Originaltitel: The Leper's Kiss Episodennummer: 3x07 Bewertung: Erstausstrahlung US: 11. November 2002 Erstausstrahlung D: 20. August 2003 Drehbuch: Matt Kiene & Joe Reinkemeyer Regie: Mike Rohl Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Sarah Deakins als Sasha,
Michael Hogan als Crescent,
A.C. Peterson als Bodey Gunyon,
Greg Kean als Man-Ka-Lupe,
Ted Kozma als Alien,
Sean Murty als Tough Guy,
Dan Pelchat als The Leper,
Shannon Tuer als Woman with The Leper,
Norm Sherry als Guard u.a.
Kurzinhalt:
Man-Ka-Lupe, einer der Gründungsväter des Neuen Commonwealth, und zugleich ein guter Freund von Dylan Hunt, wendet sich mit beunruhigenden Neuigkeiten an den Captain der Andromeda. So sind ihm Gerüchte zu Ohren gekommen, dass auf ihn bei einer öffentlichen Rede in drei Tagen ein Anschlag geplant ist. Für diesen wurde offenbar niemand geringerer als der so sagenumwobene wie geheimnisvolle Auftragskiller angesetzt, der nur als der Aussätzige bekannt ist. Auf der Suche nach einer Spur, die zu ihm führt, spüren Dylan und die Andromeda-Crew dessen Schwester Sasha auf. Diese hilft ihnen nur zu gerne dabei, ihren Bruder aufzuspüren, da sie diesen regelrecht hasst, und es gar nicht erwarten kann, ihn umzubringen. Ihre einzige Hoffnung, ihn vor dem Attentat zu finden, liegt laut Sasha bei Crescent, einem alten Gefährten des Aussätzigen. Doch dieser ist einem Gefängnis, welches in einem alten Schiff der Ehrengarde eingerichtet wurde, eingesperrt…
Review (kann Spoiler enthalten):
Nach drei guten Episoden fiel "Der Aussätzige" für mich leider wieder eher ab. Die Episode wirkte nicht nur wieder sehr belanglos, sie erschien mir teilweise auch ziemlich zerfahren. Diesbezüglich sticht insbesondere der lange Mittelteil rund um den Überfall auf das Gefängnis hervor. Das schien mir echt nur deshalb da zu sein, um die Laufzeit aufzufüllen. Was für mich dann auch das Hauptproblem von "Der Aussätzige" deutlich macht: Die Tatsache, dass der Aussätzige bis zuletzt aus dem Schatten operiert, und uns vermeintlich nie persönlich seine Aufwartung macht (außer, Dylan hätte mit seiner Vermutung recht, aber dazu komme ich gleich noch), macht es naturgemäß schwer, eine packende Story aus der Grundidee rund um das geplante Attentat zu zimmern. Erschwerend kommt hinzu, dass die Episode aus eben diesem Countdown, bzw. selbst am Ende bei der Rede, aus dem geplanten Attentat nie Spannung beziehen konnte. Dafür ist einem nicht zuletzt auch Man-Ka-Lupe, den wir hier zum ersten Mal (und nur ganz kurz) zu Gesicht bekommen, zu egal.
Womit wir schon beim nächsten Punkt sind: "Der Aussätzige" versucht eben dieses Problem zu beheben, in dem es ihm und Dylan einfach mal eine lange Bekanntschaft und tiefempfundene Freundschaft andichtet – obwohl wir den Kerl bislang nie gesehen und von ihm auch noch nie etwas gehört haben. In Anbetracht dessen, dass Dylan ja erst seit rund zwei Jahren wieder in diesem Universum unterwegs ist, und die meiste Zeit auf der Andromeda – und mit ihrer Crew – verbracht hat, erschien mir dies sehr unglaubwürdig. Ein weiterer wesentlicher Knackpunkt war, dass "Der Aussätzige" auch aus der Frage, ob Sasha nun der Aussätzige ist oder nicht, zumindest in meinem Fall keinerlei Spannung beziehen wollte. Zumal ich auch das Hin- und Her seitens Dylan in dieser Frage nicht wirklich nachvollziehen konnte. Nach rund einer halben Stunde äußert er erstmals diese Vermutung, und stellt ihr eine Falle, in die sie dann ja auch tappt. Zudem schien sie ja tatsächlich dabei zu sein, Man-Ka-Lupe zu erschießen. Wenn sie und Crescent dann aber am Ende befreit werden, meint er einfach so, dass dafür wohl ihr Bruder, der Aussätzige, verantwortlich ist. Ja was denn nun? Dass mir vor allem auch völlig egal war, ob sie es nun selbst ist, oder doch ihr Bruder, half der Episode auch nicht. Und nicht zuletzt fand ich auch den Showdown im Hotel ziemlich enttäuschend. Positiv fand ich in erster Linie den Auftritt der mir bislang unbekannten Sarah Deakins, die sich hier durchaus spielfreudig zeigt. In meinem Fall – als nicht der größte Fan des "Battlestar Galactica"-Reboots – konnte die Episode zwar aus dem Auftauchen von Michael Hogan keinen Vorteil beziehen, erwähnenswert ist sein Auftritt aber natürlich dennoch. Die Effekte waren auch wieder gut. Und wirklich langweilig war letztendlich eigentlich "nur" der erwähnte Mittelteil rund um den Gefängnisausbruch. Trotzdem: Meh.
Fazit:
"Der Aussätzige" war mir leider wieder einmal viel zu belanglos, spannungsarm, und auch zerfahren. Man tat sich offensichtlich schwer damit, eine Geschichte zu erzählen, in der die große Bedrohung vermeintlich nie direkt und persönlich in Erscheinung tritt. Die Frage, ob Sasha nun selbst der Aussätzige ist oder nicht, fand ich leider auch nie wirklich interessant. Seltsam erschien mir auch der vermeintlich enge Freund von Dylan, von dem wir hier zum ersten Mal etwas zu Hören (oder Sehen) bekommen. Der Showdown war ebenfalls sehr unspektakulär, unspannend und allgemein enttäuschend. Am Schwächsten war allerdings der Mittelteil rund um den Angriff aufs Gefängnis; trotz der netten Idee rund um das alte Highguard-Schiff habe ich mich an diesem Punkt mit "Der Aussätzige" nämlich sehr gelangweilt. Der Rest war zwar eine Spur besser – aber längst nicht gut genug, um die Episode (für mich) sehenswert zu machen.