Mit: Pamela Springsteen, Tacy Griffith, Michael J. Pollard, Mark Oliver, Haynes Brooke, Sandra Dorsey, Daryl Wilcher, Kim Wall, Kyle Holman, Cliff Brand, Kashina Kessler u.a.
Kurzinhalt:
Maria freut sich schon darauf, in Kürze ins Feriencamp aufzubrechen. Dann jedoch wird sie von einem Müllwagen überfahren. Dieser wurde von Angela gesteuert, die daraufhin Marias Identität annimmt, und sich so ins neu gegründete Camp New Horizons – welches sich just am ehemaligen Standort von Camp Arawak befindet – einschleicht. Dessen Leiter haben es sich zum Ziel gemacht, Jugendlicher unterschiedlicher sozialer Schichten durch die gemeinsame Erfahrung im Ferienlager zu einer homogenen Einheit zu formen. Doch zwischen den reicheren Teilnehmern und den jugendlichen Problemfällen kommt es schon bald zu Konflikten. Es dauert nicht lange, bis die erste Person vermisst wird. Zu dem Zeitpunkt denken sich weder die Leiter des Feriencamps noch der dort als Betreuer arbeitende ehemalige Polizist Tony, der einst im Camp Arawak seinen Sohn verloren hat, nichts dabei. In Wahrheit steckt aber natürlich Angela dahinter, die sich angesichts des moralisch verwerflichen Verhaltens der Jugendlichen im Ferienlager wieder einmal dazu gezwungen sieht, mit aller Härte durchzugreifen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Als Genre-Fan ist man es ja grundsätzlich durchaus gewohnt, dass die Qualität einer Horror-Reihe mit steigender Zahl hinter dem Titel tendenziell doch eher abnimmt. So gesehen könnte man jetzt sagen, dass mich der Abfall vom zweiten auf den dritten Teil eigentlich nicht sonderlich verwundern sollte. Allerdings ist "Das Camp des Grauens" nicht nur deshalb ein bisschen ein Sonderfall, als mir hier doch tatsächlich der zweite um einiges besser gefallen konnte als der erste, sondern vor allem auch, als die beiden Fortsetzungen zum Original nicht einfach nur vom gleichen Team, sondern noch dazu direkt hintereinander gedreht wurden. Man sollte daher meinen, dass die beiden qualitativ näher sind, als man das bei Horrorsequels vielleicht sonst erwarten würde. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall: Wo "Das Camp des Grauens 2" ein extrem launiger Fun-Slasher war, fällt der dritte Teil im direkten Vergleich enorm ab. Ein wesentlicher Grund dafür ist: Wo der Vorgänger mit Blut und Gore nicht gegeizt hat, ist "Das Camp des Grauens 3" eine derart zahme Angelegenheit, dass der Grund für das R-Rating in den USA bzw. die FSK 16-Einstufung hierzulande echt nur die (durchaus netten) nackten Tatsachen sein können. Weil an der Gewalt kanns nun echt nicht liegen.
Als Beispiel sei der Mord mit dem Rasenmäher herangezogen. Vom Aufbau und der Idee her ist die Szene echt saugeil. Angela gräbt die Ferienleisterin im Boden ein, so dass nur mehr ihr Kopf herausschaut. Die fährt sie noch an, sie könne sie doch nicht so zurücklassen, da biegt Pamela mit dem Rasenmäher um die Ecke, schaltet ihn ein, und fährt in Richtung Lilly los. Wer sich nun aber zumindest ein paar Blutspritzer erwartet, wird enttäuscht sein, denn nach wechselnden Schnitten, die uns Lillys eingegrabenen Kopf und den näherkommenden und schließlich leicht angehobenen Rasenmäher zeigen, wird abgeblendet. Nicht falsch verstehen: Auch ohne Blut zählte diese Szene für mich zu den Highlights des Films. Aus meiner Sicht lebt so ein Fun-Slasher aber halt unter anderem davon, sich in Splatter-Hinsicht nicht zurückzuhalten. Das Fehlen expliziter Gewaltszenen nimmt dem Film im Vergleich zum Vorgänger doch einiges an Reiz. Schade fand ich darüber hinaus, wie wenig (bis gar nichts) "Das Camp des Grauens 3" aus dem Umstand macht, dass mit Tony ein Ex-Polizist und zugleich Vater eines früheren Opfers einer der Betreuer ist – der tatsächlich sogar insgeheim darauf hofft, dass Angela wieder auftauchen wird, damit er sich an ihr rächen kann. Weder steigert sich dies zu einem phantastischen, packenden Showdown, noch würde man sich mit den moralischen Implikationen auseinandersetzen, dass hier der Angehörige eines Opfers eine Serienmörderin umbringen will (was allerdings zugegebenermaßen bei so einem auf reine Unterhaltung zugeschnittenen Film auch nicht wirklich gepasst hätte). Zugegeben: Die Morde sind wieder schön einfalls- und abwechslungsreich. Auch Pamela Springsteen ist nach wie vor gut aufgelegt, und zählt definitiv zu den größten Stärken des Films. Und bei einer Spielfilmlänge von gerade mal achtzig Minuten bleibt keine Zeit, um sich groß zu langweilen. Trotzdem war die qualitative Fallhöhe vom zweiten auf den dritten Film groß genug, um weh zu tun.
Fazit:
Im Hinblick auf die im Vergleich zum unmittelbaren Vorgänger auf einmal deutlich harmloseren Morde drängt sich in Verbindung mit einem allgemein noch einmal billigeren Eindruck der Verdacht auf, dass man für diese beiden Fortsetzungen ein Gesamtbudget hatte – und am Ende von Teil 2 auf einmal draufgekommen ist, dass man bereits (mindestens) zwei Drittel davon verbraucht hat. Anders ist der Qualitätsabfall angesichts der Tatsache, dass hierfür das gleiche Team verantwortlich war, und die beiden Filme unmittelbar hintereinander gedreht wurden, eigentlich nicht zu erklären. "Das Camp des Grauens 3" leidet dabei nicht zuletzt darunter, dass die Morde hier extrem blutleer und für einen solchen Fun-Slasher viel zu harmlos umgesetzt sind. Aber auch das Potential rund um Tony als potentiellen Endgegner für Angela wird völlig verschwendet. Und auch die Entwicklung der Handlung war im Vorgänger um einiges besser; nicht zuletzt, als das Zelt-Setting nicht wirklich begeistern kann. Zwar macht es auch hier wieder ansatzweise Spaß, Pamela Springsteen beim abwechslungsreich morden zuzusehen. Ihr erster entsprechender Auftritt war aber ungleich unterhaltsamer.