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Der Horror-Alligator Drucken E-Mail
Das Grauen lauert in der Kanalisation Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 06 Oktober 2023
 
Halloween-SPECiAL

 
Der Horror-Alligator
Originaltitel: Alligator
Produktionsland/jahr: USA 1980
Bewertung:
Studio/Verleih: Alligator/Group 1/Warner-Columbia Filmverleih
Regie: Lewis Teague
Produzenten: U.a. Brandon Chase & Mark L. Rosen
Drehbuch: John Sayles & Frank Ray Perilli
Filmmusik: Craig Huxley
Kamera: Joseph Mangine
Schnitt: Larry Bock & Ron Medico
Genre: Horror
Kinostart BRD: 08. Mai 1981
Kinostart USA: 14. November 1980
Laufzeit: 91 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Robert Forster, Robin Riker, Michael V. Gazzo, Dean Jagger, Sydney Lassick, Jack Carter, Perry Lang, Henry Silva u.a.


Kurzinhalt: Im Jahr 1968 besucht die kleine Marisa mit ihren Eltern eine Reptilienschau. Nachdem es bei diesem zu einem gefährlichen Vorfall rund um einen Alligator kommt, ist sie von den Tieren fasziniert – und nimmt einen Baby-Alligator mit nach Hause. Dann jedoch wird "Ramon" – wie sie das Tier getauft hat – von ihrem Vater die Toilette heruntergespült. Zwölf Jahre später untersucht der Chicagoer Polizist David Madison den grausamen Fall menschlicher Überreste, die im Abwasser der Stadt gefunden wurden. Seine Ermittlungen führen ihn schließlich in die Kanalisation – wo er auf einen übernatürlich großen Alligator stößt. Seine Kollegen wollen ihm die Geschichte nicht glauben – nicht zuletzt, als ein kürzlicher Vorfall, der seinem Partner das Leben kostete, sein Ansehen im Revier beschädigt hat. Aber auch die mittlerweile erwachsene Marisa Kendall, die Zoologie studiert hat, kann seinen Berichten über einen Riesenalligator in der Kanalisation von Chicago nichts abgewinnen. Noch ahnt sie nicht, dass es sich dabei just um Ramon handelt – der durch den Verzehr ausrangierter Labortiere, denen Wachstumshormone injiziert wurden, zu unnatürlicher Größe herangewachsen ist…

Review (kann Spoiler enthalten): Szenenbild. Nach dem Erfolg von "Der weiße Hai" gab es zahlreiche Nachahmer, die von der Popularität solcher Tierhorror-Filme profitieren wollten. "Der Horror-Alligator" zählt hierbei insofern zu den originelleren Vertretern, als er trotz der Wahl des im Mittelpunkt stehenden Monsters, das man sonst ja doch eher in Sumpfgegenden vermuten würde, den Schauplatz ins Urbane verlegt. Inspiriert vom Großstadtmythos rund um Krokodile, die in der Kanalisation hausen, schmiedeten die beiden Drehbuchautoren Frank Ray Perilli und John Sayles einen augenzwinkernden Genrebeitrag, der mit einigen der von "Der weiße Hai" etablierten Klischees spielt, und vor allem auch aus dieser netten Grundidee rund um einen unnatürlich großen Alligator, der eine Stadt unsicher macht, einiges an Reiz bezieht. Der Alligator selbst ist zudem recht gut getrickst. Moderne Augen mögen sich am teilweise sehr deutlich erkennbaren (animatronischen) Gummi-Monster stören, für mich haben diese alten Retro-Effekte aber immer noch deutlich mehr Charme als (insbesondere die frühen; weil mittlerweile sehen auch die Kreaturen aus dem Computer – entsprechende Qualität vorausgesetzt – sehr gut aus) CGI-Effekte.

"Der Horror-Alligator" profitiert darüber hinaus von der insbesondere optisch durchaus netten Inszenierung von Lewis Teague (bzw. seinem Kameramann Joseph Mangine). Obwohl an der Schwelle von den 70ern zu den 80ern gedreht, haben insbesondere die Szenen in der Kanalisation schon einen gewissen 80s-Charme – und sahen jedenfalls optisch sehr nett aus. Nicht ganz so erfolgreich ist Teague hingegen leider, wenn es darum geht, für Spannung und/oder eine dichte Atmosphäre zu sorgen, das gelingt ihm nämlich selbst in den finsteren Kanalisations-Szenen nur bedingt. Der Film ist auch eher unterhaltsam als beängstigend – wobei ich aufgrund des bewussten Trash-Aspekts geneigt bin, ihm diesbezüglich Absicht zu unterstellen. Trotzdem dauert es ein bisschen gar lange, bis die Bedrohung durch den Riesenalligator in den Mittelpunkt rückt; in der ersten Hälfte wirkt er teilweise eher noch wie ein typisches Cop-Drama. In der zweiten Hälfte dreht er dann aber doch nochmal ganz nett auf. Der Film profitiert von der gefälligen Besetzung, wobei natürlich vor allem Robert Forster hervorsticht. Aber auch über den Auftritt von Kult-Darsteller Henry Silva (in der Rolle des Jägers – in der er mich jedoch eher an Philip FitzRoyce aus "Der weiße Hai 3" denn an Quint erinnert hat) habe ich mich sehr gefreut. Und Robin Riker füllt ihre Rolle als "love interest" ebenfalls gut aus – und darf dann zudem insbesondere im Finale auch aktiv ins Geschehen eingreifen. Zwar gibt es auch zum Ende hin noch den einen oder anderen (unfreiwillig?) komischen Moment; wie z.B., wenn das eine Auto natürlich genau auf dem Gullydeckel stehen bleibt. Insgesamt sorgte die zweite Hälfte von "Der Horror-Alligator" – nach dem eher mäßigen Einstieg – doch noch ordentlich für Laune.

Fazit: Szenenbild. Nach dem Prolog im Jahr 1968 braucht "Der Horror-Alligator" doch ein bisschen, um so richtig Fahrt aufzunehmen. Lange Zeit wirkt er eher wie ein Polizei- denn ein Tierhorrorfilm. Einzig die – optisch überaus nett inszenierten – Szenen in der Kanalisation, sowie die ersten (ganz nach "Der weiße Hai"-Vorbild noch sehr spärlichen) Auftritte des Riesenalligators stechen in diesem Teil des Films hervor. In der zweiten Hälfte dreht "Der Horror-Alligator" dann allerdings doch nochmal auf. Die animatronische Puppe fand ich durchaus überzeugend; und hat generell für mich nach wie vor deutlich mehr Charme, als moderne CGI-Monster. Die Besetzung wertet "Der Horror-Alligator" ebenfalls nochmal auf, wobei ich mich vor allem über den Auftritt von Henry Silva sehr gefreut hatte. Vor allem aber zeichnet ihn das Augenzwinkern aus; "Der Horror-Alligator" macht einfach immer wieder deutlich, im Gegensatz zum Vorbild "Der weiße Hai" eben nicht 100%ig ernst gemeint, sondern sich vielmehr der typischen Klischees des Genres bewusst zu sein. Zusammen mit der netten Grundidee rund um einen Riesenalligator, der eine US-Großstadt (im Allgemeinen – vielleicht abseits von Miami – jetzt nicht unbedingt sein typisches Revier) heimsucht, macht dies insgesamt einen durchaus launigen Film.

Wertung: 6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1980 Alligator)


Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2023





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