Die Abenteuer des Brisco County Jr. - 1x24: Von Windeln verweht
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Originaltitel: And Baby Makes Three Episodennummer: 1x24 Bewertung: Erstausstrahlung US: 22. April 1994 Erstausstrahlung D: 04. Oktober 1998 Drehbuch: Tracy Friedman Regie: Kevin Bright Besetzung:
Bruce Campbell als Brisco County Jr.,
Julius Carry als Lord Bowler,
Christian Clemenson als Socrates Poole,
Kelly Rutherford als Dixie Cousins,
John Pyper-Ferguson als Peter Hutter,
James Hong als Lee Pow,
Jeff Phillips als Whip Morgan,
Tzi Ma als Chan,
David Youse als Todd the Caterer,
Peter Dennis als Reginald,
François Chau als Aide,
Gary Armagnac als Watch Sgt.,
Marianne Bradford als Socialite,
Craig Ng als Warrior u.a.
Kurzinhalt:
Pete Hutter sucht Dixie Cousins auf, und drückt ihr ein Baby in die Hand. Kurz darauf wird er von Brisco und Bowler geschnappt, und überrascht sie damit, sie für seinen Schutz anheuern zu wollen. Die beiden kommen jedoch erst gar nicht dazu, sein Angebot in Erwägung zu ziehen, werden sie doch kurz darauf von chinesischen Gangstern angegriffen, denen es gelingt, Pete in ihre Gewalt zu bringen. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem Baby um den zukünftigen Kaiser von China. Die Black Lotus-Gang möchte ihn unbedingt in die Hände bekommen, um ihn zu einer Marionette zu erziehen, und so praktisch die Macht im Land an sich zu reißen. Angeführt wird die Bande von Chan, bei dem es sich um einen alten Schüler und mittlerweile Konkurrenten von Lee Pow handelt. Dieser hilft daraufhin Brisco, Bowler, Dixie und Whip Morgan dabei, das Kind vor Chans Schergen zu beschützen…
Review:
"Von Windeln verweht" vereint gleich mehrere wiederkehrende Gaststars. Neben Kelly Rutherford (die erst in der letzten Episode prominent vertreten war, und hier ihren verfrühten Abschied von der Serie nimmt; wobei für eine allfällige zweite Staffel mit ihrer in Aussicht gestellten Rückkehr aus China die Tür sperrangelweit aufgestanden wäre) und John Pyper-Ferguson (den man hier nun, nachdem er trotz allen Humors als doch recht eindeutiger Bösewicht begonnen hat, doch eher zum Antihelden und sogar potentiell zukünftigen Verbündeten entwickelt) ist auch der vereinzelt auftretende James Hong mit von der Partie – und das diesmal in deutlich prominenterer Rolle. So erfahren wir mehr über seinen Hintergrund, und darf er nicht zuletzt auch beim Showdown eine bedeutsame Rolle spielen. In diesem tritt er wiederum gegen Tzi Ma an, der ebenfalls kein unbekanntes Gesicht ist; auch im Genre. Auch Jeff Phillips ist wieder mit von der Partie, wobei sein Whip diesmal eine kleinere Rolle spielt, und mich dementsprechend auch nicht ganz so gestört hat. Francois Chau, mir insbesondere als Vagabond aus den "Wing Commander"-Spielen bekannt, komplettiert den Gaststar-Reigen dann.
So nett es aber auch gewesen sein mag, dass James Hong hier mal etwas mehr zu tun bekam, das größte Plus der Episode war aber wieder mal Kelly Rutherford, und ihr Zusammenspiel mit Bruce Campbell. Am Ende fand man zudem eine überzeugende Art und Weise, um sie vorerst aus der Serie herauszuschreiben, was es einerseits Brisco ermöglicht hätte, ohne beim Zuschauer an Sympathie zu verlieren mit weiteren weiblichen Bekanntschaften zu flirten, und zugleich die Möglichkeit bewahrt hätte, ihre Beziehung zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufleben zu lassen. Das war schon geschickt eingefädelt. Etwas irritiert war ich dafür von den Schattenkriegern, die mich etwas zu sehr an Ninjas erinnert hatten, die aber eben wiederum dem japanischen, und nicht chinesischen, Kulturgut entstammen. Vor allem aber war das mit seiner ebenfalls ermordeten Mutter doch etwas einfallslos. Denn der Großteil der ersten Staffel war ja davon dominiert, dass Brisco John Bly und seine Gang stellen und so für den Mord an seinem Vater Rache üben will. Jetzt, vier Episoden nachdem man diesen Handlungsstrang abgeschlossen hatte, macht man das gleiche quasi nochmal, nur dass es diesmal darum geht, den Mord an seiner Mutter zu rächen. Und natürlich war auch hier der Anführer der neuen bösen Gang, Black Lotus, für die Tat verantwortlich. Ein bisschen unoriginell ist das schon. Positiv fand ich aber, dass Brisco am Ende tatsächlich auf Lee Pow hört, und Chan vorerst ziehen lässt – da es einfach wichtiger ist, das Baby zu beschützen. Wie ich die Episode generell keineswegs schlecht fand, und sie im Gegenteil vielmehr sehr gute Unterhaltung mit zahlreichen amüsanten Momenten bot. Dieser eine Punkt hat mir aber halt doch ein wenig enttäuscht.
Fazit:
"Von Windeln verweht" ist eine unterhaltsame Episode, die wieder – und zugleich zum letzten – Mal stark von der Dynamik zwischen Brisco und Dixie profitiert. Aber auch, dass James Hong als Lee Pow hier endlich mal eine größere Rolle und zugleich auch wirklich etwas zu tun bekommt, hat mich gefreut. Interessant auch die Entwicklung rund um Pete, der zwar immer schon einen starken "comic relief"-Einschlag hatte, hier aber teilweise (und vermeintlich zum ersten Mal) fast schon sympathisch rüberkommt. Und auch Tzi Ma als Widersacher wertete "Von Windeln verweht" für mich auf. Kritisch sehe ich allerdings das mit der Rache für den Mord an Briscos Mutter, welches mir der Sache mit dem Mord an seinem Vater, welche den Großteil der ersten Staffel dominierte, etwas zu ähnlich ist. Da hätte man sich nun wirklich eine originellere Motivation für ihn einfallen lassen können. Und der größte Fan von Whip Morgan werde ich auch nicht mehr – wobei er hier zumindest überwiegend im Hintergrund gehalten wurde. Insgesamt war aber auch bei "Von Windeln verweht" wieder für sehr gute (Western/Comedy-)Unterhaltung gesorgt.
