Originaltitel: Subterfuge Episodennummer: 3x13 Bewertung: Erstausstrahlung US: 17. Januar 2000 Erstausstrahlung D: 21. Dezember 2000 Drehbuch: Ethlie Ann Vare Regie: Andrew Potter Besetzung:
Robert Leeshock als Liam Kincaid,
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux,
David Hemblen als Jonathan Doors,
Leni Parker als Da'an,
Anita La Selva als Zo'or,
Tamara Gorski als Hanna Klein,
Michelle Nolden als T'than,
Michèle Duquet als Ram,
Michael A. Miranda als Tonio Arias,
Steve Braun als Portal Engineer,
Inga Cadranel als Estrella,
Topaz Hasfal-Schou als Holo-Girl,
Jane Luk als Reporter u.a.
Kurzinhalt:
Nach seinem Besuch bei Zo'or, bei dem er keinen Hehl daraus machte, im internen Machtkampf nicht auf seiner Seite zu stehen, kommen ein Mitglied der Taelons und sein Beschützer während des Transports auf die Erde ums Leben. Als Hinweise darauf gefunden werden, dass es sich nicht etwa um einen Unfall, sondern ein Attentat handelte, nehmen Liam Kincaid und Ronald Sandoval die Ermittlungen auf. Was ersterer nicht ahnt: In Wahrheit steckt Sandoval selbst hinter dem Vorfall – der nicht nur dazu dienen sollte, einen unbeliebten Kritiker loszuwerden. Ronald hofft darüber hinaus, im Zuge der nachfolgenden Ermittlungen endlich einen Beweis dafür zu erhalten, dass Liam mit dem Widerstand zusammenarbeitet. Währenddessen wird Da'an von der Künstlerin Hanna Klein besucht, die damit beauftragt wurde, eine Fraktal-Skulptur von ihm anzufertigen. Doch auch Hanna ist Teil von Sandovals Plan…
Review (kann Spoiler enthalten):
Gleich zu Beginn war ich etwas irritiert, zu sehen, dass Zo'or scheinbar noch das Kommando hat – und dachte kurz, man hätte wieder mal die Episodenreihenfolge vertauscht. Denn zumindest ich hatte T'than bei seiner Ankunft in "Liebe deinen Feind" so verstanden, dass es eigentlich schon entschieden sei, dass er Zo'or als Anführer der Synode ersetzen soll. Stattdessen ist diesbezüglich offensichtlich noch nichts entschieden, und bringt sich der Kriegsminister vielmehr "nur" als weiterer Konkurrent (neben Da'an) in Stellung. Ein bisschen schade fand ich das ja schon, da ich wie ihr wisst Änderungen im Status Quo bei meinen Serien eigentlich ganz gerne habe – und eine eben solche bei "Mission Erde" nun schon wieder länger her war. Davon abgesehen empfinde ich T'than bislang aber als interessante Ergänzung der Besetzung; nicht zuletzt, als mit ihm im schwelenden Machtkampf zwischen Zo'or und Da'an eine Wildcard hinzugekommen ist, welche die bekannte Dynamik durcheinanderwirbelt.
Die beiden Hauptplots, einerseits rund um die Ermittlungen im tödlichen Vorfall mit dem Taelon-Transporter, als auch die falsche Hanna Klein, fand ich hingegen ein bisschen mau. Zwar wurde der Plot nie langweilig, und muss ich zudem gestehen, zwar Sandoval von Anfang an im Hinblick auf den Transporter-"Unfall" in Verdacht gehabt, nicht aber mit dem Twist rund um Hanna gerechnet zu haben. Dennoch gelang es "Die Agentin" aus dieser Falle für Liam nie, wirklich Spannung aufzubauen. Gleiches gilt auch fürs Finale, wo Liam natürlich rechtzeitig da ist, um Da'an zu retten. Dafür fand ich die gemeinsamen Szenen von Da'an und Hanna ganz nett. Aber auch das Katz- und Mausspiel zwischen Liam und Hanna hatte durchaus seinen Reiz. Und auch der Wettstreit zwischen Kincaid und Sandoval hat grundsätzlich durchaus etwas für sich. Wobei ich langsam aber sicher den Eindruck habe, die Autor:innen wissen selbst nicht mehr so genau, wem denn nun eigentlich Sandovals Loyalität gehört. Wie mir generell – wohl auch bedingt durch die mangelnden Status Quo-Änderungen – ein bisschen der Drive fehlt. Aktuell scheinen mir die Episoden überwieder mit – für die fortlaufende Handlung – belanglosen Plots gefüllt, welche eben diesen Handlungsrahmen nicht entscheidend weiterbringen. Im Prinzip hätte man die meisten der letzten Folgen, abgesehen von "Camouflage", auch auslassen können, ohne Wichtiges im Hinblick auf die Entwicklung der Story zu verpassen; oder zumindest ist so mein Eindruck (weil man weiß ja nie, ob ein gewisses Detail nicht irgendwann doch noch an Bedeutung gewinnt). Solange die Episoden dabei zumindest so kurzweilig bleiben, wie "Die Agentin", ist das zwar noch halbwegs ok. Für mich scheint sich die Serie aber gerade in einer kleinen "Midlife Crisis" zu befinden.
Fazit:
Es ist vermutlich eher ein bisschen ein allgemeiner Frust im Hinblick auf "Mission Erde" im Allgemeinen, denn "Die Agentin" im Besonderen, aber momentan geht bei der Serie meinem Empfinden nach irgendwie nichts weiter. Dass Zo'or nun doch immer noch die Synode anführt, dürfte diesen Eindruck meinerseits ebenso verstärkt haben, wie das x-te folgenlose Katz- und Mausspiel zwischen Sandoval und Kincaid. Es hilft auch nicht, dass die Episode von vornherein keinen Hehl daraus macht, dass Ronald hinter der Sabotage steckt. Und der Twist rund um (die falsche) Hanna mag mich zwar überrascht haben, geschockt war ich jetzt aber auch nicht unbedingt. Vor allem aber machte "Die Agentin" auch daraus letztendlich zu wenig. Nun klingt das alles gravierender, als es war. Die Folge war kurzweilig, und verstand es, mich zumindest auf sehr oberflächliche Art und Weise solide zu unterhalten. Trotzdem wird es mir schön langsam mit den Folgen, die man sich zwar ansehen kann, wo ich aber jetzt schon weiß, dass sie mir nicht lange in Erinnerung bleiben werden, ein bisschen zu viel.