Originaltitel: #ThinkBrink Episodennummer: 1x03 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 29. September 2023 (Amazon Prime) Drehbuch: Erica Rosbe Regie: Philip Sgriccia Besetzung: Besetzung:
Jaz Sinclair als Marie Moreau,
Chance Perdomo als Andre Anderson,
Lizze Broadway als Emma Meyer,
Maddie Phillips als Cate Dunlap,
London Thor als Jordan Li,
Derek Luh als Jordan Li,
Asa Germann als Sam Riordan,
Shelley Conn als Indira Shetty,
Chace Crawford als The Deep,
Patrick Schwarzenegger als Golden Boy,
Sean Patrick Thomas als Polarity,
Jackie Tohn als Courtenay Fortney,
Laura Kai Chen als Kayla Li,
Peter Kim als Paul Li,
Maia Jae Bastidas als Justine,
Dan Beirne als Social Media Jeff,
Jessica Clement als Harper,
Siddharth Sharma als Tyler,
Saida Ali als Party Planner Janet,
Rayisa Kondracki als Tiffany Meyer,
Christine Sahely als Professor Renata Ibarra,
Thomas Macdonald als Kevin,
Louise Kerr als Kathy,
Jameson Kraemer als Kyle,
Sharon McFarlane als Donor,
Malcolm Taylor als Alumni,
Michèle Kaye als Big Wig u.a.
Kurzinhalt:
Die Godolkin-Universität hält eine Gedenkfeier – und zugleich Spendengala – für den von Golden Boy getöteten Professor Brinkerhoff ab. Aus diesem Anlass erhalten die meisten Student:innen Besuch von ihren Eltern – worüber nicht alle begeistert sind. So ist u.a. die Stimmung zwischen Jordan und deren Eltern angespannt, da diese sie immer noch – und ausschließlich – als Jungen sehen. Emma wiederum leidet unter ihrer "Soccer Mum", welche die öffentliche Aufmerksamkeit rund um die Verbindung ihrer Superkräfte mit einer Essstörung für mediale Zwecke ausschlachten, und ihre Tochter zum Star einer Reality-Show machen will. Und Marie nutzt die Gelegenheit, um den anderen die Wahrheit über ihre Eltern zu erzählen. In der Zwischenzeit hat Andre herausgefunden, dass Lukes Bruder Sam noch am Leben ist, und vermeintlich in einem unterirdischen Komplex der Universität gefangen gehalten wird. Emma soll nun ihre Fähigkeiten nutzen, um sich in eben diesen einzuschleichen, und so ihren Verdacht zu bestätigen…
Review:
Etwas, dass die Science Fiction-Unterhaltung für mich unter anderem schon immer ausgezeichnet hat, ist die Möglichkeit, aktuelle Themen dadurch, dass man sie in einen anderen Kontext stellt, anzusprechen, und so entweder offensichtlicher oder greifbarer zu machen. Eines meiner Lieblingsbeispiele hierfür ist immer die klassische "Star Trek"-Folge "Bele jagd Lokai", welche die Sinnlosigkeit von Rassismus wegen einer anderen Hauptfarbe auf zwar zugegebenermaßen sehr plakative, aber eben auch effektive Art und Weise auf den Punkt brachte. "Generation V" macht im Hinblick auf Jordan etwas sehr ähnliches: Man greift hier das (erfreulicherweise) zunehmend enttabuisierte der Transsexualität, aber auch der Gender-Fluidität auf, da Jordan aufgrund ihrer Fähigkeiten nach Belieben ihr Geschlecht wechseln können. Da wird es jetzt natürlich jene geben, die "woke!" schreien; aber, ganz ehrlich: Wenn die nach drei Staffeln "The Boys" die liberale Ausrichtung der Serie(n) nicht erkannt haben, kann ich ihnen auch nicht helfen. Mir gefiel die Art und Weise, wie man vor allem auch bei dieser Episode das Thema ins Rampenlicht rückt, jedenfalls ausgesprochen gut.
Darüber hinaus gefiel mir, wie die jungen Superheld:innen hier wieder näher zusammenrücken, insbesondere natürlich, wenn sich Marie zu den anderen setzt, und sich einerseits bei Jordan entschuldigt, und andererseits ihnen von den Hintergründen – der Tod ihrer Eltern, und wie ihre Schwester ihr dafür nie verziehen hat – erzählt. Aber auch dem Mysterium rund um Lukes Selbstmord nähert man sich hier wieder. So sehen wir in einem Flashback, wie Luke damals vom – angeblichen – Tod seines Bruders erfuhr. Vor allem aber lernen wir Sam am Ende – dank Cricket – persönlich kennen. Die Wahl seines Lieblingsfilms fand ich dabei durchaus amüsant, wobei ich überrascht war, dass seine Argumente dafür nicht einmal schlecht waren. In erster Linie steht bei "'ThinkBrink" aber Emma im Mittelpunkt. Einerseits das durchaus angespannte Verhältnis zu ihrer Mutter, die mich mit ihrer nur vermeintlich unterstützenden, in Wahrheit aber fordernden Art, sehr an Annies Mutter aus "The Boys" erinnert hat. Schon allein wie sie hier vorschlägt, die – für Emma peinlichen – Offenbarungen rund um ihre Superkraft auszuschlachten, und sie in einer Reality-Sendung zum Aushängeschild für Essstörungen zu machen, war schon ziemlich bitter. Statt ihrer Tochter beizustehen, geht es ihr nur darum, über Emma selbst Ruhm und Erfolg zu erlangen. Am Ende darf sich Emma aka Cricket dann aber auch nochmal mit ihrer Superkraft auszeichnen, als sie sich zu Sam schleicht. Dies mündet dann schließlich auch im die Episode definitiv nochmal aufwertenden, brutalen Finale, als sie über das Ohr in den Kopf des Wärters krabbelt. Das war schon ziemlich hart. Von dieser hervorstechenden Szene abgesehen habe ich "#ThinkBrink" allerdings als wenig bemerkenswert empfunden. Sie war ok, bot ein paar gelungene Momente, und hat vor allem auch die Figuren wieder vertieft, wirklich viel los war hier aber eben nur am Ende. Davon abgesehen plätscherte die Episode zwar durchaus kurzweilig, aber wenig spektakulär vor sich hin.
Fazit:
"#ThinkBrink" war eine gute Folge, die nach dem sehr Marie-zentrierten Auftakt den Fokus stärker auf die Nebenfiguren, und hier insbesondere Jordan und Emma, lenkte. Dies bescherte uns einige interessante Einblicke und auch durchaus gute Momente, insbesondere rund um die beiden mit ihren jeweiligen Eltern. Aber auch, wie Marie hier der Clique rund um Cate näherkommt, gefiel mir. Und Sam endlich etwas näher kennenzulernen, war zweifellos auch interessant. Dennoch war die Episode die längste Zeit nicht wirklich herausragend, und drehte erst zum blutigen Finale dann nochmal so richtig auf. Dieses war dann auch tatsächlich ein echtes Highlight, und hob "#ThinkBrink" über den Durchschnitt; für eine noch bessere Wertung war es aber zu wenig, zu spät.