Mit: Arye Gross, Jonathan Stark, Royal Dano, Bill Maher, John Ratzenberger, Lar Park-Lincoln, Amy Yasbeck, Gergory Walcott, Dwier Brown, Lenora May, Devin DeVasquez u.a.
Kurzinhalt:
Einst wurde Jesse von seinen Eltern zur Adoption freigegeben – um ihn vor den bösen Mächten, die im Haus der Familie ihr Unwesen treiben, zu beschützen. Nach dem Tod seiner leiblichen Eltern erbt er jedoch das betreffende Anwesen, und zieht zusammen mit seiner Freundin Kate dort ein. Kurz darauf bekommen sie Besuch von Jesses bestem Freund Charlie, sowie dessen Freundin Lana – die hofft, als Popsängerin durchzustarten. Als sie das Haus untersuchen, stoßen Jesse und Charlie auf Hinweise, dass sich einst ein Kristallschädel im Besitz seiner Familie befunden haben soll. Wie es scheint, wurde Jesses Großvater mit diesem begraben. Neugierig geworden, gehen sie zum Friedhof und graben ihn aus – woraufhin "Gramps" wieder zum Leben erwacht. Dieser offenbart Jesse, dass es die Aufgabe seiner Familie ist, den Kristallschäden vor bösen Mächten zu bewahren, die diesen in die Finger bekommen wollen. Kurz darauf wird der Kristallschädel tatsächlich gestohlen. Um diesen wieder zu beschaffen, müssen Jesse und Charlie durch jenes Portal im Haus schreiten, welches als Tor zu vielen verschiedenen – und fantastischen – Welten fungiert…
Review (kann Spoiler enthalten):
Ok, schaffen wir das Offensichtlichste gleich mal aus dem Weg: Mit (Spukhaus-)Horror hat "House 2" nur mehr sehr rudimentär zu tun. Denn trotz Zombies, Dämonen und anderer Monster ist "Das Unerwartete" in erster Linie eine – abgefahrene und vor allem auch durchaus familiengerechte (die FSK 16-Einstufung hierzulande halte ich für einen Witz) – Fantasy-Komödie mit Abenteuer-Einschlag (insbesondere dann im letzten Drittel, wo es die Protagonisten in einen Tempel verschlägt, deren Bewohner gerade dabei sind, eine Jungfrau zu opfern). Mich persönlich hat das in keinster Weise gestört; nicht zuletzt, als ich ja auch den ersten schon nicht sonderlich gruselig, sondern eher als wilde Achterbahnfahrt empfand. Wer sich von dem Film erwartet, auch nur eine Sekunde lang verängstigt zu werden, wird von "Das Unerwartete" aber wohl unweigerlich enttäuscht werden. Und zugegebenermaßen, was immer man vom Vorgänger hält, hatte dieser mit der Suche nach Rogers Jungen sowie dem Kriegstrauma einen durchaus emotionalen und/oder ernsten Kern. "House 2" hingegen ist durch und durch albern, und will einfach nur gut unterhalten – was ihm zumindest in meinem Fall auch überwiegend gelungen ist.
Zugegebenermaßen wirft auch der zweite Teil wieder ziemlich viele Elemente zusammen, von denen manche besser und manche weniger gut funktionieren – und die vor allem auch nicht immer ein stimmiges Ganzes ergeben. Auch tonal ist "House 2" teilweise – trotz eines augenzwinkernden Untertons, der sich durch den gesamten Film zieht – ein bisserl ein Durcheinander. Für die Effekte braucht man zudem ein Herz für alte (Stop Motion-)Effekte (welches bei mir definitiv vorhanden ist). Die schauspielerischen Leistungen sind auch eher als bemüht denn oscarreif zu klassifizieren. Vor allem aber ist "House 2 – Das Unerwartete" nicht einfach nur nicht gruselig, sondern auch nur leidlich spannend. Dafür ist er aber nicht nur deutlich lustiger, sondern vor allem auch unterhaltsamer, als der Vorgänger. Zudem machen ihn die verschiedenen Abenteuer (und fast schon Genres), in die Jesse und Charlie hier stolpern, sehr abwechslungsreich. Mein persönlicher Favorit war dabei der kurze Auftritt der Dinosaurier. Aber auch der vorhin schon kurz erwähnte, herrlich klischeehafte Besuch eines Tempels von Ureinwohnern (wo eine Figur tatsächlich Arnold der Barbarian heißt – auch wenn man das erst in den Credits erkennt) war köstlich. Und auch der Western-Showdown hatte für mich einiges an Reiz. Ich persönlich mag zudem diese klassisch-altmodischen Stop Motion-Effekte sehr gerne; aber auch die diversen (animatronischen oder Hand-)Puppen waren gut gemacht. Aber auch so manch amüsante Szene oder witziger Kommentar (wobei ich insbesondere die trockene Reaktion des Elektrikers auf das Portal in ein alternatives Universum zum Schießen fand) werden "House 2 – Das Unerwartete" auf. Zugegebenen, mit den allerbesten Fantasy- und/oder Abenteuerkomödien mag er nicht mithalten können. Ich fand ihn aber jedenfalls um einiges berührender, amüsanter, abwechslungsreicher und insgesamt besser als den nur in Teilbereichen überzeugenden Vorgänger.
Fazit:
Wer sich von der Fortsetzung zu "Das Horror-Haus" auch wirklich Horror erwartet, der wird hier wie es der deutsche Titel schon andeutet wohl eher enttäuscht werden. Generell ist "Das Unerwartete" kein direktes Sequel, sondern vielmehr eine andere Variante eines solchen verwunschenen Hauses, welches nur vereinzelt Elemente und Ideen des Vorgängers (wie das Portal in eine andere Dimension bzw. ein anderes Universum) übernimmt, davon abgesehen aber einen völligen Neustart hinlegt. Das mag nicht allen gefallen – mich hat "Das Unerwartete" aber sehr gut und insgesamt auch besser unterhalten, als der Vorgänger. Ich mochte vor allem auch, wie abwechslungsreich das Geschehen war, da der Film gleich mehrmals das Genre wechselt – insgesamt aber wohl am ehesten als Fantasy-Komödie einzuordnen ist. Womit wir schon beim nächsten Punkt sind: "House 2" will den Zuschauer nicht erschrecken und/oder verstören, sondern ihn unterhalten und amüsieren. Die zahlreichen gelungenen Gags sind dafür ebenso essentiell, wie der allgemeine augenzwinkernde bis richtiggehend alberne Ton. Zugegebenermaßen wird wohl nicht für jeden jeder Abschnitt gleich gut funktionieren. Und wie schon der Vorgänger ist auch "Das Unerwartete" ein stellenweise etwas gar beliebig zusammengestelltes Potpourri. Allerdings eben eines, dass ich mich Gegensatz zum ersten Teil überwiegend gut unterhalten konnte.