Ahsoka - 1x08: Die Jedi, die Hexe und der Kriegsherr
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Originaltitel: The Jedi, the Witch, and the Warlord Episodennummer: 1x08 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 04. Oktober 2023 Drehbuch: Dave Filoni Regie: Rick Famuyiwa Besetzung:
Rosario Dawson als Ahsoka Tano,
Natasha Liu Bordizzo als Sabine Wren,
Mary Elizabeth Winstead als Hera Syndulla,
Ray Stevenson als Baylan Skoll,
Ivanna Sakhno als Shin Hati,
Diana Lee Inosanto als Morgan Elsbeth,
David Tennant als Huyang,
Lars Mikkelsen als Grand Admiral Thrawn,
Eman Esfandi als Ezra Bridger,
Hayden Christensen als Anakin Skywalker,
Wes Chatham als Captain Enoch,
Claudia Black als Klothow,
Jeryl Prescott als Aktropaw,
Jane Edwina Seymour als Lakesis,
Nican Robinson als First Officer Vic Hawkins u.a.
Kurzinhalt:
Ahsoka Tano, Sabine Wren und Ezra Bridger sind auf dem Weg zur imperialen Festung. Dort bereitet sich Großadmiral Thrawn mit seinen Truppen darauf vor, mit seinem Sternenzerstörer an den Hyperraum-Transportring anzudocken, und so in seine Heimatgalaxie zurückzukehren. Eben dies wollen die drei Jedi mit allen Mitteln verhindern. Doch nach dem Angriff eines Tie-Jäger-Geschwaders legt die Ghost eine Bruchlandung hin. Während Huyang sein Möglichstes tut, um das Schiff so rasch als möglich zu reparieren, setzen die drei die Reise auf Reittieren fort. Mit diesen gelangen sie zur Festung, noch ehe die Chimera aus dem System springen konnte. Doch Thrawn hat noch ein paar Asse im Ärmel. So haben sich einige Sturmtruppen freiwillig gemeldet, um die Eindringlinge lang genug aufzuhalten, um Thrawn den Sprung zu ermöglichen – auch wenn dies bedeutet, dass sie auf Peridea zurückbleiben. Und auch Morgan Elsbeth, die von den drei Hexen die Klinge von Talzin geschenkt bekam, rückt schließlich aus, um sich den Jedi entgegenzustellen…
Review:
Auch das (hoffentlich nur; noch ist eine Fortsetzung nicht bestätigt) Staffelfinale bot wieder ein paar logische Ungereimtheiten. So verstärkte das Geschehen hier nur meine Kritik an Thrawns Entscheidung am Ende der letzten Episode, die Truppen vom Angriff abzuziehen. Unklar war mir auch, warum Shin Hati auf Peridea zurückgeblieben ist (außer natürlich, dass sie in einer allfälligen zweiten Staffel weiterhin mit von der Partie sein soll; das ist jedoch eine produktionstechnische, nicht jedoch story-interne Erklärung); wenn es Ahsoka, Sabine und Ezra (fast) rechtzeitig schaffen, hätte es ihr doch eigentlich erst recht gelingen müssen? Apropos Ahsoka, Sabine und Ezra: Zu Beginn kriechen die – angepasst an die Herde, die sie aus mir unerfindlichen Gründen nach wie vor begleiten – mit lächerlicher Geschwindigkeit dahin; man sollte meinen, sie hätten es eilig, um Thrawn aufzuhalten?! Hätten sie ein bisschen mehr Gas gegeben, hätten nicht zwei von ihnen zurückbleiben müssen. Und auch die Kanoniere, welche die Turbolaser bedienen, bekleckerten sich nicht gerade mit Ruhm. Ist Thrawn etwa von Arschlöchern umgeben?!
Aber genug gemeckert. Denn abseits dieser Schwachpunkte im Hinblick auf die innere Logik der Story, hat mich "Die Jedi, die Hexe und der Kriegsherr" ausgesprochen gut unterhalten. Nach einem noch etwas gemächlichen Start bot sie (den Tie-Jäger-Angriff ausgeblendet) ab der Ankunft bei der imperialen Festung packende "Star Wars"-Action, die vor allem von coolen (Lichtschwert-)Duellen geprägt war. Diese waren von Rick Famuyiwa auch sehr gut (und meinem Empfinden nach besser als in "Gefallene Jedi") inszeniert, wobei es mir vor allem die längeren Einstellungen angetan hatten, die es erlaubten, die Kampfchoreographie zu bewundern. Einzig im Hinblick auf die Zombie-Sturmtruppen (hier borgte sich Dave Filoni wieder mal eine Idee aus dem "Legends"-Universum) hat mich nicht ganz überzeugt. Bin mir nicht sicher, ob das wirklich notwendig war. Davon abgesehen fand ich die Action aber klasse. Zumal sie nicht nur aus reinem Selbstzweck da war, sondern auch einigen wichtigen Charaktermomenten den Weg ebnete. Diesbezüglich sticht natürlich in erster Linie jene Szene hervor, wo es Sabine endlich gelingt, das in ihr schlummernde Macht-Potential auszuschöpfen, als sie in einem entscheidenden Leben-und-Tod-Moment gelingt, das Lichtschwert in ihre Hand fliegen zu lassen (wobei es mir fast noch besser gefallen wäre, wenn ihr dies praktisch sofort und rein instinktiv gelungen wäre – und man damit gezeigt hätte, dass sie sich bislang in erster Linie selbst blockiert hat). Nachdem sie daraufhin ihre Verbindung zur Macht "freigeschaltet" hat, hilft sie sogleich Ezra dabei, auf Thrawns Sternenzerstörer zu gelangen – während sie selbst, in einem weiteren ganz entscheidenden Moment, bei ihrer Meisterin bleibt, um sie im Kampf gegen Elsbeth und die Zombietruppen zu unterstützen. Last but not least kommt es in "Die Jedi, die Hexe und der Kriegsherr" quasi zum Rückkampf zwischen Ahsoka und Morgan (nach ihrem ersten Duell in der zweiten "Mandalorian"-Staffel), aus dem die Jedi schließlich siegreich hervorgeht.
Dennoch, in einer entscheidenden Hinsicht müssen Ahsoka und Sabine eine Niederlage hinnehmen: Es gelingt ihnen nicht, Thrawn davon abzuhalten, in seine/ihre Heimatgalaxie zurückzukehren. Hilflos müssen sie mit ansehen, wie die Chimera davonspringt – während sie selbst in der fremden Galaxis zurückbleiben. Ich gehe davon aus, dass sich von diesem Punkt weg die Story aufspalten wird: Die Geschichte von Thrawn und seinem Versuch, das Imperium wiederauferstehen zu lassen, wird wohl in einer eigenen Serie (oder einem Film?) erzählt werden, während sich Ahsoka in einer allfälligen zweiten Staffel auf die Erlebnisse von Ahsoka, Sabine, Baylan und Shin in der noch weiter entfernten Galaxis konzentrieren wird. In jedem Fall fand ich dieses Ende sehr interessant; ich hatte von vornherein nicht erwartet, dass "Die Jedi, die Hexe und der Kriegsherr" die Geschichte abschließen würde, weshalb mich das offene Ende auch nicht störte. Zumal mit Ezras Rückkehr – und dem Wiedersehen mit Chopper und Hera – jene Mission, mit der die erste Staffel von Ahsoka gestartet ist, (erfolgreich) abgeschlossen ist. Aber auch Ahsoka und Sabine haben sich sichtlich weiterentwickelt. Und die letzte Einstellung, mit dem über seine frühere Schülerin wachenden Machtgeist von Anakin, war einfach nur wunderschön, und (für mich) der perfekte Abschluss der (hoffentlich nur) ersten Staffel.
Fazit:
Insbesondere im ersten Drittel hatte ich mit "Die Jedi, die Hexe und der Kriegsherr" noch so meine Probleme; vor allem im Hinblick auf so manche (zumindest von mir empfundene) logische Ungereimtheit. Sobald sich Ahsoka, Sabine und Ezra in der imperialen Festung befinden, dreht die Episode jedoch nochmal so richtig auf. Die Kämpfe waren packend inszeniert, es gab zahlreiche dramaturgische (und teilweise auch emotionale) Höhepunkte, und als jemand, der von vornherein nicht erwartet hat, dass man hier die Story von Thrawn auch gleich wieder abschließen würde, habe ich mich auch am offenen Ende nicht im Geringsten gestört. Vielmehr bin ich schon sehr gespannt, auf welche Art es mit den beiden Handlungssträngen rund um Ezra, Thrawn und die imperialen Überreste auf der einen, sowie die auf Peridea gestrandeten Ahsoka, Sabine, Baylan und Shin auf der anderen Seite weitergehen wird. Die gewohnt hohe Produktionsqualität – wobei ich neuerlich die Spezialeffekte, sowie Kevin Kiners Musik ganz besonders hervorheben will – tat ihr Übriges. Mich persönlich hat "Ahsoka" jedenfalls insgesamt mehr überzeugt als "Andor" – weshalb ich wirklich hoffe, dass Disney+ schon bald eine zweite Staffel bestätigen werden.