Originaltitel: Rite of Passage Episodennummer: 4x05 Bewertung: Erstausstrahlung US: 27. März 1998 Erstausstrahlung D: 05. Oktober 1998 Drehbuch: James Crocker Regie: Brad Turner Besetzung:
Lou Diamond Phillips als Captain Cotter McCoy,
Robert Joy als Dr. Greg Olander,
Scott Kraft als Colonel Pete Butler,
Dale Wilson als General Langston Chase,
Teri Polo als Sally McCoy,
John McConnach als Commando,
Awaovieyi Agie als Guardu.a.
Kurzinhalt:
Der Soldat Cotter McCoy nimmt an einem streng geheimen Experiment des US-Militärs teil, bei dem sein Bewusstsein in den Körper eines Androiden transferiert wird. Diese ist extrem widerstandsfähig, und soll in Zukunft die rein menschlichen Soldaten auf besonders gefährlichen Missionen ersetzen. Die Versuche verlaufen überaus erfolgreich – bis es eines Tages zu einem folgenschweren Unfall kommt, bei dem McCoys echter Körper vernichtet wird. Zwar ist er noch im Androidenkörper am Leben, dies ist jedoch insofern nur eine sehr kurzfristige Lösung, als der Transfer nur für maximal vierundzwanzig Stunden funktioniert; danach bricht das Androiden-Gehirn zusammen. Als man ihm – aufgrund der streng vertraulichen Natur der Experimente – verbietet, seine Frau aufzusuchen, um sich von ihr zu verabschieden, bricht er aus dem Labor aus. Dies ruft Colonel Pete Butler auf den Plan, der ebenfalls Teil der Experimente ist – und mit seinem Androiden-Körper Cotter wieder einfangen soll…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Transfer der Seelen" bietet mit Lou Diamond Phillips wieder einmal einen (genre-)bekannten Gaststar; damals in erster Linie dank seinem prominenten Auftritt in den beiden "Young Guns"-Filmen, später nicht zuletzt aufgrund seiner wiederkehrenden Rolle als Colonel Telford in "Stargate Universe". Aber auch Teri Polo kennt man; in erster Linie natürlich aus den "Meine Braut, ihr Vater und ich"-Filmen mit Ben Stiller und Robert De Niro, zuvor hatte sie aber bereits in "The Arrival – Die Ankunft" mit Charlie Sheen Genreluft geschnuppert. Die beiden werteten "Transfer der Seelen" ebenso auf, wie die grundsätzlich interessante und nette Grundidee, einerseits rund um die Transfer-Technologie, vor allem aber natürlich die Frage, was es bedeutet, wenn der eigene Körper aus Fleisch und Blut plötzlich nicht mehr für eine Rückkehr zur Verfügung steht, und man somit in diesem künstlichen Körper gefangen ist. Dass damit einhergehende Zeitlimit – da Cotters Bewusstsein nur einen sehr begrenzten Zeitraum in eben diesem überleben kann – verleiht der Episode dann nochmal zusätzliche Dramatik…
…die jedoch, und damit sind wir auch schon bei den (zumindest von mir als solche gesehene) Schwächen, aus meiner Sicht nicht wirklich notwendig gewesen wäre. Ich hätte es spannender und interessanter gefunden, wenn man sich einfach "nur" darauf konzentriert hätte, was es bedeutet, dass sich Cotters Bewusstsein auf einmal in einem künstlichen Körper befindet. Für ihn und sein Leben an sich, aber auch für seinen Beruf, und insbesondere natürlich die Beziehung mit Sally. So hingegen stand nämlich mit seinem drohenden, in Kürze bevorstehenden Tod letztendlich eine Thematik im Mittelpunkt, die sich ohne das SF-Element ebenfalls hätte umsetzen und erzählen lassen. Eher konstruiert wirkte auf mich auch die Entscheidung, ihm nicht einmal zu erlauben, sich von Sally zu verabschieden. Dass man ihm nicht erlauben will, die Basis zu verlassen, kann ich noch nachvollziehen – aber was wäre so schwer daran gewesen, Sally in eben diese zu bringen, damit sich die beiden zumindest voneinander verabschieden können? Mit einem entsprechenden Angebot hätte man sich einiges ersparen können. Last but not least waren dann auch der Twist rund um Pete, sowie der Ausgang des Geschehens, ziemlich vorhersehbar. Und auch hier würde ich argumentieren, dass die Episode dies letztendlich nur als Abschlussgag bringt, sich aber den ganzen Implikationen dahinter viel zu wenig widmet. So gesehen hätte ich es vorgezogen, wenn dieser Körpertausch schon früher vollzogen worden, und es dann vielmehr darum gegangen wäre, welche Auswirkungen eben dies in weiterer Folge hat. Die letzte Kritik betrifft dann die Umsetzung: Denn leider, obwohl für die Inszenierung mit Brad Turner ein TV- und genre-erfahrener Regisseur verantwortlich war, sah "Transfer der Seelen" selbst für "Outer Limits"-Verhältnisse vergleichsweise billig aus. Insofern ist die Episode leider auch in dieser Hinsicht alles andere als ein Highlight.
Fazit:
"Transfer der Seelen" trumpft in erster Linie mit der guten Besetzung, sowie einer netten Grundidee auf. Leider fand ich die Richtung, in die man die Story ausgehend von dieser entwickelte, aber vergleichsweise uninteressant. Da hätten sich aus meiner Sicht einige Möglichkeiten geboten, die ich deutlich spannender gefunden hätte. Zudem war "Transfer der Seelen" sowohl was einzelne Entwicklungen und Offenbarungen als insbesondere auch den Ausgang des Geschehens betrifft, etwas gar vorhersehbar. Und dass die Episode zudem selbst für "Outer Limits"-Verhältnisse – wo man von vornherein darauf eingestellt ist, dass das Geld jetzt nicht unbedingt locker sitzt – relativ billig aussieht, hilft auch nicht. Dank der netten Ansätze sowie der kurzweiligen Erzählung reicht es aber zumindest für eine durchschnittliche Wertung.