Originaltitel: In the Zone Episodennummer: 4x03 Bewertung: Erstausstrahlung US: 20. Februar 1998 Erstausstrahlung D: 27. Juli 1998 Drehbuch: Naren Shankar Regie: David Warry-Smith Besetzung:
Adrian Pasdar als Tanner Brooks,
Claudette Mink als Jessica Brooks,
Dwight McFee als Ring Announcer,
Pat Morita als Michael Chen,
Rick Ravanello als Marcus,
Douglas Smith als Douglas,
Paul Carson als Reporter #1,
Catherine Swing als Reporter #2,
Lori Fetrick als Helen u.a.
Kurzinhalt:
Tanner Brooks ist ein erfahrener Teilnehmer im futuristischen Kampfsport Octal. Nun will er es noch ein letztes Mal wissen, und das aktuelle Turnier für sich entscheiden, um sich so mit einem Triumph aus der Arena verabschieden zu können. Allerdings ist er der jüngeren Konkurrenz zunehmend unterlegen. Da wendet sich der Wissenschaftler Michael Chen an ihn, und bietet ihm seine Hilfe an. Chen hat ein Verfahren entwickelt, welches das neuromuskulare System verbessert. Damit lassen sich sowohl Tanners Reflexe steigern, als auch die Bewegungen seines Körpers beschleunigen. Die ersten Therapien schlagen gut an, und so überrascht Tanner im nächsten Kampf seine Gegnerin mit seiner Geschwindigkeit im Ring. Allerdings zeigen sich schon bald unerwünschte Nebenwirkungen. So droht Tanner mit fortlaufender Behandlung in eine andere Quantenebene zu wechseln. Im schlimmsten Fall könnte er dort für immer verloren gehen. Seine Frau Jessica drängt ihn dazu, die Therapie abzubrechen. Doch Tanner ist im Rausch des Sieges gefangen…
Review (kann Spoiler enthalten):
In "Jenseits der Zeit" beehrt uns wieder einmal der eine oder andere (genre-)bekannte Gaststar. In erster Linie sticht natürlich der Auftritt von Pat Morita – Mister Miyagi aus den "Karate Kid"-Filmen – hervor. Auch hier steht er wieder einem Kämpfer zur Seite – in diesem Fall allerdings nicht als Trainer, sondern mit einer von ihm entwickelten Therapie. Adrian Pasdar war zu diesem Zeitpunkt auch schon kein Unbekannter mehr, und hatte u.a. Rollen in "Top Gun", "Solarfighters" und "Near Dark", ist mir allerdings in erster Linie als Glenn Talbot aus "Agents of S.H.I.E.L.D." ein Begriff. Und Claudette Mink war ebenfalls immer wieder als Gaststar in – insbesondere in Kanada produzierten – Genrefilmen und -serien zu sehen (u.a. auch die von mir gerade parallel besprochenen, dem zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Gene Roddenberry zugeschriebenen Serien "Mission Erde" und "Andromeda"). Vor allem von der Leistung von letzterer als Tanners Freundin Jessica war ich durchaus angetan. Weniger begeistert war ich hingegen von Adrian Pasdar, der bei mir in dieser Rolle leider kaum Eindruck hinterließ. Demgegenüber habe ich mich über das Wiedersehen mit Pat Morita sehr gefreut.
Inhaltlich fand ich "Jenseits der Zeit" soweit ok, hatte allerdings den Eindruck, dass man sich mit der Doping-Analogie auf der einen und den "Flash"-artigen Superkräften auf der anderen Seite in etwas zu viele Richtungen streckte, und dabei letztendlich beide Ansätze ein bisschen auf der Strecke geblieben sind. Am Doping-Aspekt faszinierte mich in erster Linie Tanners Einstellung, der hier für den kurzen Moment des Triumphs doch tatsächlich sein Leben riskiert. Ich bin da ja gänzlich anders gestrickt, und jetzt generell nicht die wetteiferndste Person, insofern war ich hier eher bei Jessica, und ihrem sehr guten Argument "Winning only lasts a moment. You can't built your live around a moment." Trotzdem fand ich es interessant, über Tanner einen Einblick in diese gänzlich andere Sichtweise zu bekommen, und habe ich mit ihm ob seines fast schon verzweifelten Drangs, noch einmal gewinnen zu wollen, durchaus mit ihm mitgefühlt. Allerdings erschien es mir doch ziemlich unglaubwürdig, dass niemand aufgrund seiner unnatürlich schnellen Bewegungen Nachforschungen anstellen würde. Eben diese Fähigkeiten erinnerten zudem wie gesagt sehr stark an "The Flash", und aus meiner Sicht machte man daraus auch zu wenig. Recht nett fand ich dafür dann das Finale; einerseits, dass Tanner nach einer weiteren Behandlung so schnell wird, dass er für unser Auge nicht mehr sichtbar ist (da musste ich wiederum die TOS-Folge "Was summt denn da?" denken), vor allem aber, dass es letztendlich an Jessica ist, ihn daraus zu befreien – und sie somit doch noch eine größere Rolle spielen darf, als nur die besorgte Ehefrau. Zudem waren die Szenen mit den still stehenden Menschen um ihn herum gut gemacht. Und auch das Ende hatte es mir angetan: Dort zahlt nicht nur Tanner mit den Lebensjahren, die er verloren hat, einen Preis für seine Besessenheit, vor allem opfert Michael Chen (der erst dreißig Jahre alt war, und dem somit zuvor ähnliches passierte) sein Leben, um ihn zu retten. Das war ein durchaus runder, zugleich aber auch tragischer (da Dr. Chen die Behandlung ja nicht fortsetzen wollte) Abschluss des Geschehens. Den Weg dorthin fand ich aber halt eher mäßig.
Fazit:
"Jenseits der Zeit" bietet ein paar interessante Ansätze, einen Gastauftritt von Pat "Miyagi" Morita, ein paar gute schauspielerische Leistungen, und einzelne starke Momente, wobei mir vor allem der Ausgang des Geschehens gefallen konnte. Zugleich fand ich, dass sich die Episode mit der Kombination der Doping-Thematik mit den "Flash"-artigen Superkräften nur bedingt einen Gefallen getan hat. Ich fand es ehrlich gesagt auch unplausibel, dass niemand im Hinblick auf eine unnatürlich schnellen Bewegungen Nachforschungen anstellen würde. Und im Gegensatz zu insbesondere Claudette Mink war ich von Adrian Pasdar schauspielerisch leider nur bedingt begeistert. Macht insgesamt eine Episode, wo ich – wieder einmal – die Idee dahinter besser fand als die Umsetzung.