Mit: William Katt, Kay Lenz, George Wendt, Richard Moll, Mary Stavin, Michael Ensign, Erik Silver, Mark Silver, Susan French, Alan Autry, Stephen Williams, James Calvert u.a.
Kurzinhalt:
Der Vietnam-Veteran Roger Cobb hat nach der Rückkehr aus dem Krieg einen höchst erfolgreichen Horror-Roman geschrieben, in dem er seine Erfahrungen – und seine Schuldgefühle ob des Todes einiger seiner Kameraden – verarbeitete. Kurz darauf erlitt er jedoch einen weiteren schweren Verlust, als sein kleiner Junge von einem Moment auf den nächsten beim Baden im Swimmingpool spurlos verschwand. Das entsprechende Trauma resultierte nicht nur im Ende seiner Ehe zur erfolgreichen Schauspielerin Sandy, sondern auch in einer Schreibblockade. Als seine Tante Elizabeth – die Besitzerin des besagten Hauses, in dem Jimmy spurlos verschwand – Selbstmord beging, kehrt Roger dorthin zurück. Während er alle Angelegenheiten regelt, zieht er kurzfristig ins Haus ein – auch in der Hoffnung, dass ihm der Tapetenwechsel dabei helfen könnte, seine Schreibblockade zu überwinden. Schon bald muss er jedoch erkennen, dass die Warnungen seiner Tante, dass es im Haus spukt, wohl nicht nur das Geschwafel einer geistig verwirrten alten Dame waren, sondern sich tatsächlich eine böse Präsenz im Haus befindet – die es nun auf Roger abgesehen hat…
Review (kann Spoiler enthalten):
Nachdem Produzent (und Regisseur) Sean S. Cummingham mit den ersten paar Teilen der "Freitag der 13."-Reihe das Slasher-Genre mitbegründeten, wendete er sich Mitte der 80er zusammen mit Regisseur Steve Miner (der dort die Teile 2 und 3 inszenierte) und Komponist Harry Manfredini einer anderen Art des Horrors zu. "House" wirkt dabei (zumindest auf mich) stark von "Tanz der Teufel" inspiriert, treiben im besagten Spukhaus doch weniger irgendwelche Geister, als vielmehr eine böse Präsenz, die in verschiedensten Gestalten in Erscheinung tritt, ihr Unwesen. Allerdings: Im Vergleich zu Sam Raimis Splatterfest ist "House" um einiges harmloser; tatsächlich würde ich trotz der FSK 16-Einstufung hierzulande sowie des R-Ratings in den USA fast schon von einer familienfreundlichen Variante sprechen; am wenigsten kindgerecht sind sicherlich die Rückblicke zum realen Horror des Vietnam-Krieges. Demgegenüber sind die Geschehnisse im Haus selbst mit den diversen, teilweise doch recht trashig rüberkommenden Monstern (sowie so Einlagen wie dem sich bewegenden Fisch), doch eher albern gehalten. Generell will der Film eher gut unterhalten denn verstören.
Dies trifft sich auch insofern ganz gut, als es "House", wie schon die von Steve Miner inszenierten Teile der "Freitag der 13"-Reihe, an einer atmosphärisch dichten, bedrückenden und/oder packenden Inszenierung größtenteils vermissen lassen. Das ist für mich zugleich das größte Problem des Films: Ich fand ihn einfach keine Sekunde lang gruselig. Zudem spießen sich die sehr humorvollen bis albernen Einlagen mit den durchaus ernsten Tönen rund um Rogers Trauma aus dem Vietnam-Krieg, sowie der Trauer ob des unerklärten Verschwindens seines Sohnes. Wohl nicht zuletzt auch deshalb haben die ganzen Drama-Elemente für mich leider nie wirklich funktioniert; wobei ich zugegebenermaßen auch mit der schauspielerischen Leistung von William Karr nicht ganz glücklich war; das (bzw. er) mag somit ebenfalls mitgespielt haben. Als ein bisschen ein zweischneidiges Schwert sehe ich auch den "kitchen sink"-Ansatz des Films. So ergeben die verschiedenen Elemente die hier in einen Topf geworfen werden nicht wirklich ein stimmiges Ganzes. Andererseits macht es den Film zumindest ganz abwechslungsreich, und lässt sich einen vor allem auch durchaus gespannt Fragen, welchen Blödsinn sie sich wohl als nächstes haben einfallen lassen. Zudem haben diese ganzen praktischen Effekte für mich – so trashig sie vor allem auch mit modernen Augen aussehen mögen – immer noch enorm viel (Retro-)Reiz. Vor allem aber dreht "House" nach einem ziemlich gemächlichen Einstieg zum Ende hin nochmal richtig auf. Vor allem die Szene, wo Roger das Seil hinabklettert, und von einem fliegenden Monster mit Totenkopf angegriffen wird, fand ich wirklich cool. Wie der Showdown dann generell durchaus Laune machte. Etwas spannender und/oder gruseliger hätte "House" aber halt schon sein dürfen.
Fazit:
"House" ist eine ganz solide Horror-Komödie, die vor allem mit dem Einfallsreichtum im Hinblick auf die Gefahren, denen sich Roger Cobb im Verlauf des Films stellen muss, besticht. Aber auch der Retro-Touch dieser ganzen – aus heutiger Sicht teilweise furchtbar trashigen –Monster stach für mich durchaus positiv hervor. Diese sind zudem sehr gut über den gesamten Film verteilt, was zusammen mit der kurzen Laufzeit erfolgreich das Aufkommen von Langeweile verhindert. Allerdings: Ein bisschen gar beliebig wirkt das teilweise schon zusammengeschustert. Zumal die ernsteren und albernen Elemente auch tonal kein stimmiges Ganzes ergeben wollen. Vor allem aber ist "House" von Steve Miner – wie schon seine "Freitag der 13."-Filme davor – wenig atmosphärisch inszeniert; dementsprechend halten sich Spannung und Grusel hier leider in sehr argen Grenzen. Und William Karr in der Hauptrolle hat mich leider auch nur bedingt überzeugt. Insgesamt ist "Das Horrorhaus" ein zwar durchaus unterhaltsamer und stellenweise herrlich wilder Ritt – bei dem mich aber halt eher einzelne Elemente und Szenen, denn das Gesamtpaket, überzeugen konnte.