Mit: Lance Henriksen, Brion James, Rita Taggart, Dedee Pfeiffer, Aron Eisenberg, Thom Bray, Matt Clark, David Oliver, Lewis Arquette, Terry Alexander u.a.
Kurzinhalt:
Detective Lucas McCarthy ist es nach langen und harten Ermittlungen endlich gelungen, den als Fleischerbeil bekannten Serienkiller Max Jenke zur Strecke zu bringen. Nun wohnt er dessen Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl bei. Diese verläuft jedoch nicht so wie erwartet, braucht Max doch erstaunlich lange, um endlich das Zeitliche zu segnen. Nach der vermeintlich erfolgreichen Hinrichtung kommt der abgedrehte Wissenschaftler Peter Campbell auf ihn zu. Dieser warnt Lucas davor, dass Max auf dem elektrischen Stuhl nicht etwa gestorben, sondern vielmehr transformiert worden sei. Die Kraft seiner Bosheit wäre nämlich so stark, dass er sich in Verbindung mit Elektrizität in elektromagnetische Energie verwandelt hat. Verständlicherweise hält Lucas dies für Humbug. Doch Peter weiß, wovon er spricht: Der Geist von Max nistet sich in McCarthys Haus ein, und macht sich daran, an Lucas und seiner Familie bittere Rache zu üben…
Review (kann Spoiler enthalten):
Auch wenn bereits der zweite Film der Reihe rein inhaltlich nichts mit dem ersten zu tun hatte, und man somit "House" eindeutig als Horror-Anthologie-Serie etablieren wollte, war ich doch überrascht festzustellen, dass "The Horror Show" von Anfang an als dritter Teil gedacht war. Insofern, als der Film tonal so völlig unterschiedlich ist, und sich insofern auch inhaltlich stark unterscheidet, als ein traditionelles Spukhaus hier eigentlich nur mehr eine sehr rudimentäre Rolle spielt (insofern, als sich der Geist von Max in diesem einnistet). Dementsprechend hätte ich stark vermutet, dass der ursprünglich völlig unabhängig gedreht und erst seitens des Verleihs als dritter Teil der "House"-Reihe vermarktet wurde, in der Hoffnung, so mehr Zuschauer ins Kino (oder die Videotheken) zu locken. Stattdessen ist es vielmehr genau umgekehrt: Auch hier war wieder Produzent Sean S. Cunningham federführend, und statt "The Horror Show" krampfhaft auf einen dritten "House"-Teil zu trimmen, wurde vielmehr das Drehbuch so verändert, um die Ähnlichkeiten zu den Vorgängern zu minimieren, und ihm im US-Markt als eigener Film ohne Bezug zur "House"-Reihe vermarkten zu können.
Unabhängig dieses ganzen Drumherums hat mir "House III" jedenfalls grundsätzlich gut gefallen. Ja, es gibt auffällige Ähnlichkeiten Wes Cravens Horror-Schocker "Shocker" (sorry) – teilen sich beide doch das Grundkonzept eines Killers, der nach seiner Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl wieder von den Toten zurückkehrt, um sich zu rächen. Allerdings muss ich gestehen, dass mich der bei meiner Erstsichtung vor ein paar Jahren nicht wirklich überzeugt hat. Ich persönlich fand "House III" da um einiges gelungener, trotz – oder vielleicht gerade wegen – seines unbestreitbaren trashigen Einschlags. Er profitiert dabei in meinem Fall einerseits davon, dass er durch und durch ein 80er-Jahre-Film (meine präferierte Dekade) ist, angefangen vom Look des Films, über die Setgestaltung (wie z.B. das ganze Neon), bis hin zum coolen, 80s-typischen Song im Abspann. Mit Lance Henriksen und Brion James ist er auch mit Abstand der am hochkarätigsten besetzte Film der Reihe. Die beiden zählen für mich dann auch zu den größten Stärken von "House III"; Henriksen – den ich ja generell immer wieder gerne sehe, spielt seinen geschundenen Cop ausgesprochen gut, letztendlich ist dies aber in erster Linie James' Film. Nachdem er bei "Blade Runner" noch im Schatten von Rutger Hauer stand, kann er hier mal richtig die Sau rauslassen, und begeistert mit einer herrlichen "die Kulisse kauenden" Performance. Der Film hält sich darüber hinaus mit Splattereinlagen nicht zurück. Vor allem aber ist er von den dreien (bzw. wenn ich vorgreifen darf, allen vieren) mit Abstand der unheimlichste. Und ja, den enormen inhaltlichen und mehr noch tonalen Schwenk im Vergleich zu den ersten beiden muss man aushalten und idealerweise sogar mögen, und sich nicht zuletzt auch auf das abgefahrene Grundkonzept einlassen können. Zudem hätte ich es besser gefunden, wenn man die Rückblende mit der Gefangennahme des Killers als Prolog – statt bereits ein paar Minuten im Film dann als Flashback bzw. Alptraum – präsentiert hätte. Vor allem aber lässt "House III" nach einer starken ersten halben Stunde doch etwas nach, wobei ich insbesondere den Mittelteil stellenweise etwas zäh fand. Zum Ende hin dreht er dann zwar nochmal auf, den Showdown – und wie es dann letztendlich gelingt, Max endgültig zur Strecke zu bringen – fand ich dann jedoch auch eher seltsam, und nicht wirklich schlüssig (wobei solch eine Kritik bei einem Film über einen Serienmörder, der nach seiner Hinrichtung als eine Art elektromagnetischer Geist zurückkehrt, zugegebenermaßen relativ ist). Insgesamt hat mich der dritte Teil der Reihe aber gut unterhalten.
Fazit:
"House III" – der in den USA als eigenständiger Horrorfilm vermarktet wurde – weicht von den beiden Vorgängern stark ab. Diese waren ja extrem schräg, stellenweise albern, und wollten trotz aller gruseliger Einschläge in erster Linie gut unterhalten – was vor allem dem fast schon eher auf Familienunterhaltung zugeschnittenen zweiten Teil in meinen Augen sehr gut gelang. "Horror House" hingegen schlägt nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch tonal eine gänzlich andere Richtung ein. Deutlich ernster und düsterer, zwar immer noch mit einem gewissen Fantasy-Einschlag, aber ohne die ganzen wilden Monster-Elemente. Vielmehr steht hier im Mittelpunkt, wie ein brutaler Serienkiller jenen Polizisten der ihn geschnappt hat, sowie seine Familie, aus dem Grab heraus terrorisiert. Die Parallelen zu "Shocker" sind offensichtlich, wobei "Horror House" für mich persönlich um einiges besser funktioniert hat. Vor allem den Einstieg fand ich dabei stark; hier schafft es der Film, gleichermaßen unheimlich und blutrünstig zu sein. Beginnend mit dem Mittelteil baut er zwar etwas ab, und auch der Showdown hat mich nur bedingt überzeugt. Der noch stärkere 80er-Einschlag als bei den ersten beiden Filmen, sowie insbesondere Lance Henriksen und Brion James in den Hauptrollen sorgten aber dafür, dass "House III" bis zuletzt ein solides Unterhaltungsniveau beibehält.