Originaltitel: The Whole Truth Episodennummer: 1x04 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 06. Oktober 2023 (Amazon Prime) Drehbuch: Jessica Chou Regie: Steve Boyum Besetzung: Besetzung:
Jaz Sinclair als Marie Moreau,
Chance Perdomo als Andre Anderson,
Lizze Broadway als Emma Meyer,
Maddie Phillips als Cate Dunlap,
London Thor als Jordan Li,
Derek Luh als Jordan Li,
Asa Germann als Sam Riordan,
Shelley Conn als Indira Shetty,
Derek Wilson als Tek Knight,
Sean Patrick Thomas als Polarity,
Alexander Calvert als Rufus,
Marco Pigossi als Dr. Edison Cardosa,
Jason Ritter als TV Jason Ritter,
Siddharth Sharma als Tyler,
David Rowan als Cardosa's Husband,
Gia Ariganello als Cardosa's Daughter,
Christopher Di Meo als Woods Guardu.a.
Kurzinhalt:
Der Superheld Tek Knight – quasi ein wandelnder Lügendetektor – besucht die Godolkin-Universität, um eine Ausgabe seiner Sendung "Die ganze Wahrheit" zu drehen. Dort will er sich den Hintergründen von Lukes Selbstmord widmen, und so sowohl Licht ins Dunkel, als auch allfällige Geheimnisse ans Tageslicht bringen. Etwas, dass Lukes Freundeskreis im Allgemeinen, und Andre im Besonderen, doch etwas nervös macht. Nicht nur, weil dieser begonnen hat, mit Lukes Ex-Freundin Cate zu schlafen, sondern vor allem auch, weil man nicht will, dass etwas über Lukes Bruder Sam herauskommt – hat man doch gerade erst Emma losgeschickt, um diesen zu befreien. Letzteres ist auch der Grund, warum die neue Direktorin der Universität ebenfalls über Teks Besuch alles andere als erfreut ist – gilt es doch, sowohl die Existenz des "Waldes" im Allgemeinen, als insbesondere auch Sams Ausbruch, geheim zu halten. Sam und Emma haben sich indes in ein verlassenes Geschäft zurückgezogen, wo sich die beiden näher kennenlernen und auch ganz allgemein näher kommen. Gleiches gilt auch für Marie und Jordan – insbesondere auch nachdem erstere eine unangenehme Begegnung mit Rufus hatte. Am Ende gilt es dann schließlich, den offensichtlich verwirrten Sam, der bittere Rache üben will, aufzuhalten…
Review:
Beim Besuch von Tek Knight finden sich sowohl Lukes Freunde als auch Direktorin Shetty in der gleichen Situation wieder – was ich durchaus spannend fand. Wenn man nicht am Ende der letzten Folge dafür gesorgt hätte, dass Sam mit Emmas Hilfe die Flucht aus dem "Wald" gelingt, wäre es vielleicht etwas anderes gewesen; dann hätten Andre und Cate die Gelegenheit nutzen können, um ihm wenn schon nicht vor laufender Kamera so doch zumindest hinter vorgehaltener Hand einen Hinweis auf die unterirdische Einrichtung, in der illegale Experimente an jugendlichen Superhelden durchgeführt werden, zu stecken. So hingegen müssen sie so tun, als wüssten sie nichts davon, um den Verdacht im Hinblick auf Sam von sich abzulenken. Bei Andre kommt dann noch erschwerend hinzu, dass seine Beziehung mit Cate, so kurz nach Lukes Tod, die beiden doch in ein etwas schiefes Licht rückt. Und, natürlich: Wenn du mit Tek Knight von einem wandelnden menschlichen Lügendetektor befragt wirst, musst du ganz besonders aufpassen. Insofern fand ich vor allem die Befragungsszenen durchaus spannend.
Ebenfalls sehr gut konnten mir die Szenen von Emma und Sam gefallen, in denen sich die beiden nicht nur besser kennenlernen, sondern zugleich auch merklich näher kommen. Lizzie Broadway und Asa Germann spielen die gegenseitige Anziehung ihrer Figuren ausgesprochen gut. Zugleich macht "Die ganze Wahrheit" aber auch deutlich, dass Sam von inneren Dämonen geplagt wird. Ob diese auf seine lange Gefangenschaft und Isolation zurückzuführen ist, oder er davor schon psychische Probleme hatte, und er eben genau deshalb im Wald eingesperrt wurde, lässt sich (noch) nicht beurteilen. In jedem Fall erfüllte es mich aber – gerade auch im Hinblick auf eine mögliche Beziehung zwischen ihm und Emma – mit Sorge. Positiv überrascht war ich davon, dass sich in dieser Folge nicht nur Emma und Sam, sondern auch Marie und Jordan näher kommen. Das hatte ich so definitiv nicht kommen sehen, ist aber definitiv eine Entwicklung, die ich begrüße. Der Showdown hat dann ebenfalls ziemlich spannend begonnen – und offenbarte schließlich auch, dass sich Emma nicht nur kleiner, sondern auch größer machen kann. Das war schon ein ziemlich cooler Moment. Eher enttäuschend fand ich allerdings, dass wir den Kampf selbst dann nicht mehr direkt miterleben, sondern nur mehr das Nachspiel sehen – wo es zudem so scheint, als würden alle unter einer Art Blackout leiden. Das fand ich ein bisschen antiklimaktisch. Und auch den Nebenplot rund um Marie und Rufus (Alexander Calvert hat mich hier enorm an einen jungen Vincent D'Onofrio erinnert) hätte ich nicht unbedingt gebraucht, auch wenn dieser mit dem explodierenden Penis in einem durchaus netten Abschlussgag mündete. Trotzdem wirkte das insgesamt auf mich ein bisschen deplatziert. Last but not least machte es Teds Fetisch Indira etwas gar leicht, ihren (und Godolkins) Hals aus der Schlinge zu ziehen. Insgesamt hat mich aber auch "Die ganze Wahrheit" wieder gut unterhalten.
Fazit:
Mit "Die ganze Wahrheit" geht "Generation V" solide weiter. Auch diesmal waren es in erster Linie einzelne starke Szenen, welche die Folge für mich über den Durchschnitt hoben. So hatten es mir insbesondere die Befragungsszenen von Andre und Cate durch Ted Knight angetan. Gleiches gilt für das Gespräch von Emma und Sam. Letzterer macht zudem einen höchst problemgebeutelten Eindruck, was mich doch die Frage stellen ließ, ob es wirklich so eine gute Idee war, ihn zu befreien. Und dass Marie und Jordan zusammenkommen, ist etwas, dass ich definitiv nicht habe kommen sehen, ich aber jedenfalls begrüße. Aus meiner Sicht machte man es der neuen Direktorin aber etwas gar leicht, Ted dazu zu bringen, diesmal eben doch nicht die ganze Wahrheit zu sagen. Auch der Showdown war dann mit dem Zeitsprung und Blackout etwas enttäuschend. Und wofür die Szene zwischen Marie und Rufus gut war, ist mir auch (noch?) nicht wirklich klar. Nicht zuletzt im Hinblick auf die mysteriöse letzte Szene bin ich aber auf die nächste Folge schon wieder gespannt.