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Evil Dead Rise Drucken E-Mail
Die Deadites suchen ein Wohnhaus heim Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 30 Oktober 2023
 
Halloween-SPECiAL

 
Evil Dead Rise
Originaltitel: Evil Dead Rise
Produktionsland/jahr: USA 2023
Bewertung:
Studio/Verleih: New Line Cinema/Warner Bros.
Regie: Lee Cronin
Produzenten: U.a. Rob Tapert, Bruce Campbell & Sam Raimi
Drehbuch: Lee Cronin
Filmmusik: Stephen McKeon
Kamera: Dave Garbett
Schnitt: Bryan Shaw
Genre: Horror
Kinostart Deutschland: 27. April 2023
Kinostart USA: 21. April 2023
Laufzeit: 96 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 18
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Lily Sullivan, Alyssa Sutherland, Morgan Davies, Gabrielle Echols, Nell Fisher, Billy Reynolds-McCarthy, Noah Paul, Mirabai Pease, Richard Crouchley, Anna-Maree Thomas u.a.


Kurzinhalt: Soeben hat die Tattookünstlerin Beth erfahren, dass sie schwanger ist – eine Nachricht, die sie doch ordentlich aus der Bahn wirft. In ihrem Schock sucht sie Trost bei ihrer Schwester Ellie – auch wenn die Stimmung zwischen den beiden doch etwas angespannt ist – und besucht sie daher mit deren Kindern in ihrer Wohnung in einem Apartmenthaus in Los Angeles. Während ihres Aufenthalts kommt es zu einem Erdbeben. Dabei wird in der Garage eine Mauer zu einem verborgenen Raum aufgerissen. Als Ellies Kinder diesen untersuchen, finden sie ein altes Buch, sowie Schallplatten. Danny spielt eine davon daraufhin in der Wohnung ab – nicht ahnend, dass darauf zu hören ist, wie ein Priester, der dunkle Mächte erforschte, eine Formel aufsagt, mit der man Deadites heraufbeschwört. Eben diese ergreifen von Ellie Besitz – woraufhin sie ihre eigene Familie angreift. Nun ist es an Beth, die Kinder ihrer Schwester vor ihrer eigenen, besessenen, Mutter zu beschützen…

Review (kann Spoiler enthalten): Szenenbild. Ich bin bekanntermaßen nicht der größte Fan der "Evil Dead"-Reihe; vor allem der hoch angesehene erste Teil kann mich trotz mittlerweile mehrmaliger Sichtungen – und obwohl ich seinen Einfluss aufs Horrorgenre definitiv anerkenne – nur bedingt überzeugen. Der deutlich humorvolle zweite kam bei mir schon immer deutlich besser an, mein Favorit ist jedoch ohnehin der eher in Richtung Fantasy-Komödie gehende "Armee der Finsternis". Das Remake fand ich damals bei Erscheinen ok, und würde ich mittlerweile nach kürzlicher Zweitsichtung sogar noch eine Spur stärker einschätzen, vor allem aufgrund des herrlich blutig-brutalen Finales. Und auch die Serie "Ash vs. Evil Dead" habe ich mir heuer zum ersten Mal angesehen; dort hatte es mir insbesondere die starke erste Staffel angetan, und da ganz besonders die letzten paar Episoden, die zum Setting des ersten Films zurückkehrten. Auslöser sowohl meines Rewatches der Reihe als auch meiner Erstsichtung der Serie war die Veröffentlichung von "Evil Dead Rise", bei dem es sich weniger um eine direkte Fortsetzung (oder ein Remake, wie es "Evil Dead" war) handelt, als vielmehr um eine Variation der von ihr etablierten Themen und Elemente.

Nach einem kurzen Intro im klassischen Waldhüttensetting (welches mit einem visuellen Gag rund um die Kamerafahrten durch den Wald aufwartet, der den gewünschten Effekt bei mir insofern verfehlte, als ich die Pointe leider schon kommen sah) verlegt "Evil Dead Rise" die Handlung in den für die Reihe bislang unverbrauchten Schauplatz einer Großstadt, genauer gesagt ein heruntergekommenes Apartmenthaus am Rande von Los Angeles. Davon abgesehen bedient sich der neueste "Evil Dead"-Film jedoch den bekannten Elementen, und bleibt der Reihe auch tonal treu, wobei er den ernsteren Einträgen, trotz einzelner (teils makaberer) Gags, zweifellos näher ist. Tatsächlich ist er aus meiner Sicht wohl dem Remake am nächsten. Lee Cronin gelingt es dabei recht gut, uns in kürzester Zeit eine Bindung zu den Figuren – insbesondere Beth – aufbauen zu lassen, was wichtig ist, um sobald das übliche, wilde Chaos ausbricht mit ihnen mitzufiebern. Positiv auch, dass er obwohl hier in erster Linie Kinder im Mittelpunkt der Bedrohung stehen sowohl was die Gewalt als auch tragische Entwicklungen betrifft nicht zurückschreckt. Woran es "Evil Dead Rise" für meinen Geschmack jedoch (wieder) eher mangelte, ist die Spannung. Wie der Film generell weniger auf eine gruselige Stimmung denn auf Terror setzt; was meinem persönlichen Geschmack halt weniger trifft. Und generell brach meinem Empfinden nach im zweiten Drittel – nach einem durchaus gelungen und interessanten Start – der Unterhaltungswert ein bisschen ein. Dafür dreht "Evil Dead Rise" zum Ende hin nochmal so richtig auf. Alles ab dem Fahrstuhl (wer den Film gesehen hat, weiß, was ich meine) war dann höchst unterhaltsam, und mündete schließlich in einem angemessen blutigen Finale, welches ordentlich Laune machte. Und am Ende schlägt man dann auf durchaus gelungene Art und Weise den Bogen zum Auftakt des Films. Produktionstechnisch gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln, wobei ich insbesondere die Arbeit der Make Up-Abteilung lobend erwähnen will. Insgesamt fand ich "Evil Dead Rise" aber halt eher "nur" ok; große Fans der Reihe – insbesondere des noch eher ernst gehaltenen Originals und/oder Remakes – mag er gut und gerne (noch) mehr überzeugen.

Fazit: Szenenbild. "Evil Dead Rise" ist eine durchaus gelungene Variation des Themas, spielt jedoch eher im gleichen Universum, als dass es eine direkte Fortsetzung zu den bisherigen Filmen – sei es nun die Original-Trilogie, oder das Remake – wäre. Als jemand, der sich nicht zu den allergrößten "Evil Dead"-Fans zählt, war ich dabei insbesondere von den letzten rund fünfzehn Minuten (alles ab der Szene im Fahrstuhl) durchaus begeistert; das launige Finale wertete ihn definitiv noch einmal auf. Bis zu diesem Punkt hat er mich aber eher nur durchschnittlich unterhalten, und wollte es ihm vor allem auch nur bedingt gelingen, mich so richtig zu packen. Gut gefiel mir in erster Linie die im Mittelpunkt stehende Familie; zumal es "The Hole in the Ground"-Regisseur Lee Cronin zusammen mit den Darsteller:innen auch sehr gut gelang, mich in kürzester Zeit eine Bindung zu ihnen aufbauen zu lassen. Aber auch die Art und Weise, wie Prolog und Epilog quasi die Buchrücken der Geschichte bilden, fand ich positiv. Echte Spannung kam für meinen Geschmack bei "Evil Dead Rise" aber halt eher selten auf, und als Fan der stärker in die Comedy-Richtung gehenden Teile der Reihe, hätte es für mich ruhig noch etwas mehr Humor sein dürfen.

Wertung: 6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Warner Bros.)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2023





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