Mit: Terri Treas, William Katt, Scott Burkholder, Denny Dillon, Melissa Clayton,, Dabbs Greer, Ned Romero, Ned Bellamy, John Santucci, Mark Gash u.a.
Kurzinhalt:
Zusammen mit seiner neuen Frau Kelly und ihrer Tochter Laurel besucht Roger Cobb das alte Haus seines Vaters. Dort kommt es zum Streit zwischen Roger und seinem Stiefbruder Burke, der ihn seit Jahren dazu drängt, dieses zu verkaufen. Doch Roger hat seinem Vater einst sein Wort gegeben, dass das Anwesen immer im Besitz der Familie bleiben wird. Kurz darauf kommt es zu einem Autounfall, bei dem Roger ums Leben kommt. Nun ist es an Kelly, das Versprechen einzuhalten, und ihrem verstorbenen Ehemann seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Doch nicht nur Burke und sein Geschäftspartner, ein Mafiaboss, machen ihr das Leben schwer. Im Haus scheint es zudem zu spuken…
Review (kann Spoiler enthalten):
Nach drei Filmen, die in keinerlei Bezug zueinander standen, und die "House"-Filme als Horror-Anthologie-Reihe etablierten, bricht "House IV" nun mit diesem Muster, und präsentiert sich als Fortsetzung des ersten Teils. Eine eigenwillige Entscheidung, die ich vor allem auch insofern kritisch sehe, als so manches nicht so recht zusammenpassen will. Dass Roger mittlerweile eine neue Frau und Familie hat, gut, ok. Zumal Laurel ja nicht zwingend von ihm sein müsste. Allerdings offenbart ein altes Video der Familie, dass sich Kelly im Verlauf des Films ansieht, dass sie eben doch schon seit der Geburt von Laurel zusammen sind – und das wiederum will sich angesichts ihres Alters, und der vermeintlich zwischen dem ersten und vierten Film liegenden Zeit, nicht so recht ausgehen. Und, natürlich: Auch, wo sein Sohn ist, dessen Rettung dort so ein wichtiger Bestandteil war, muss man sich unweigerlich fragen. Vor allem aber sehe ich Rogers Rückkehr insofern kritisch, als er sich nach wenigen Filmminuten ohnehin verabschiedet. Insofern wirkt die Entscheidung, ihn zurückzubringen, extrem zynisch, und rein finanziell motiviert; weil letztendlich hätte sich die Story ohne direkten Bezug zum ersten Teil mindestens genauso gut (wenn nicht gar besser – droht doch der Umstand, dass es in der gleichen Familie gleich zwei verfluchte Häuser gibt, die "willing suspension of disbelief" des geneigten Zuschauers zu sprengen) funktioniert.
Letztendlich ist das aber noch das geringste Problem des Films. Schwerer wiegt einerseits die geringe(re) Produktionsqualität, die den Vergleich mit allen Vorgängern scheuen muss. Man merkt, dass "House IV" von vornherein für den Videomarkt produziert wurde, und dementsprechend mit geringen Geldmitteln auskommen musste. Damit einher geht auch eine ziemlich billige Optik, die eher an damalige TV-Produktionen denn einen Kinofilm erinnert. Und auch die Musik, obwohl wieder aus der Feder von Harry Manfredini, ist eher schwach. Schwer tat ich mich auch mit so manchen Elementen, wie z.B. den extrem klischeehaften Gangstern. Der Humor rund um sie herum wollte für mich leider überhaupt nicht funktionieren. Wie sich der Film in meinen Augen generell schwer damit tut, die Mischung aus Horror und Humor des ersten (und zweiten) Teils zu kombinieren. Und dann sind da auch noch so manche logische Ungereimtheiten, angefangen dabei, dass ihr Roger scheinbar außer dem Haus überhaupt nichts vermacht hat (obwohl er im ersten noch ein durchaus erfolgreicher – wenn auch gerade mit seinem nächsten Projekt hadernder – Autor war), über das alles andere als behindertenfreundliche Anwesen (die einen Fragen lässt, wie Laurel mit ihrem Rollstuhl die Veranda heraufkommt; vom ersten Stock wo sich ihr Zimmer befindet ganz zu schweigen) bis hin zur recht konstruiert wirkenden Situation, dass Kelly meint, nur zwei Optionen zu haben, nämlich entweder zu verkaufen oder einzuziehen. Die Idee, dass sie das Haus auch vermieten könnte, kommt ihr nicht. Immerhin: Was die schauspielerischen Leistungen betrifft, ist "House IV" ganz solide, wobei insbesondere Terri Treas (u.a. aus der "Alien Nation"-Serie) eine gute Performance abliefert. Auch die Idee eines in diesem Fall von einem guten Geist besessenen Haus hat etwas. Und ein paar nette Szenen, wie z.B. rund um die Pizza, haben sich dann ja doch eingeschlichen. Das kitschige Ende gehört hier aber dezidiert nicht dazu; das hat dem Film dann nämlich definitiv nochmal mehr geschadet als genutzt.
Fazit:
Nach zwei vom ersten Film völlig losgelösten Teil der Reihe (was ihnen in meinen Augen jeweils nicht im Geringsten geschadet hat) präsentiert man mit "House IV" doch noch eine direkte Fortsetzung zum Original. Eben dies sehe ich letztendlich jedoch insofern eher als Schwäche denn Stärke, als die Verbindung nur sehr lose ist, und so manche Offenbarungen hier auch nicht wirklich zu den Ereignissen aus "House" passen wollen. Letztendlich hätte sich die Story nicht einfach nur genauso gut, sondern in meinen Augen sogar besser, mit einer anderen Figur als just Roger Cobb erzählen lassen. Zudem störte ich mich an ein paar logischen Ungereimtheiten. Die Produktionsqualität ist auch deutlich geringer als bei den Filmen davor. Und auf Spannung muss man hier leider auch überwiegend verzichtet. Zwar ist "House IV" solide gespielt, bietet vereinzelt ganz nette Szenen, und fand ich insbesondere die Idee, was es mit dem Geist der im Haus herumspukt auf sich hat ganz nett. Als Bereicherung der Reihe kann ich "House IV" aber leider – im Gegensatz zu allen Vorgängern – nicht ansehen.