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Poker Face - 1x09: Escape from Shit Mountain Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Peacock

Originaltitel: Escape from Shit Mountain
Episodennummer: 1x09
Bewertung:
Streaming-VÖ USA: 02. März 2023 (Peacock)
Erstausstrahlung D: 22. Mai 2023 (Sky)
Drehbuch: Nora Zuckerman & Lilla Zuckerman
Regie: Rian Johnson
Besetzung: Natasha Lyonne als Charlie Cale, Joseph Gordon-Levitt als Trey Mendez, David Castañeda als Jimmy, Stephanie Hsu als Morty, Benjamin Bratt als Cliff Legrand, Hallie Ruth Jacobs als Young Charlie, Chris Cortez als Luke, James Yaegashi als Officer Buckley, Dan Chariton als Stan, Dagmar Midcap als Weather Anchor, Sheena Samanipour als Denver News Anchor, Althea Starr als Rich Wife u.a.

Kurzinhalt: Jeden Tag spult Trey Mendez die gleiche, ermüdende Routine ab. Der Grund: Nach einer Verurteilung befindet er sich im Hausarrest. Bis eines Tages ein Sturm dafür sorgt, dass die elektronische Fußfessel ausfällt. Etwas, dass er sofort nutzt, um seinem alten Freund – und ehemaligen Komplizen – Jimmy einen Besuch abzustatten, der ein Motel in den Bergen betreibt. Im Schneesturm weicht er dann zwar einem Reh aus, überfährt dabei jedoch eine Anhalterin. Da er ja offiziell gar nicht unterwegs sein dürfte, bleibt ihm aus seiner Sicht keine andere Wahl, als die Leiche in den Kofferraum zu packen, und schließlich in der Nähe des Motels zu entsorgen. Kurz darauf klopft es an die Tür des Motels, und Trey erlebt den Schock seines Lebens, als die vermeintliche Leiche plötzlich vor ihm steht: Charlie Cale…


Review: Episodenbild (c) Peacock "Escape from Shit Mountain" (kann mir eigentlich jemand erklären, warum einige Episoden keinen deutschen Titel erhalten haben?!) beginnt sehr vielversprechend. So hat die Folge mit Joseph Gordon-Levitt wieder einen prominenten Gaststar, und mit dem Hausarrest ein innerhalb der Serie neues und dementsprechend interessantes Setup zu bieten. Die ersten paar Minuten zeigen uns seinen Alltagstrott, und wie dieser ihn doch zunehmend belastet. Unter anderem mit der Art und Weise, wie er seinem Essenslieferanten – obwohl er offensichtlich in ziemlichem Reichtum lebt – jegliches Trinkgeld verweigert, verschwendet die Folge keine Zeit, um ihn uns von Anfang an so richtig unsympathisch zu machen. Darüber hinaus gelingt es Nora und Lilla Zuckerman sehr gut, mit der Erwartungshaltung der Zuschauer zu spielen, denkt man doch eigentlich, dass er eine andere Person – eben Morty – überfahren hätte. Weshalb die Offenbarung, wenn dann Charlie vor der Tür steht, und Morty aus dem Auto aussteigt, die gewünschte überraschende Wirkung nicht verfehlt.

Inszenatorisch ist "Escape from Shit Mountain" ebenfalls wieder erste Sahne. Kein Wunder, kehrt doch hier nach einer Pause wieder Serienschöpfer Rian Johnson selbst hinter die Kamera zurück. Er präsentiert hier einige optisch wirklich imposante Szenen, wobei es mir insbesondere die starke Farbgebung nach dem Unfall sehr angetan hatte. Aber auch rund ums Motel gab es ein paar visuell bestechende Momente. Die letzte Stärke der Folge ist dann der Auftritt der in den letzten Jahren vielbeschäftigten Stephanie Hsu, die mich insbesondere in "Everything Everywhere All At Once" enorm beeindruckt hatte, und die hier eine Figur spielt, die es mir doch ordentlich angetan hatte. Mir war Morty, trotz – oder vielleicht gerade wegen – ihrer kaltschnäuzigen Art sofort sympathisch, und selbst wenn sie am Ende Charlie im Stich lässt, konnte ich ihr das in dieser Situation nicht wirklich vorwerfen. Was mich auch schon zu einem der größten Kritikpunkte an "Escape from Shit Mountain" bringt: Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie sich ihr Schicksal hier verdient hat – zugleich aber den Eindruck, dass wir genau das denken sollten. Bisher zeichnete sich "Poker Face" immer mit enorm viel Sympathie und Mitgefühl für die Opfer aus – ganz besonders natürlich in der letzten Folge, wo ich enorm mitgelitten habe, als Arthur starb. Hier hingegen hatte ich den Eindruck, dass ich Mortys Schicksals gerecht empfinden und möglicherweise sogar bejubeln soll; eine solche Boshaftigkeit hätte ich von der Serie nicht erwartet. Generell war die Episode, vom Aufbau aber auch Ton her, für mich irgendwie daneben. Zumal rund um Charlie in Gefahr halt angesichts der Tatsache, dass sie die Hauptfigur der Serie ist, keine Spannung aufkam. Schlecht war die Folge deshalb zwar noch lange nicht, aber zu meinen Favoriten der ersten Staffel kann ich sie nicht zählen.

Fazit: Episodenbild (c) Peacock Den Auftakt fand ich noch ziemlich cool, und das Setup vielversprechend. Der Auftritt von Joseph Gordon-Levitt – mal in einer echten Arschloch-Rolle – wertet die Folge ebenso auf, wie die erneut (vor allem optisch) höchst hochwertige Inszenierung durch Rian Johnson. Irgendwie ist die Episode aber in meinen Augen dann falsch abgebogen. Die Szenen im Motel ließen es an Spannung vermissen, und mit dem weiteren Verlauf der Geschichte, insbesondere im Hinblick auf Mortys Schicksal, war ich auch nicht wirklich glücklich. Insgesamt fand ich die Episode jedenfalls zunehmend schräg, und hat sie für mich zumindest teilweise nicht so recht funktioniert. Die eingangs erwähnten Stärken, das nach wie vor gefällige Konzept, die gelungene Überraschung rund um Treys Opfer, der charmante Auftritt von Stephanie Hsu, sowie die immer verlässliche Natasha Lyonne sorgen aber auch bei "Espace from Shit Mountain" wieder für eine überdurchschnittliche Wertung.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Peacock)







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