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Die Abenteuer des Brisco County Jr. - 1x26: Die glorreichen Sechs (1) Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Warner Bros. Television

Originaltitel: High Treason (1)
Episodennummer: 1x26
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 13. Mai 1994
Erstausstrahlung D: 11. Oktober 1998
Drehbuch: Carlton Cuse & Brad Kern
Regie: Kim Manners
Besetzung: Bruce Campbell als Brisco County Jr., Julius Carry als Lord Bowler, Christian Clemenson als Socrates Poole, John Astin als Prof. Albert Wickwire, John Pyper-Ferguson als Peter Hutter, Jeff Phillips als Whip Morgan, Gary Hudson als Sheriff Aaron Viva, Michael Fairman als General Quarry, Ely Pouget als Jennifer Hart, Andrew Hill Newman als Lt. Walker, Raye Birk als Prosecuting Attorney, Macon McCalman als Tribunal Head, Victor Rivers als Carlos Falco, Terry Bradshaw als Colonel March, Michael Jace als Sgt.-at-Arms, Jaime Cardriche als Tiny Lee Jones, Sean Whitesell als Squad Sgt., Robert Madrid als Guard u.a.

Kurzinhalt: Brisco County Jr. und Lord Bowler wurden von General Quarry damit beauftragt, Jennifer Hart – die Tochter eines Journalisten – aus den Fängen des mexikanischen Rebellen Carlos Falco zu befreien. Dafür rekrutierten sie auch noch Professor Wickwire, Whip Morgan, Sheriff Aaron Viva, sowie Peter Hutter. Doch dort angekommen, mussten sie erkennen, dass sie angelogen wurden: Jennifer wurde nicht etwa entführt, vielmehr ist sie in Carlos verliebt. General Quarry wollte den verdeckten Einsatz wohl dafür nutzen, um einen Krieg mit Mexico anzuzetteln – dies wiederum, um als Kriegsheld in die U.S.A. zurückkehren und so aussichtsreiche Chancen bei der nächsten Präsidentschaftswahl zu haben. Doch Brisco und Bowler spielten dabei nicht mit – weshalb sie vom US-Militär verhaftet wurden, und nun des Hochverrats angeklagt werden. Die beiden müssen sich vor einem Tribunal verteidigen; werden sie schuldig gesprochen, erwartet sie das Erschießungskommando…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Television "Die glorreichen Sechs" war zwar nie als Serien-, sehr wohl aber natürlich als Staffelfinale geplant. Zu diesem Anlass bringen Carlton Cuse und Brad Kern nochmal einige (wiederkehrende) Gaststars zurück, um sie für ein großes, zweiteiliges Abenteuer zu vereinen. So ist hier nicht nur wieder (und leider; wobei er mich als Teils des größeren Ensembles diesmal nicht ganz so sehr gestört hat) mit von der Partie, darüber hinaus gibt es auch ein Wiedersehen mit John Astin als Professor Wickwire (dessen letzter Auftritt jetzt schon eine Weile her war), John Pyper-Ferguson als Pete Hutter, und sogar Gary Hudson als Elvis-Verschnitt Aaron Viva (in der zweiten Folge wird sich ihnen dann auch noch Richard Herd als President Cleveland anschließen). Neben diesen "Wiederholungstätern" sind zudem Michael Fairman als General Quarry, Ex-NFL-Star Terry Bradshaw als Colonel March, Ely Pouget (die in den 90ern eine kleine, aber feine Karriere hatte – und, so viel sei verraten, uns im Zuge des heurigen Advents-SPECiALs noch 2x begegnen wird) und Raye Birk (der sich mir mit seinem Auftritt in der "Babylon 5"-Folge "Das Verhör" ins Gehirn gebrannt hat) mit dabei. Nur Andrew Hill Walker als ihr Verteidiger hätte es in meinen Augen nicht unbedingt gebraucht; die Rolle wäre (nur) bei Christian Clemenson als Socrates Poole besser aufgehoben gewesen.

Eine solche Fülle an Figuren birgt natürlich immer das Risiko, dass man sich verhaspelt, und ein unkoordiniertes Chaos dabei herauskommt. "Die glorreichen Sechs – Teil 1" gelingt jedoch das Kunststück, sowohl niemand von ihnen zu vernachlässigen (und ihnen stattdessen vielmehr mindestens einen hervorstechenden Moment im Rampenlicht zu gönnen), als auch nie aus den Augen zu verlieren, dass der Fokus natürlich auf den beiden Hauptstars Bruce Campbell als Brisco County Jr. und Julius Carry als Lord Bowler, die nun mal – nicht zuletzt auch aufgrund der Freundschaft, deren Entwicklung wir im Verlauf der Serie mitverfolgen konnten – das Herz und die Seele der Serie bilden. Nicht minder beeindruckend ist, wie es der Episode gelingt, Humor und Drama miteinander zu verschmelzen, ohne dass das eine unter dem anderen leiden würde. So gibt es auch in "Die glorreichen Sechs – Teil 1" wieder zahlreiche amüsante bis alberne Momente; viele davon rund um Pete Hutter (sei es seine Aussage vor Gericht, die Überblendung von "I was working for the state" zur Szene im Gefängnis, wie Brisco und Bowler ihn nicht gleich rausholen nachdem er über seinen Zellengenossen gelästert hat, bis hin zum Missverständnis während der Mission in Mexico; John Pyper-Ferguson ist als comic relief einfach nur großartig!); aber auch Aaron Viva mit seiner Elvis-Imitation (und den Zitaten; vor allem "Are you lonesome tonight?" in Richtung der Wache war ein Brüller) oder auch der mit Comet Schach spielende Wickwire sorgen für Erheiterung.

Episodenbild (c) Warner Bros. Television Und doch liegt über der gesamten Episode irgendwie eine Schwere. Uns als Zuschauer mag zwar auf rationaler Ebene bewusst sein, dass die beiden natürlich am Ende nicht hingerichtet werden (wobei der Cliffhanger die gewünschte Wirkung dennoch nicht verfehlte – das ist schon ein ordentlicher WTF-Moment), das hinderte mich aber nicht daran, mit den beiden mitzufühlen; denn für Brisco und Bowler ist die Gefahr natürlich sehr wohl real. Vor allem zum Ende hin gibt es hier ein paar richtiggehend emotionale Szenen. Diesbezüglich sticht nicht zuletzt der letzte Abend von Brisco und Bowler im Gefängnis hervor, während sie auf den Morgen und das Erschießungskommando warten. "You mind if I hitch your ride?" fragt Brisco ihn (gemeint ist die Kutsche in den Himmel"). "Fine by me", antwortet Bowler. Das war von Julius Carry und Bruce Campbell wirklich stark gespielt. Aber auch die Leistung von Christian Clemenson beim Abschied (wo übrigens auch an Dixie Cousins gedacht wird) sticht hervor. Es ist diese Ernsthaftigkeit, die diesen Szenen ein emotionales Gewicht gibt, das ich bei der Serie (so gut sie mich auch über die bis dahin fünfundzwanzig Episoden hinweg unterhalten hat) so nicht erwartet hätte.

Fazit: Mit "Die glorreichen Sechs" dreht "Die Abenteuer des Brisco County Jr." zum Ende hin nochmal so richtig auf. Die Episode bringt nicht nur zahlreiche Gaststars zurück, und vermittelt so den Eindruck, als wäre die gesamte Staffel irgendwie auf dieses große (letzte) Abenteuer hinausgelaufen. Man schafft es zudem auf bestechende Art und Weise, Humor und Dramatik miteinander zu verbinden, ohne dass das eine auf Kosten des anderen gehen würde. So amüsiert man sich im einen Moment über die eine oder andere lustige bis richtiggehend alberne Szene, nur um in der nächsten mit Brisco und Bowler, die davor stehen, zum Tode verurteilt zu werden, mitzufiebern und zu -fühlen. Vor allem zum Ende hin gibt es dann bei "Die glorreichen Sechs – Teil 1" ein paar sehr emotionale Szenen, die ich in dieser Form bei "Brisco County Jr." jetzt nicht unbedingt erwartet hätte. Und das Ende ist – auch wenn man weiß, dass das eigentlich nicht sein kann – ebenfalls ein ziemlicher Schock; und jedenfalls ein höchst effektiver Cliffhanger unmittelbar vor dem (leider) endgültigen Abschied.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros. Television)







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