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Cocaine Bear Drucken E-Mail
Ein Schwarzbär im Kokainrausch Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 22 Oktober 2023
 
Halloween-SPECiAL

 
Cocaine Bear
Originaltitel: Cocaine Bear
Produktionsland/jahr: USA 2023
Bewertung:
Studio/Verleih: Jurassic Party Productions/Universal Pictures
Regie: Elizabeth Banks
Produzenten: U.a. Elizabeth Banks, Brian Duffield, Max Handelman, Phil Lord, Christopher Miller & Aditya Sood
Drehbuch: Jimmy Warden
Filmmusik: Mark Mothersbaugh
Kamera: John Guleserian
Schnitt: Joel Negron
Genre: Thriller/Komödie
Kinostart Deutschland: 13. April 2023
Kinostart USA: 24. Februar 2023
Laufzeit: 95 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Keri Russell, Alden Ehrenreich, O'Shea Jackson Jr., Ray Liotta, Isiah Whitlock Jr., Brooklyn Prince, Christian Convery, Margo Martindale, Jesse Tyler Ferguson, Kristofer Hivju, Hannah Hoekstra u.a.


Kurzinhalt: Der Chattahoochee Nationalpark in Georgia, 1985: Beim Absturz eines Kleinflugzeugs, mit dem Drogenhändler Kokain im Wert von vierzehn Millionen Dollar transportierten, wird die wertvolle Ware im Wald verstreut. Zufällig stolpert ein großer amerikanischer Schwarzbär darüber – und wird high. Im Drogenrausch beginnt er zuerst, Menschen anzugreifen. Vor allem aber ist er nun nach dem weißen Pulver süchtig, und beginnt, den Wald nach weiteren Päckchen abzusuchen. Damit ist er nicht allein: Auch Syd, der die Lieferung erwartet hat, schickt ein paar seiner Jungs los, um nach dem Koks zu suchen. Der Polizist Bob wiederum hofft, das Flugzeug zu finden und so Syd endlich festnageln zu können. Indes verschlägt es auch zwei Kinder, Deedee und Henry, in den Wald. Als Deedees Mutter Sari davon hört, dass ein aggressiver Bär dort sein Unwesen treiben soll, zieht sie los, um nach ihrer Tochter zu suchen. Es dauert nicht lang, bis sie – zusammen mit der Rangerin Liz – dem Ungetüm gegenübersteht…

Review (kann Spoiler enthalten): Szenenbild. Die Prämisse von "Cocaine Bear" – die lose auf wahren Begebenheiten beruht (und nicht zuletzt das Setting in einem amerikanischen Nationalpark im Jahr 1985 beibehält) – klang überaus lustig und vielversprechend. Etwas, das vom Film selbst jedoch in meinen Augen nur teilweise eingelöst werden konnte. Grundsätzlich ist positiv, dass Regisseurin Elizabeth Banks was die Absurdität der Ereignisse betrifft "All In" geht. Es gibt zahlreiche bewusst völlig überzeichnete, ja gar richtiggehende alberne Momente, wobei für mich u.a. die Szene mit dem Krankenwagen hervorstach (wer den Film gesehen hat, wird wissen, was ich meine). Darüber hinaus spart "Cocaine Bear" auch nicht mit Gore, was für mich zu solch trashigen Monsterfilmen durchaus ebenfalls zum guten Ton gehört. Die Besetzung ist ebenfalls hochkarätig, wobei neben dem letzten Auftritt von Ray Liotta unter anderem auch die kleine "The Americans"-Reunion (mit Keri Russell, Matthew Rhys und Margo Martindale) hervorsticht. Vor allem aber ist der – natürlich aus dem Computer stammende – Bär echt toll getrickst. Der Film ist somit kein billiger (Marke Asylum), sondern vielmehr Edel-Trash à la "Meg". Auch das hat durchaus seinen Reiz.

Tonal scheint mir der Film Elizabeth Banks aber leider ein bisschen entglitten zu sein. Völlig absurde, zum Lachen animierende Momente wechseln sich ab mit ernst gemeinten Szenen, bei denen wir mit den Figuren mitfiebern und Angst oder gar Terror empfinden sollen. Eine Kombination, die zumindest für mich überwiegend nicht funktioniert hat. "Cocaine Bear" beginnt zudem deutlich stärker, als er dann aufhört. Vor allem der erste Angriff auf Touristen ist noch fantastisch umgesetzt. Danach gibt es dann zwar immer wieder Momente, die für gute Unterhaltung sorgen, zugleich schleichen sich aber auch zunehmend Längen ein. All dies steigert sich schließlich in einem in Teilbereichen sehr vorhersehbaren Showdown, mit dem der Film eher wirkungslos verpufft, als unterhaltungstechnisch einen Höhepunkt zu erreichen. Vor allem aber merkt man "Cocaine Bear" an, dass sich Jimmy Warden schwer tat, aus einer Schlagzeile (bzw. von mir aus noch dem aus ein paar Zeilen bestehenden Newsartikel) einen Langfilm zu zimmern. Er versucht dies hier durch die Fülle an Charakteren, die es aus unterschiedlichen Gründen in den Wald verschlägt (überwiegend auf der Suche nach dem Koks). Leider aber fand ich all diese Gruppierungen, und ihre diversen Begegnungen, wenig interessant. Am besten hat für mich alles noch um die beiden Kinder, sowie der nach ihnen suchenden Sari, funktioniert. Aber vor allem den – aus meiner Sicht auch viel zu umfangreichen – Gangster-Teil hätte ich nicht gebraucht. Die Fülle an Charakteren, denen man hier folgt, sorgt dann auch dafür, dass der titelspendende Kokainbär – der wohl ohne Zweifel die Hauptattraktion des Films darstellt – immer wieder mal für längere Zeit mit Abwesenheit glänzt. Es sind vor allem diese Teile, in denen sich die zuvor erwähnten Längen einschleichen. Zwar wird der dahinplätschernde Plot immer wieder mal von wunderbar wunderbar trashig-absurd-brutalen Momenten unterbrochen – aber zu selten, um den Film durchgehend unterhaltsam zu machen.

Fazit: Szenenbild. "Cocaine Bear" war leider nicht ganz – oder sagen wir besser, nur stellenweise – das trashige Tierhorror-Highlight, auf das ich angesichts der köstlichen (lose auf realen Ereignissen beruhenden) Prämisse gehofft hatte. Zwar gibt es durchaus jene Momente, wo er tatsächlich hält, was ich mir im Vorfeld von ihm versprochen hatte. Eingebettet sind diese jedoch in einem unnötig verschachtelten Plot, der sich auf zu viele Figuren/Gruppierungen verteilt, und vor allem auch den eigentlichen Star des Films immer wieder für zu lange Zeit aus den Augen verliert. Hier zeigt sich leider deutlich, dass man sich schwer tat, aus einer Schlagzeile einen abendfüllenden Spielfilm zu kreieren. Und auch tonal ist "Cocaine Bear" ein ziemliches Durcheinander, wobei insbesondere die Mischung aus absurd-humorvollen und ernst-spannenden Momenten für mich nicht so recht funktioniert hat. Immerhin, stellenweise ist der Film dann eben doch genau jenes herrliche Trashfest, das ich mir von ihm erhofft hatte. Zudem macht die hochkarätige Besetzung einen überaus guten Eindruck. Vor allem aber ist der CGI-Bär echt toll getrickst. Schade nur, dass er in seinem Film für meinen Geschmack leider zu selten in Erscheinung trat, und sich stellenweise von uninteressanten Figuren die Show stehlen musste.

Wertung: 5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Sony Pictures)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2023





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