Beirne als Social Media Jeff,
Robert Bazzocchi als Liam,
Matthew Edison als Cameron Coleman,
Nicholas Hamilton als Maverick,
Kaveh Ebadi als Sweaty Supe,
Jennifer Dzialoszynski als Glowing Eyes Supe,
Jessica Clement als Harper,
Curtis Legault als Naked Maverick,
Sabrina Saudin als Also Ashley,
Christine Sahely als Prof. Renata Ibarra,
Ivan Hutomo als Jitter Bean Barista,
Demetri Kellesis als Andy,
Farhang Ghajar als Neurologist,
Ryan Bannon als Woods Guard Bob,
Murray Urquhart als Pushed Woods Guard,
Julie Mahendran als Campus Security Officer,
Louise Kerr als Kathy,
Brian Smegal als Kris,
Jameson Kraemer als Kyle,
John Nightingale als Trustee Ken u.a.
Kurzinhalt:
Cate und ihre Verbündeten lassen die im "Wald" – der geheimen unterirdischen Einrichtung der Godolkin-Universität festgehaltenen jungen Superhelden – frei. Diese machen daraufhin den Campus unsicher, und beginnen insbesondere, sich an jenen Lehrern und Wissenschaftlern, die ihnen Unrecht getan haben, auf brutale Art und Weise zu rächen. Aber auch Zivilisten, sowie andere Superhelden, die sich ihnen in den Weg stellen, sind vor ihnen nicht sicher. Dass just zu diesem Zeitpunkt eine Delegation von Vought unter der Führung von Ashley Barrett in der Universität zu Besuch ist – da man erwägt, einen zukünftigen Absolventen direkt in die Sieben aufzunehmen – verstärkt den Ernst der Lage nochmal zusätzlich. Und so sind jene, die auf der Seite von Marie stehen, dazu gezwungen, sich der Gruppe rund um Cate in den Weg zu stellen, um so viele Leben wie möglich zu retten…
Review:
"Guardians of Godolkin" schließt die erste "Generation V"-Staffel auf nicht nur brutale, sondern vor allem auch ziemlich bedrückende Art und Weise ab. Diesbezüglich sticht natürlich vor allem der Ausgang des Geschehens hervor: Marie und ihre Verbündeten, die zuvor alles daran gesetzt haben, um so viele Menschenleben wie möglich zu retten, werden für das Massaker an der Godolkin-Universität verantwortlich gemacht, und die eigentlich Schuldigen – vor allem Cate und Sam – als Helden gefeiert. Die Gruppe rund um Marie findet sich in einer Zelle wieder; ihre Situation gleicht jener, in der sich Sam zu Beginn der Staffel befunden hat. Das war schon ein ziemlich bitteres Ende. Aber auch die Entwicklung, die hier Cate und Sam vollziehen, habe ich mit großem Bedauern verfolgt. Erstere ist auf dem besten Weg, zu einem neuen (weiblichen) Homelander zu werden. Letzterer schafft es nicht, das Trauma seiner Gefangenschaft hinter sich zu lassen, und lässt sich vielmehr von Cate seine (widersprüchlichen) Gefühle nehmen. Vor allem seine Worte in Richtung Emma ("You would do anything for anyone to like you.") waren wirklich hart.
Der Auftritt von Homelander war zweifellos auch ein Highlight der Folge. Irgendwie hat man für mich ja die ganze Staffel darauf hingearbeitet, schauten doch immer wieder mal Figuren aus "The Boys" vorbei. So gesehen schien ein Besuch von ihm im Staffelfinale fast unvermeidlich. Ziemlich spannend fand ich aber seine entrüsteten Worte in Richtung Marie, weil diese gegen andere Superheld:innen kämpft. Da hätte ich ihn doch ganz gern daran erinnert, was er selbst erst kürzlich mit Supersonic und Black Noir angestellt hat. Darüber hinaus muss ich sagen, dass ich mich mir mit den Aufnahmen rund um ein solches Schulmassaker stellenweise doch etwas schwer tat. Zwar gab es zu Beginn der Folge eh eine warnende Einblendung, und will ich das auch insofern nicht als Kritik missverstanden wissen, als ich Unterhaltung, die mich fordert, durchaus zu schätzen weiß. Aber gerade auch so Momente wie die Mädels, die während des Massakers den Verlust ihrer Internetverbindung betrauern, war selbst mir des schwarzen Humors fast schon zu viel. Die Grenze zwischen Satire und Veralberung (und damit Verharmlosung des Leidens anderer) ist eine sehr fließende, und ich kann jedem verstehen, für den das Pendel hier zuungunsten von "Guardians of Godolkin" ausschlug. Grundsätzlich war ich vom Finale der ersten "Generation V"-Staffel aber durchaus angetan; an das Highlight "Jumanji" kam zwar auch sie nicht heran, ich sehe sie aber durchaus auf dem Niveau von "Ich bin von deinem Blut", dass ja ebenfalls einige brutale und/oder bitter(bös)e Momente zu bieten hatte.
Fazit:
"Guardians of Godolkin" schließt eine überwiegend gelungene erste Staffel des "The Boys"-Ablegers "Generation V" auf ebenso überwiegend gelungene Art und Weise ab. Die Highlights waren dabei für mich der Bruch innerhalb der jungen Superheldentruppe (und hier insbesondere Sams harte Worte an Emma), der Showdown auf dem Campus, sowie der höchst düster-deprimierende Ausgang des Geschehens. Mit einzelnen Szenen tat ich mir allerdings – obwohl ich schwarzen Humor grundsätzlich liebe – angesichts der immer wieder vorkommenden Schulmassaker (insbesondere in den USA) etwas schwer. Und als Homelander Marie für ihren Angriff auf Cate kritisierte, frage ich mich angesichts seiner eigenen Taten kurz echt, ob er das ernst meint (aber vermutlich war dieser Widerspruch zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung Absicht). Zwar bleibt auch nach dem Finale "Jumanji" für mich das unangefochtene Highlight der ersten Staffel – die zudem für mich insgesamt stärker begonnen als aufgehört hat. Insgesamt hat mich aber auch das Spin-Off überzeugt.