Originaltitel: Slipfighter the Dogs of War Episodennummer: 3x06 Bewertung: Erstausstrahlung US: 04. November 2002 Erstausstrahlung D: 13. August 2003 Drehbuch: Matt Kiene & Joe Reinkemeyer Regie: Mike Rohl Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Lorin Heath als Jane / Dorothy,
Jason Griffith als Pilot u.a.
Kurzinhalt:
Auf der Andromeda wird gerade eine Trauerzeremonie für Trance Geminis Cousin Mezmer abgehalten, als in der Nähe eine Sonne explodiert. In den Überresten der Supernova wird Voltarium registriert – einer der Bestandteile von Novabomben. Alles deutet darauf hin, dass es dem nahegelegenen Planeten Marduk gelungen ist, ebensolche Novabomben zu bauen. Einst war Marduk Teil des alten Commonwealth, ehe ein diktatorisches Regime an die Macht kam, und jegliche interstellare Bindungen löste. Sowohl Dylan als auch Trance drängen darauf, dass der Planet keineswegs über eine solche Macht verfügen darf. Doch das System ist bestens gesichert; sämtliche Simulationen eines Angriffs mit der Andromeda enden mit der Zerstörung des Schiffes. Die einzige halbwegs erfolgversprechende Möglichkeit – und selbst hier ist die Erfolgsrate in den Simulationen gering – scheint es zu sein, für den Angriff Slipfighter zu verwenden. Doch vor allem Tyr ist vom Plan – und davon, sein Leben für eine derart hochriskante Mission aufs Spiel zu setzen – alles andere als angetan…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Windhunde des Krieges" ist eine sehr actionreiche und CGI-lastige Folge der Serie. Als alter "Wing Commander"-Spieler fühlte ich mich dabei beim Angriffsflug am Ende unweigerlich an eben diese Spiele, und hier insbesondere die Teile III und IV, erinnert – was durchaus einige nette, nostalgische Gefühle bei mir weckte. Die CGI-Effekte rund um die Slipfighter selbst, und die Testflüge und Kampfszenen im All, sehen auch wieder ziemlich gut aus; zumal auch auffällig, dass man für den Sternenhintergrund im Cockpit nicht etwa auf CGI, sondern eine Leinwand zurückgegriffen hat. Demgegenüber fallen die CGI-Hintergründe auf dem Planeten leider doch ziemlich ab. Diese verfügen nur über wenig Details, was man mit Unschärfe zu kaschieren versucht – was jedoch letztendlich mehr schlecht als recht gelingt. Heutzutage wären solche Szenen, entsprechendes Budget vorausgesetzt, auch für eine TV-Serie problemlos umzusetzen. Damals hat man sich aber wohl doch etwas zu viel zugemutet. Davon abgesehen sorgte der hohe Actionanteil aber jedenfalls für einen hohen Unterhaltungswert.
Inhaltlich war ich von "Windhunde des Krieges" allerdings nicht ganz so angetan. So fragte ich mich zu Beginn gleich mal, wer Mesmer sein soll – und dachte kurzfristig sogar, dass wäre ihr Verwandter aus "Im Himmel" gewesen, bis ich nachgelesen habe und herausfand, dass der ja Flux hieß. So oder so verfehlte die anfängliche Trauerfeier jegliche Wirkung bei mir. Noch deutlich schwerer wiegt allerdings, dass mir Tyrs Verhalten in dieser Episode nicht ganz klar war. Er hat sich in der Vergangenheit immer wieder in größte Gefahren gestürzt, und das auch nicht zwingend immer nur zu seinem eigenen Vorteil. Was genau war an dieser Situation so anders, dass er nicht einfach nur eher widerwillig zum Einsatz antrat (weil das hätte ich mir ja noch einreden lassen), sondern sogar unter echter Angst zu leiden schien, die seine Leistung beeinträchtigte? Eben dies konnte mir "Windhunde des Krieges" leider nicht wirklich vermitteln, weshalb es auf mich letztendlich so wirkte, als hätte man das nur eingebaut, um a) die Laufzeit zu strecken und b) der ansonsten sehr oberflächlichen Handlung zumindest einen Hauch von Tiefe zu geben. Damit das funktioniert, hätte ich aber halt seinen Gedankengang nachvollziehen müssen. Vor allem aber ließ es "Windhunde des Krieges" leider doch ziemlich an Spannung vermissen. Aber ja, wie gesagt: Bereits die Simulationen und Testläufe hatten es mir durchaus angetan, und vor allem beim Einsatz selbst dreht die Episode dann nochmal ordentlich auf. Kurzzeitig dachte ich sogar, das würde auf einen Cliffhanger und somit eine Doppelfolge hinauslaufen, da ein paar Minuten vor Schluss noch viel zu erzählen war. Eben die daraus resultierenden dichten letzten Minuten machten "Windhunde des Krieges" aber vor allem zum Ende hin nochmal sehr unterhaltsam.
Fazit:
"Windhunde des Krieges" war eine actionreiche und dementsprechend kurzweilige Episode. Zudem war sie ziemlich CGI-lastig, und dürfte einiges vom entsprechenden Budget der Staffel aufgebraucht haben. Die Weltraumszenen sahen dabei, wie für die Serie üblich, mehr als anständig aus; die (oftmals noch dazu verwaschenen) CGI-Hintergründe auf dem Planeten haben mich hingegen nur bedingt überzeugt. Etwas seltsam erschien mir zudem Tyrs Verhalten in dieser Folge; irgendwie gelang es ihnen nicht, mir deutlich zu machen, was an dieser gefährlichen Mission anders ist als bei den zahlreichen früheren Einsätzen, in die sich Tyr ohne solche Bedenken gestürzt hat. Aber auch der Tod von Trance's Verwandten, von dem wir hier nur nachträglich und ohne jeglichen Bezug zur Figur erfahren, verfehlte jegliche Wirkung bei mir. Immerhin: Mit der anstehenden, vermeintlich ausweglosen Mission war früh für Spannung gesorgt, und vor allem die letzten zehn Minuten boten dann höchst kurzweilige Unterhaltung.