Originaltitel: A Special Edition Episodennummer: 4x04 Bewertung: Erstausstrahlung US: 25. Juli 1997 Erstausstrahlung D: 31. August 1998 Drehbuch: Naren Shankar Regie: Mario Azzopardi Besetzung:
Alan Thicke als Donald Rivers,
Bruce Harwood als Dr. Avery Strong,
Stevie Vallance als Sandra,
Michael St. John Smith als Dr. Richard Morgan,
Colin Lawrence als Technician,
Harrison Coe als Man,
Colleen Winton als Spokeswoman Adrian Wheeler,
Gerry Rousseau als Bum u.a.
Kurzinhalt:
Der TV-Journalist Donald Rivers moderiert laufend die Sendung "Die ganze Wahrheit". Normalerweise wird diese vorab aufgezeichnet und dann ausgestrahlt. Der Inhalt seiner jüngsten Sendung ist aber derart brisant, dass er überhaupt gleich live auf Sendung geht. Darin präsentiert er schließlich Beweise dafür, dass die Regierung, das Militär, sowie private Firmen schon seit Jahren illegale Experimente an Menschen durchführen, sei es, um die Alterung zu stoppen, das menschliche Genom mit außerirdischer DNS zu kombinieren, oder auch Tote wieder zum Leben zu erwecken. Als Resultat all dieser Forschungen gibt es mittlerweile Klone, die unbemerkt unter uns leben. Um all dies zu untermauern, holt Rivers den Wissenschaftler Dr. Avery Strong vor die Kamera. Zudem hat er anhand der Berichte bestimmte Momente fürs Fernsehen von Laiendarstellern nachstellen lassen. Von oberster Stelle ist man offenbar bemüht, dass die Sendung so rasch als möglich abgedreht wird. Als das nicht gelingt, fahren die Verschwörer schwere Geschütze auf…
Review (kann Spoiler enthalten):
Die Inhaltsangabe lässt es vielleicht schon erahnen: "Sondersendung" ist wieder einmal eine dieser von mir verhassten Clip-Shows. Die mag ich ja grundsätzlich schon nicht, kann jedoch bei anderen Serien auch abseits des reinen Spar-Gedankens insofern einen Sinn darin erkennen, als hier oftmals wichtige Ereignisse nochmal aufgerollt werden – was dann für allfällige neu hinzugekommene Zuschauer:innen durchaus einen Sinn (und Wert) haben kann. Aber bei einer Anthologie-Serie wie "Outer Limits", wo nichts aufeinander aufbaut? Zumal die Szenen, die man uns hier präsentiert, so kurz und nichtssagend sind, dass sie auch in keinster Weise ein adäquater Ersatz für die gesamte Episode der sie entnommen wurden sind. Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass – wie schon bei der die erste Staffel beschließenden Clip-Show "Ständige Bedrohung") – hier Dinge zusammengeworfen werden, die nicht nur über keinerlei Bezug zueinander verfügen, sondern sich in meinen Augen teilweise auch nicht wirklich miteinander in Einklang bringen lassen.
All das war bereits bei "Ständige Bedrohung" der Fall, und hat mir die Episode ja ziemlich verdorben. Bei "Sondersendung" kommt nun noch zusätzlich dazu, dass man die recycelten Clips als für die Sendung extra erstellte Dramatisierungen präsentiert – was angesichts der natürlich genau gleich aussehenden Szenen (inklusive der Darsteller) suggeriert, dass genau jene Folgen, auf die man sich hier bezieht, in Wahrheit nie existiert haben. Was so ziemlich der größte Blödsinn ist, den man sich bei "Outer Limits" bislang hat einfallen lassen. Da hilft es auch nicht viel, dass die Episode mit Bruce Harwood einen coolen, im Mystery-Genre dank seines Auftritts als einer der Lone Gunman bei "Akte X" wohlbekannten Gaststar zu bieten hat (den ich übrigens selbst als er noch verdunkelt gezeigt wurde gleich erkannt habe). Aber auch Alan Thicke, der hier den Fernsehmoderator spielt, macht seine Sache sehr gut, und ist als ein eben solcher stets plausibel. Auch die Idee rund um die Klone war nett, und das Ende rund um die Kopie von Donald Rivers durchaus gefällig. Hilft nur halt leider wenig bis gar nichts, wenn mich das Konzept von Anfang an nicht überzeugt, und ich mich dementsprechend nie so recht auf die Folge einlassen konnte – und mich darüber hinaus die Wiederholung bekannter Szenen (wo wir dann eben noch dazu jeweils auf den Clou dahinter verzichten mussten) fast in den Schlaf gelangweilt hätte. Letztendlich ist am Spannendsten und Auffälligsten an "Sondersendung", dass die Episode in den USA als Finale der dritten Staffel ausgestrahlt wurde – zu einem Zeitpunkt, wo "Parallele Welten", die hier ebenfalls vorkommt, noch nicht gesendet war. Insofern bot das dort damals tatsächlich eine Art Teaser auf Dinge, die noch kommen würden. Geht man (so wie ich) nach der deutschen DVD-Reihenfolge, fällt aber auch dieser Punkt weg.
Fazit:
Ich halte Lebenszeit für das allerwertvollste, dass wir besitzen. Dementsprechend allergisch reagiere ich, wenn mir von einer Episode (oder einem Film) diese mutwillig gestohlen wird. Wie es eben bei solchen Clip-Shows überwiegend der Fall ist, wo Szenen aus früheren Folgen noch einmal gezeigt werden. Bei einer Anthologie-Serie wie "Outer Limits" finde ich das ganz besonders schlimm, da es ja eigentlich von vornherein keinen Bezug zwischen den einzelnen Episoden geben soll; das ist ja der Sinn einer solchen Anthologie. Drum können Clip-Shows hier eigentlich von vornherein nicht funktionieren – was auch "Sondersendung" wieder bestätigt hat. Die Idee, die Szenen aus früheren Folgen hier als Rekonstruktionen zu verkaufen, machte es nur umso schlimmer. Da hilft es auch nichts, dass Alan Thicke seine Sache als Fernsehmoderator sehr gut und glaubwürdig macht, und es hier ein Wiedersehen mit Bruce "Byers" Harwood aus "Akte X" gibt: Diese "Sondersendung" ist ein Fall für den Sondermüll.