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Das Camp des Grauens 2 Drucken E-Mail
Launige Fortsetzung zum Sommercamp-Slasher Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 12 Oktober 2023
 
Halloween-SPECiAL

 
Das Camp des Grauens 2
Originaltitel: Sleepaway Camp 2: Unhappy Campers
Produktionsland/jahr: USA 1988
Bewertung:
Studio/Verleih: Double Helix Films/Nelson Entertainment/New Vision Video
Regie: Michael A. Simpson
Produzenten: U.a. Jerry Silva & Michael A. Simpson
Drehbuch: Michael Hitchcock
Filmmusik: James Oliverio
Kamera: Bill Mills
Schnitt: John David Allen
Genre: Thriller/Komödie
Heimkino-Premiere Deutschland: Januar 1990
Heimkino-Premiere USA: 16. November 1988
Laufzeit: 80 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Pamela Springsteen, Renée Estevez, Tony Higgins, Valerie Hartman, Brian Patrick Clarke, Walter Gotell, Susan Marie Snyder, Terry Hobbs, Kendall Bean, Julie Murphy, Carol Chambers, Amy Fields, Walter Franks u.a.


Kurzinhalt: Nach einigen Jahren in Therapie sowie einer geschlechtskorrektiven Operation wird Angela Baker freigelassen. Darauf sucht sie sich just einen Job als Betreuerin in einem Ferienlager, genauer gesagt dem Camp Rolling Hills. Dort erzählt man sich eines Abends Schauergeschichten, wobei auch die Vorgänge im Camp Arawak zur Sprache kommen. Niemand ahn, dass der damalige Todesengel direkt neben ihnen sitzt. In den nächsten Tagen ist jedoch auffällig, dass immer mehr Campmitglieder verschwinden. Darauf angesprochen, meint Angela, dass sie die jeweiligen Kinder und Jugendlichen wegen ihres ungebührlichen Verhaltens nach Hause schicken musste. Die Wahrheit ist um einiges blutiger: Denn das unmoralische Verhalten der Teenager brachte Angelas vermeintlich überwundene mörderische Tendenzen wieder an die Oberfläche…

Review (kann Spoiler enthalten): Szenenbild. Wenn ihr meine Reviews im Allgemeinen und die Halloween-SPECiALs im Besonderen schon länger verfolgt, wisst ihr, dass ich nicht unbedingt der größte Teenie-Slasher-Fan bin. Es gibt natürlich ein paar wirklich hervorstechende Vertreter des Genres, die auch bei mir funktionieren (spontan fallen mir hier in erster Linie "Halloween" und "Scream" ein), aber z.B. gerade auch die vielgelobte "Freitag der 13."-Reihe fiel bei mir tendenziell eher durch. Die ersten beiden Teile waren zwar noch solide, insgesamt hat für mich aber wohl tatsächlich der sechste Film der Reihe, "Jason lebt", am besten funktioniert (eine wohl doch eher ungewöhnliche Wahl, wie ich meine). Und das aus einem ganz entscheidenden Grund: Weil der Film nicht ernst gemeint war, sondern sich durch viel Ironie und Humor auszeichnete. Denn: Von den besagten wenigen Ausnahmen abgesehen, wo es tatsächlich gelingt, mich eine Bindung zu den Figuren aufbauen zu lassen und dann mit ihnen mitzufiebern (etwas, dass aus meiner Sicht zu viele Slasher – die eher mit eindimensionalen Klischees als vielschichtigen Figuren aufwarten – verabsäumen), ziehe ich jene Slasher vor, die stark auf den Spaß-Faktor setzen, und weniger verstören/beängstigen als vielmehr unterhalten wollen.

Was uns nun zu "Das Camp des Grauens 2" führt. Wie im entsprechenden Review erwähnt hob sich der erste Teil mit einigen hervorstechenden Elemente durchaus positiv vom Slasher-Einheitsbrei ab; leider aber mangelte es ihm aber an Spannung. Der zweite ist nun zweifellos um einiges generischer, und den Klischees des Genres verpflichtet; allerdings macht nicht zuletzt der augenzwinkernde Ton deutlich, dass er sich eben diesen Klischees nur allzu bewusst ist. In der Art und Weise, wie er mit diesen spielt, hat "Das Camp des Grauens 2" schon fast etwas von einer Persiflage. Vor allem aber macht der Film von Anfang an deutlich, im Gegensatz zum Vorgänger nicht ernst gemeint zu sein, und eben auch nicht ernst genommen werden zu wollen. Dies sorgt zwar dafür, dass "Das Camp des Grauens 2" mindestens so unspannend ist wie der erste Teil. Zudem darf man sich kein ähnlich schockierend-denkwürdiges Finale erwarten. Dafür hat mich der zweite Teil aber insgesamt deutlich besser unterhalten als der erste. Einen großen Anteil daran hat sicherlich Pamela Springsteen, bei der es sich in der Tat um die Schwester des legendären US-Musikers handelt. Im Gegensatz zu ihrem Bruder war ihr zwar nie eine große Karriere beschienen – ihre fünfzehn Schauspiel-Credits, oftmals in Kleinstrollen, finden sich alle von 1982-1990. Danach ließ sie das Schauspielern sein, um sich voll und ganz auf ihre Arbeit als Photographin zu kümmern. Geht man nach "Das Camp des Grauens 2", ist das durchaus schade. Zwar ist ihre Performance – so wie letztendlich fast alle darstellerischen Leistungen im Film – doch etwas amateurhaft, ihre gewitzte Art trägt aber viel zum augenzwinkernden Ton – und damit sowohl dem Humor als auch dem Gelingen – des Films bei. Aber auch die wunderbar einfalls- und abwechslungsreichen Morde, die teilweise auch angenehm blutig-splatterig umgesetzt sind, werten den Film definitiv auf. Die extrem ökonomische Laufzeit von 80 Minuten, in Verbindung mit einem hohen Erzähltempo, tut ihr übrigens, um "Das Camp des Grauens 2" höchst kurzweilig zu machen. Zugegeben: revolutionäre Elemente wird man hier ebenso vergeblich suchen, wie echten Grusel. Als gute Laune verbreitender Partyfilm für Halloween erscheint mir der zweite Teil der "Das Camp des Grauens"-Reihe aber ausgesprochen gut geeignet.

Fazit: Szenenbild. Wer sich bei Horrorfilmen fürchten und/oder mit den potentiellen Opfern mitfiebern will, ist bei "Das Camp des Grauens 2" definitiv an der falschen Stelle. Drehbuchautor Michael Hitchcock und Regisseur Michael A. Simpson schlagen eine gänzlich andere Richtung ein als ihr Vorgänger Robert Hiltzik, der a) einen durchaus originellen und b) durch und durch ernst gemeinten Genre-Vertreter präsentierte. Demgegenüber präsentiert sich der Nachfolger mit viel Ironie und Augenzwinkern – und hat damit zumindest mich bestens unterhalten. Neben den coolen, einfallsreichen und blutigen kills hat daran nicht zuletzt auch Pamela Springsteens spielfreudige Performance hohen Anteil. Die knappe Laufzeit bedingt zudem ein hohes Erzähltempo, was dafür sorgt, dass der zweite Besuch im Camp des Grauens wie im Flug vergeht. Zugegeben, das Schauspiel bewegt sich teilweise auf Laien-Niveau (wobei das für mich ja irgendwie erst recht einen Teil des Charmes ausmacht), und Spannung sucht man hier wie gesagt auch vergeblich. Mich persönlich hat "Das Camp des Grauens 2" aber bestens unterhalten.

Wertung: 7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1988 Double Helix Films)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2023





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