Mit: Vincent Pastore, Michael Gibney, Paul DeAngelo, Jonathan Tiersten, Isaac Hayes, Lenny Venito, Erin Broderick, Adam Wylie, Kate Simses, Brye Cooper, Michael Werner, Christopher Shand, Felissa Rose u.a.
Kurzinhalt:
Im Ferienlager Camp Manabe herrscht der übliche Wahnsinn: Kinder und Jugendliche traktieren sich gegenseitig, trinken, Alkohol, haben Sex, und lassen ganz allgemein – unbeaufsichtigt von ihren Eltern, und von den überforderten Betreuern kaum unter Kontrolle zu bringen – die Sau raus. Bis auf einmal sowohl Besucher als auch Angestellte mysteriösen Unfällen zum Opfer fallen – und sich Ronnie, der vor zwanzig Jahren die Mordserie von Angela Baker überlebt hat - an die Ereignisse in Camp Arawak erinnert fühlt. Verzweifelt versucht er sowohl den Leiter des Camps, Frank, sowie Sheriff Jerry davon zu überzeugen, dass Angela zurückgekehrt ist, um ihren blutigen Feldzug fortzusetzen. Doch zumindest anfänglich will ihm noch niemand glauben. Und als sie dann tatsächlich beginnen, seine Erklärung für die mysteriösen Todesfälle in Betracht zu ziehen, ist es fast schon zu spät…
Review (kann Spoiler enthalten):
Zuerst einmal: Für meine Betrachtung der Reihe lasse ich "Sleepaway Camp IV: The Survivor", außen vor. Dessen Dreharbeiten Anfang der 90er wurden nachdem die Produktionsfirma pleite ging unterbrochen, und der fertige Filme erst 2012 fertig gestellt, wofür man jedoch auf eine gute Stunde an Material aus den ersten drei Filmen zurückgriff; was zwar zur Thematik des Films passt, dass eine an Amnesie leidende Frau sich an die Massaker zurückerinnert, und langsam die Geheimnisse dahinter gegründet, aber halt die filmische Variante einer der von mir so verhassten Clip Shows bei Serien ist. Stattdessen wende ich mich dem zwischen den Dreharbeiten und der Veröffentlichung von "The Survivor" entstandenen, "offiziellen" vierten Sequel zu – welches jedoch eigentlich eine direkte Fortsetzung zum ersten Film ist, der die Filme mit Pamela Springsteen ausklammert. Üblicherweise sehe ich solche "selective sequels" ja eher kritisch, hier kann ich den Grund insofern nachvollziehen, als für "Return to Sleepaway Camp" der Macher des Originals, Robert Hiltzik, wieder zurückgekehrt ist – der die beiden Fortsetzungen schon immer ablehnte, da sie ohne seine Mitwirkung entstanden sind.
"Return to Sleepaway Camp" knüpft dabei weniger inhaltlich, als vom Stil her an das Original an. Sprich: Auch hier wieder ist es kein reines Camp von Jugendlichen, sondern sind auch Kinder mit dabei. Die Morde sind auch wieder sehr abwechslungsreich, wobei der Killer/die Killerin diesmal etwas weniger Wert darauf legt, dass sie möglichst wie Unfälle aussehen. Im Vergleich zum ersten Teil sind sie insgesamt auch etwas brutaler umgesetzt. Vor allem aber fängt Hiltzik auch hier wieder die – oftmals durchaus brutale – Dynamik zwischen Gruppen von Kindern und/oder Jugendlichen sehr gut ein, wobei vor allem so manche Szene rund um den geistig minderbemittelten Michael (wobei dieser mit seinen tierquälerischen Tendenzen zweifellos auch nicht unproblematisch ist; wie man durchaus auch die Art und Weise, wie der Film die Figur darstellt und verwendet, zweifellos kritisieren kann) unsere Antipathie gegen einen Großteil der Camper anstachelt. Der einzige größere Unterschied im Vergleich zum ersten Teil liegt im Wechsel der Perspektive. Während der nämlich in erster Linie aus der Sicht von Angela und Ricky erzählt war, springt die Fortsetzung ziemlich willkürlich zwischen den Erzählperspektiven hin und her, und fokussiert sich dabei nicht zuletzt auch stärker auf die Leiter und Betreuer des Camps. Eine direkte Hauptfigur ist hier jedenfalls nicht auszumachen. Ebenfalls ein Unterschied im Vergleich zum Vorgänger: Während dessen Cast aus reinen No-Names bestand, findet man hier das eine oder andere bekannte(re) Gesicht, wie Vincent Pastore ("Die Sopranos"), Isaac Hayes ("Die Klapperschlange"), und der frühere Kinderstar Adam Wylie ("Picket Fences – Tatort Gartenzaun"). Was ihn jedoch mit dem Vorgänger leider vereint, ist die fehlende Spannung: Vermutlich auch wegen der Fülle an Charakteren, in Verbindung mit der mangelnden Sympathie, die man ihnen größtenteils entgegenbringt, fieberte ich letztendlich mit niemandem so richtig mit. Aber auch aus der Frage, wer denn nun der Killer/die Killerin ist, vermochte "Return to Sleepaway Camp" nie so recht Spannung zu beziehen. Dafür gibt es, wie beim ersten, auch hier wieder einen coolen Abschlussgag, der den Film in letzter Sekunde nochmal aufwertet.
Fazit:
Zwanzig Jahre nach dem ersten Film kehrte Robert Hiltzik zurück, um – die beiden von Michael A. Simpson gedrehten Sequels ignorierend – seine eigene Version einer Fortsetzung der dortigen Geschichte zu verwirklichen. Weitere fünf Jahre nach Abschluss der Dreharbeiten (2003) stand "Return to Sleepaway Camp" dann schließlich in den (amerikanischen) Videotheken. Der – je nachdem wie man es sieht – zweite bzw. vierte Teil der Reihe erweist sich dabei als eine jener Fortsetzungen, die eher Remake als Sequel sind. Die größten Unterschiede sind der stärkere Perspektivwechsel in Richtung der Betreuer und Campleiter, sowie der Mangel einer klaren Hauptfigur. Ansonsten spielt "Return to Sleepaway Camp" nicht nur das (ja vom ersten Teil keineswegs erfundene) Ferienlager-Slasher-Muster ab, sondern ist vor allem auch tonal dem ersten Film sehr ähnlich. Dementsprechend teilt er sowohl dessen Stärken – insbesondere die sehr gut eingefangene Gruppendynamik unter den Teenagern – als auch Schwächen – vor allem die mangelnde Spannung. Und auch der Abschlussgag des ersten wird hier in abgewandelter Form wiederholt. Insgesamt kommt "Return to Sleepaway Camp" zwar weder ans Original noch (und insbesondere) die erste Fortsetzung heran, den schwachen drittel Teil lässt Robert Hiltzig mit seinem eigenen Sequel aber immerhin hinter sich.