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Outer Limits - 3x13: Der unheilige Prediger Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Heart's Desire
Episodennummer: 3x13
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 28. Februar 1997
Erstausstrahlung D: 24. August 1998
Drehbuch: Alan Brennert
Regie: Mario Azzopardi
Besetzung: Casper Van Dien als Jake Miller, Gary Basaraba als Ben Miller, Jed Rees als J.D. Kelton, David Longworth als Preacher, Ocean Hellman als Miriam Turner, John Novak als Tom Grant, Esai Morales als Frank Kelton, Tom Heaton als Josiah Miller, Hamish Tildesley als Will, John 'Bear' Curtis als Blacksmith, Bart Anderson als Townsman, Zook Matthews als Bartender, Dana Grahame als German Woman u.a.

Kurzinhalt: Oregon im Jahr 1872. Eine Bande Gesetzloser reitet in die Kleinstadt Heart's Desire – der die beiden Brüder Jake und Ben Miller entstammen – um eine zuvor dort versteckte Beute abzuholen. Vor allem Jake hadert dabei mit den Taten, zu denen er sich im Zuge ihrer Beutezüge gezwungen sah – und hierbei insbesondere die Leben, die er dabei nehmen musste – und erwägt, auszusteigen. Umso mehr, als ihn sowohl die Reaktion einer alten Freundin, Miriam Turner, als auch ihres Vaters Josiah erschreckt. Während die beiden Brüder eben diesen aufsuchen, in der Hoffnung, für die Nacht dort Unterschlupf zu finden, stoßen die anderen beiden Mitglieder der Bande – Frank Kelton und Tom Grant – auf einen wandernden Prediger, nicht ahnend, dass ein außerirdisches Wesen von ihm Besitz ergriffen hat. In Gestalt des Priesters bietet das Alien ihnen übernatürliche Fähigkeiten an, die sich u.a. auch dafür einsetzen könnten, andere nur mit der Kraft der Gedanken zu töten. Ein Angebot, dass zuerst die beiden und später auch Jake und Ben nur zu gerne annehmen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Zuallererst sticht an "Der unheilige Prediger" natürlich das Setting hervor. Nun muss man so ehrlich sein und kritisch anmerken, dass es doch ziemlich beliebig wirkt, und für die Story in keinster Weise notwendig war. Man hätte die Story ebenso gut in die damalige Gegenwart verlegen und praktisch 1:1 erzählen können, nur halt mit einer "modernen" Gangsterbande statt Cowboys/Outlaws. Ich kann und will aber nicht verhehlen, dass die Geschichte durch den Western-Einschlag noch einmal zusätzlichen Reiz erhielt. Mir gefiel auch die Idee dahinter. Zugegebenermaßen ist "Der unheilige Prediger" weder das erste Mal, dass man sich – auch in einem Science Fiction-Kontext – der guten alten Weisheit "Macht korrumpiert - absolute Macht korrumpiert absolut" widmet, noch der beste entsprechende Vertreter. Aber vor allem das Ende, wo sich die beiden Brüder gegeneinander wenden, saß dann durchaus. Vor allem aber mochte ich die Auflösung dahinter, warum der Außerirdische Menschen wahllos diese Macht gibt – und den ernüchternden, für uns als Menschheit wenig schmeichelhaften Schluss, denn der titelspendende unheilige Prediger aus diesem Experiment gezogen hat.

Von diesen hervorstechenden, positiven Eigenschaften abgesehen war "Der unheilige Prediger" soweit ok. Die Episode profitiert nicht zuletzt davon, mit Casper Van Dien und Esai Morales zwei prominente Gesichter am Start zu haben. Mir gefiel zudem die Figur von Jake Miller; der mit seiner Bande zwar erfolgreiche, zugleich vom Leben als Outlaw aber auch desillusionierte Cowboy, der seine Taten bereut – was von der Art und Weise, wie er nach einer Rückkehr von seiner früheren Freundin und seinem Vater empfangen wird, nur noch einmal verstärkt wird. Und auch wenn unverkennbar ist, dass die Episode in den kanadischen Wäldern gedreht wurde, erschien mir als weder historischer noch geographischer Experte die alte Westernstadt durchaus gut und glaubwürdig umgesetzt. Leider aber ist die Episode doch ziemlich klischeehaft und vorhersehbar – worunter insbesondere der Mittelteil leidet. Die Kämpfe zwischen den "aufgemotzten" Menschen sind zudem wenig aufregend gestaltet. Auch etwas mehr Vorgeschichte, insbesondere rund um die Entstehung dieser spezifischen Bande, hätte nicht geschadet. So gut mir das Ende grundsätzlich auch gefiel, aber warum Ben hier dann seinen Bruder angreift, konnte mir "Der unheilige Prediger" auch nicht ausreichend erklären. Last but not least: Ich habe ja durchaus ein Herz für Trash – aber selbst ich fand den Gummianzug des Außerirdischen wenig überzeugend (geschweige denn furchterregend); zwar versuchte man eh, es mit den Lichteffekten zu kaschieren, in meinen Augen war man damit aber leider nicht wirklich erfolgreich. Selbst mit dem eingeschränkten TV-Budget Ende der 90er hätte man das ja wohl besser hinbekommen können.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Auch wenn das Western-Setting letztendlich sehr beliebig war, da sich diese Story genauso gut auch in der (damaligen wie heutigen) Gegenwart hätte erzählen lassen, empfand ich es – so wie auch die Ausflüge in die Zukunft – doch als nette und willkommene Abwechslung. Ein weiteres Plus war Hauptfigur Jake Miller, mit dem ich aufgrund seines offenkundigen Gewissenskonflikts mitgefühlt habe. Aber auch die Besetzung stach hervor; Casper Van Dien bleibt zwar ein bisschen blass, macht seine Sache aber grundsätzlich gut; und nicht zuletzt Esai Morales (dieses Jahr prominent in "Mission Impossible: Dead Reckoning – Teil 1" vertreten) stach für mich durchaus hervor. Und auch wenn die Message der Episode sicherlich weder sonderlich originell noch revolutionär war, verfehlte die letzte Szene – mit der Erklärung des Alien – die gewünschte Wirkung bei mir nicht. Im Mittelteil schläft "Der unheilige Prediger" zwar ein bisschen ein. Den Bruderzwist am Ende hätte man etwas besser vorbereiten können. Und vor allem das Alien-Kostüm sah leider eher lächerlich als erschreckend aus. Für mich hat die Episode aber überwiegend gut funktioniert.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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