Mit: Kiernan Shipka, Olivia Holt, Julie Bowen, Lochlyn Munro, Charlie Gillespie, Troy Leigh-Anne Johnson, Liana Liberato, Kelcey Mawema, Stephi Chin-Salvo, Anna Diaz, Ella Choi, Jeremy Paul, Randall Park u.a.
Kurzinhalt:
1987 hat der sogenannte Sweet Sixteen Killer rund um Halloween drei junge Mädchen in der Kleinstadt Vernon umgebracht – nur um daraufhin spurlos zu verschwinden. Die Teenagerinnen feierten jeweils ihren sechzehnten Geburtstag, und wurden mit jeweils sechzehn Messerstichen ermordet. Fünfunddreißig Jahre später werden in Vernon immer noch Touren für Serienkiller-Begeisterte und True Crime-Fans abgehalten, welche einen an die Originalschauplätze führen. Vor allem aber stellt sich für die damaligen Überlebenden von der High School nach wie vor die Frage nach der Identität des Killers. Vermutlich auch deshalb, da er nie geschnappt wurde, ist es allen von ihnen nie wirklich gelungen, darüber hinwegzukommen. Dies gilt nicht zuletzt für Pam Miller, die ihrer Tochter Jamie mit ihrer Übervorsichtigkeit – gerade auch um Halloween – doch ordentlich auf die Nerven geht. Dann jedoch wird Pam in ihrem Haus ermordet. Es scheint, als wäre der Sweet Sixteen Killer nach all den Jahren zurückgekehrt. Jamies beste Freundin Amelia hat indes eine Zeitmaschine fertiggestellt. Mit dieser reist Jamie schließlich ins Jahr 1987 zurück, um die Morde zu verhindern, und den Killer zu stellen – und so auch das Leben ihrer Mutter zu retten…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Totally Killer" schlägt in die gleiche Kerbe wie "Happy Death Day" (sowie dessen Fortsetzung) und "Freaky": Er bereichert einen altmodischen Teenie-Slasher um ein fantastisches Element, und nutzt dieses nicht zuletzt auch dafür, um den Film eine starke humoristische und/oder parodistische Note zu geben. Nach der "Und täglich grüßt das Murmeltier"-artigen Zeitschleife von "Happy Death Day", dem an "Zurück in die Zukunft II" erinnernden Sprung zurück in den Vorgänger von "Happy Death Day 2 U", sowie dem klassischen Körpertausch-Szenario von "Freaky" stand hier nun "Zurück in die Zukunft" Pate (wobei das Konzept darüber hinaus auch Ähnlichkeiten zu "Frequency" erkennen lässt, wo es zwar zu keiner direkten Zeitreise kam, ein Sohn jedoch mit seinem Vater in der Vergangenheit Kontakt aufnahm, und man gemeinsam versuchte, einen Serienmörder aufzuhalten). "Totally Killer" bezieht dabei ganz unabhängig vom Slasher-Teil zweifellos viel Reiz daraus, dass wir hier in jene Epoche zurückspringen, die in "Zurück in die Zukunft" die Gegenwart darstellte. Das sorgt beim geneigten Zuschauer – entsprechendes Alter vorausgesetzt – für einen netten nostalgischen Charme.
Darüber hinaus nutzt "Totally Killer", ganz typisch für das größere moralische Bewusstsein unserer Zeit, dieses Konzept auch, um aufzuzeigen, wie weit die Welt in diesen fünfunddreißig Jahren gekommen ist – und das vor allem auch in gesellschaftlicher Hinsicht. Dies zeigt sich nicht zuletzt sehr schön an Jamies Entrüstung daran, was zur damaligen Zeit noch ganz normal war, angefangen bei Alltagsrassismus über Schwulenwitze bis hin zu "fat shaming". Umgekehrt wiederum fand ich es köstlich, wie Jamie fünf Hasch-Brownies ohne irgendwas verdrückt, weil sich die Marihuana-Qualität in diesen Jahrzehnten so sehr gebessert hat. Vor allem aber liegt der Reiz des Films, wie schon bei "Zurück in die Zukunft" darin, die Eltern in jenem Alter zu erleben, in dem man selbst gerade ist – mit allein damit einhergehenden, teils auch schockierenden, Offenbarungen. Jedenfalls: Obwohl dieser Teil des Films zweifellos alles andere als originell ist, hat eben dieser Aspekt für mich glänzend funktioniert – was nicht zuletzt auch an der wunderbaren Leistung von Kiernan Shipka liegt, die hier ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellt. Im Hinblick auf den Serienkiller- und/oder Slasher-Teil ist "Totally Killer" hingegen leider nicht ganz so erfolgreich. So lassen es dessen Angriffe leider doch eher an Spannung vermissen. Aber auch aus der Frage, wer denn nun der Killer ist, gelang es dem Film nie, eine ähnliche Spannung zu erzeugen, wie das beispielsweise beim ersten "Scream"-Film (auf den hier auch Bezug genommen wird) gelang. Dies gilt auch für den Showdown, der zwar mit einer coolen Idee rund um eine Zentrifuge aufwartet, aber leider nie so packend ist, wie er hätte sein sollen. Zwiegespalten bin ich im Hinblick darauf, inwiefern es Jamie hier gelingt, die besagten Morde zu verhindern; aber um das näher auszuführen, müsste ich zu viel spoilern. Und wie bei vielen (den meisten?) Zeitreise-Geschichten muss man auch hier da und dort im Hinblick auf die Logik ein Auge zudrücken. Was mir aber halt immer um einiges leichter fällt, wenn es einem Film gelingt, mich so gut zu unterhalten, wie das bei "Totally Killer" überwiegend der Fall war.
Fazit:
"Totally Killer" funktioniert zugegebenermaßen als Zeitreisen-Komödie nach dem Vorbild von "Zurück in die Zukunft" deutlich besser, denn als Horrorfilm. Nicht nur funktioniert das dortige Konzept, auf die eigenen Eltern im Teenager-Alter zu treffen, nach wie vor ausgezeichnet, der Film stellt darüber hinaus ein paar spannende Beobachtungen im Hinblick darauf an, wie sich die Gesellschaft in den letzten fünfunddreißig Jahren verändert hat. "Totally Killer" lebt dabei nicht zuletzt auch von einer tollen zentralen Performance von Kiernan Shipka, die das Herz und die Seele des Films bildet, und die mit ihrem komödiantischen Talent und ihrem trockenen Humor auch wesentlichen Anteil daran hat, dass die Gags so zünden wie sie sollen. Der Horror- bzw. Killer-Teil des Films ist leider nicht ganz so erfolgreich; nicht nur lassen es die Mordszenen an Spannung vermissen, auch das Geheimnis rund um die Identität des Killers verstand es nie so recht, mich zu packen. Der Showdown ist dann zwar durchaus launig, aber selbst hier habe ich angesichts des klaren Ausgangs nur bedingt mitgefiebert. Wer aber von einem (Slasher-)Film in erster Linie gut unterhalten (statt in Angst und Schrecken versetzt) werden will, sollte bei "Totally Killer" aber jedenfalls auf seine/ihre Kosten kommen.