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Foundation - 2x09: Vor langer Zeit und doch nicht fern Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Apple TV+

Originaltitel: Long Ago, Not Far Away
Episodennummer: 2x09
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 08. September 2023
Drehbuch: Jane Espenson & Eric Carrasco
Regie: Roxann Dawson
Besetzung: Jared Harris als Hari Seldon, Lee Pace als Brother Day, Lou Llobell als Gaal Dornick, Leah Harvey als Salvor Hardin, Laura Birn als Demerzel, Terrence Mann als Brother Dusk, Cassian Bilton als Brother Dawn, Ben Daniels als Bel Riose, Isabella Laughland als Brother Constant, Dimitri Leonidas als Hober Mallow, Sandra Yi Sencindiver als Enjoiner Rue, Rachel House als Tellem Bond, Dino Fetscher als Glawen Curr, Kulvinder Ghir als Poly Verisof, Daniel MacPherson als Hugo, Oliver Chris als Director Sermak, Cobhan O'Brien als Young Cleon, Chris Jarman als Jarko, Eva Bradley-Williams als Varia, Judith Shekoni als She-Bends-Light, Luis Torrecilla als Pater, Wade Briggs als Brigadier Manlio, Anthony Barclay als Councilor Sutt, Mikael Persbrandt als The Mule, Orla O'Rourke als Empress Winnoset 2, Brendan Sheehan als Emperor Stanel the 6th, Ephraim Goldin als Air Officer Kress, Michael Akinsulire als Loron, Kit Rakusen als Josiah, Mahmoud Aldahchan als Ferzan, Francis Terry als Sailor, Sandra Guldberg Kampp als Thalis u.a.

Kurzinhalt: Auf Trantor haben Dämmerung und Enjoiner Rue eine verborgene Passage entdeckt, wo sie auf eine Erinnerung von Cleon I. treffen. Dieser weit sie in das Geheimnis von Demerzel ein: Woher sie stammt, und wie sie in seine Dienste gelangte. Währenddessen ist es Salvor Hardin auf Ignis gelungen, ihrem Gefängnis zu entkommen. Nun eilt sie zu jener Stätte, wo Tellem Bond gerade dabei ist, ein Ritual durchzuführen, mit dem sie ihr Bewusstsein in jenes von Gaal Dornick übertragen will. Sie kommt gerade noch rechtzeitig – doch damit ist die Gefahr noch nicht gebannt. Verfolgt von den Mentalics, müssen sie die Beggar's Lament erreichen, um vom vermaledeiten Planeten zu entkommen. Indes trifft im Orbit von Terminus das Flaggschiff des Imperiums, mit Cleon XVII. an Bord, ein. Nachdem sein Shuttle auf dem Planeten gelandet ist, trifft er sich zuerst mit den Anführer der Foundation, von dem er sich die nahegelegene Kirche zeigen lässt, sie sich als Fertigungsstätte für fortschrittliche und teilweise verbotene Technologie offenbart. Danach bricht Tag zum Gewölbe auf, um sich mit dem dort gespeicherten Bewusstsein von Hari Seldon zu treffen. Hari hofft, das Blutvergießen doch noch abwenden zu können. Doch dafür verlangt Cleon XVII., dass dieser eingesteht, dass die Psychohistorie keine exakte Wissenschaft ist…


Review: Episodenbild (c) Apple TV+ Zu Beginn der Episode begeben wir uns dank der Erinnerungen von Cleon I. 610 Jahre in die Vergangenheit. Dort erleben wir, wie Demerzel – die von einem früheren Kaiser auseinandergenommen und von der Außenwelt abgeschnitten in eine Art Zelle gesteckt wurde – Cleon I. kennenlernte. Sie begann damit, ihm Geschichten zu erzählen (daher auch der Titel – der natürlich an "Star Wars" angelehnt ist), und so sein Vertrauen zu gewinnen. Jahrzehnte später sollte sich dies dann bezahlt machen. Zuerst sorgt er dafür, dass ihre Einzelteile wieder zusammengesetzt wurden, und noch ein paar Jahrzehnte später ließ er sie dann schließlich aus der Zelle frei. Aus Sicht von Demerzel war dies jedoch mit einem hohen Preis verbunden: Denn nach nur wenigen Sekunden, in denen sie völlig frei war – jedoch um sich diese Freiheit beizubehalten Cleon I. hätte töten müssen, wozu sie in dem Moment nicht beriet war – setzte er ihr ein Modul ein, welches sie dazu verpflichtete, dem Imperium immer treu zu dienen. Seitdem hat sie, über Generationen von Cleon-Klonen hinweg, die Geschicke des Reichs geleitet; eben als die ewige Kaiserin aus dem Titel der letzten Folge.

Jedoch: Im Hinblick auf die Taten des aktuellen Imperators scheint sie machtlos zu sein. Regisseurin Roxann Dawson (ja, genau, B'Elanna Torres von "Star Trek: Voyager", die auch schon die Episode davor inszeniert hat) gelingt es in Verbindung mit dem präzisen Schauspiel von Lee Pace, sobald er auf Terminus ankommt ein Gefühl des Unbehagens beim Zuschauer entstehen zu lassen, dass sich dann mit jeder weiteren Szene immer mehr verdichtet – angefangen bei seinem Besuch in der "Kirche" (wo Poly die Predigt seines Lebens hält – die sich zugleich als die letzte seines Lebens herausstellt), über das Gespräch mit Hari Seldon, bis hin zur Rückkehr auf sein Schlachtschiff. Die darauffolgende kurze Raumschlacht war fantastisch getrickst, und stach nicht zuletzt mit den wirklich coolen und originellen Schiffsdesigns hervor. Vor allem aber gefiel mir, dass sie nicht etwa ein cooler Actionmoment ist, den man abfeiert, sondern man als Zuschauer vielmehr hoffen würde, dass die Kampfhandlungen so bald als möglich eingestellt werden – da es in den bisherigen Episoden gelungen ist, uns zu Figuren auf beiden Seiten eine Bindung aufbauen zu lassen. Eine der besten Szenen der Folge war zudem jener Moment, wo Demerzel Tag ganz klar sagt, was sie von ihm – und seinem Kurs – hält. Vor allem ihr "I apologize to you for what you have become" saß. Aber selbst von diesen mahnenden Worten lässt sich Cleon XVII. nicht von seinem Kurs abbringen: Er gibt Bel Riose den Befehl, das Flüsterschiff abzuschießen und auf den Planeten abstürzen zu lassen, was diesen aufgrund der Instabilität des Antriebs unweigerlich vernichten wird. Für einen kurzen Moment hatte ich noch die Hoffnung, dass Bel Riose diesen Moment wählen würde, um aufzubegehren (eine Entwicklung, die für mich zuletzt ja zunehmend vorbereitet, oder zumindest angedeutet, wurde); doch nein. Obwohl sein geliebter Ehemann auf Terminus abgestürzt ist, führt er den Befehl auf, und vernichtet den Planeten. Eine Tag, die fassungslos macht, und einen die Bestürzung insbesondere von Hober Mallow und Bruder Constant nachempfinden lässt. Jedenfalls: Die starke Haupthandlung rund um Terminus zählt mit zum Besten, was uns "Foundation" bisher beschert hat, und hätte sich in Verbindung mit den coolen, interessanten Flashbacks zu Beginn eigentlich die Höchstwertung verdient.

Episodenbild (c) Apple TV+ Leider aber fiel der parallele Handlungsstrang auf Ignis für mich doch ziemlich ab. Einerseits mit der etwas gar überdramatisiert in letzter Sekunde erfolgenden Rettung von Gaal durch Salvor. Aber auch die nachfolgende Flucht, sowie die Kämpfe zwischen Salvor und dem Krieger bzw. Gaal und Tellem, fand ich nicht wirklich spannend. Zumal ich bei ersterem auch Salvors wiederholten Schock und ihr Zögern, wann immer er die Gestalt von Hugo Crast annahm, nicht nachvollziehen konnte. Beim ersten Mal kann ich es noch verstehen, wenn man kurz innehält. Danach hätte er mich damit, die Gestalt eines geliebten – und verstorbenen – Menschen anzunehmen, aber eher wütend gemacht, und ich ihn somit eher umso schneller und entschlossener ausgeschaltet, anstatt wieder und wieder zu zögern. Last but not least ist da dann auch noch die Wendung rund um die plötzliche – und zumindest hier noch nicht erklärte – Rückkehr von Hari Seldon. Ich bin ja generell kein Freund davon, Tode rückgängig zu machen, aber vor allem hier fand ich's doch ziemlich billig. Aber vielleicht gelingt es dem Staffelfinale ja doch noch, mich mit dieser Wendung zu versöhnen.

Fazit: "Vor langer Zeit und doch nicht fern" zählt zweifellos zu den bisher besten Folgen der Serie. Dass sie nicht die beste ist liegt in erster Linie am im Vergleich zum Rest doch etwas abfallenden Handlungsstrang auf Ignis; vor allem die plötzliche Rückkehr von Hari Seldon hatte mich dort doch ziemlich irritiert. Aber generell fand ich eigentlich alles andere spannender, und empfand ich demnach die Ignis-Szenen eher als störend. Grandios war dafür gleich mal der Einstieg mit der Vorgeschichte rund um Demerzel und Cleon I.. Und alles rund um den Besuch von Tag auf Terminus verströmte von Anfang an eine ungeheure Spannung, die sich konstant steigerte, und schließlich mit der Zerstörung der ersten Foundation im bisherigen dramaturgischen Höhepunkt der Serie mündete. Das war einfach nur stark – und mit der Trauer sowohl von Bel Riose (um seinen Ehemann) als auch von Hober Mallow und Bruder Constant auch berührend. Stärker war "Foundation" bislang selten – wenn überhaupt.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Apple TV+)







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