Kurzinhalt:
In der Galaxis treten zunehmend sogenannte tote Zonen auf. In diesen ist der Subraum gestört, weshalb in diesen weder eine entsprechende Kommunikation noch der Betrieb eines Warp- oder auch Impulsantriebs möglich ist. Einzig Schubdüsen können dort noch verwendet werden, und dabei helfen, ein Schiff aus der entsprechenden Zone wieder herauszubringen. Die U.S.S. Enterprise geht der Ursache dieser vermehrt auftretenden kosmischen Anomalien auf den Grund – insbesondere auch im Hinblick darauf, ob es sich um ein natürliches Phänomen handelt, oder jemand dahintersteckt. In beiden Fällen geht es darum, den Prozess so rasch als möglich aufzuhalten, und idealerweise umzukehren – stellen diese toten Zonen doch eine Bedrohung für alle fortschrittlichen Zivilisationen der Galaxis dar. Um eben dieses Ziel zu erreichen, lässt sich die Föderation auf einen Pakt mit dem Teufel ein: T'sart ist ein romulanischer Wissenschaftler, der eine tödliche Krankheit entwickelt hat; unzählige Leben gehen auf sein Konto. Nun behauptet er jedoch – begleitet von niemand geringerem als Botschafter Spock – wertvolle Informationen im Hinblick auf den Ursprung dieser toten Zonen zu besitzen…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Dead Zone" bedient sich einer Erzählweise, die ich nicht wirklich schätze: Dave Galanter und Greg Brodeur springen zeitlich mehrmals hin- und her – vermeintlich, um einer ansonsten ziemlich geradlinigen Story mehr Komplexität zu verleihen. Mit wenigen Ausnahmen ziehe ich es aber halt sowohl am Papier als auch in Film- und Fernsehen vor, eine Story kontinuierlich zu verfolgen. Ziemlich irritierend fand ich vor allem anfänglich auch, dass jedes Kapitel mit einem "10 Tage zuvor" "9 Tage zuvor" und so weiter beginnt, fast wie eine Art Countdown – nur dass man nicht weiß: Vor was?! So sehr man sich als Fan von "Star Trek" über die Rückkehr bekannter Figuren freut, aber auch die Auftritte der (quasi) Gaststars sehe ich eher kritisch. So kommen die U.S.S. Defiant und die U.S.S. Voyager jeweils in einem kurzen Kapitel vor, um zu zeigen, wie weit verbreitet diese toten Zonen sind – es bleibt jedoch zumindest in diesem ersten Buch mal bei diesen kurzen und letztendlich irrelevanten Cameos. Auch Spock bekommt zumindest in "Dead Zone" mal viel zu wenig zu tun, was seinen Auftritt sehr überflüssig erscheinen lässt. Da er aber zumindest direkt in die Handlung auf der Enterprise eingebunden ist, besteht die Hoffnung, dass der zweite Band hier nachbessern wird. Mein letzter Kritikpunkt ist dann, dass zumindest mal "Dead Zone" aus dem moralischen Konflikt rund um T'sart – ein Massenmörder, der jedoch vermeintlich der Einzige ist, der den Prozess rund um die toten Zonen aufhalten/umkehren kann – viel zu wenig macht, und dadurch einiges an potentiellem Tiefgang liegen lässt.
Gut gefallen konnte mir am ersten Band von "Maximum Warp" in erster Linie das Konzept rund um diese toten Zonen, die sich zunehmend in unserer Galaxis verbreiten, und interstellare Kommunikation Reisen zum Erliegen zu bringen drohen. Ein bisschen kann man es wohl damit vergleichen, was wäre, wenn es von einem Moment auf den nächsten auf der Erde keinen Strom mehr gäbe. Die potentiellen längerfristigen Auswirkungen dieser Subraum-Störungen fand ich jedenfalls sehr interessant und plausibel geschildert. Die beiden Autoren treffen zudem die bekannten Figuren größtenteils sehr gut, wobei sie aus meiner Sicht insbesondere Spocks Stimme (an den wenigen Stellen, an denen er sich zu Wort meldet) perfekt einfangen. Auch wenn ich kein Freund der zeitlichen Sprünge war, aber die vielen verschiedenen Schauplätze, die wir dabei besuchen, sorgen zweifellos für Abwechslung. Zudem gelingt es Dave Galanter und Greg Brodeur gut, die Action auf mehrere Figuren/Teams zu verteilen, und damit die meisten Mitglieder der Brückenbesatzung (nach "Der Aufstand"; dementsprechend muss "Dead Zone" ohne Worf auskommen) eine wichtige Rolle im Geschehen zukommen zu lassen. Und auch, wie sich die Lage am Ende zuspitzt, gefiel mir, und sorgte ansatzweise für Spannung. Nicht zuletzt ist man am Ende schon auf die Auflösung gespannt, wie sich Captain Picard & Co. gegen die Invasion der Klingonen wehren werden – und natürlich auch, was es mit dem Auftritt einer bestimmten Person, die sich zu dem Zeitpunkt eigentlich ganz woanders befinden sollte, auf sich hat. Last but not least ist "Dead Zone" durchaus kurzweilig geraten – wenn sich auch die Spannung eher in Grenzen hält, und er definitiv zu den oberflächlicheren "Star Trek"-Romanen zu zählen ist.
Fazit:
"Maximum Warp: Dead Zone" leidet in meinem Fall darunter, dass ich kein Fan der von den beiden Autoren gewählten, zeitlich verschlungenen Erzählweise bin. Zumal man hier auch keine Ahnung hat, auf was genau in den Kapiteln mit der Art Countdown ("Zehn Tage zuvor" usw.) denn eigentlich heruntergezählt wird. So manche Auftritte bekannter, jedoch nicht der "Next Generation" zugeordneter Figuren wirken zudem etwas gar nach beliebigem Fan-Service. Und eine ziemlich oberflächliche Angelegenheit ist "Dead Zone" leider auch, wobei man insbesondere aus dem Konzept, dass man (vermeintlich) auf die Hilfe eines Massenmörders angewiesen ist, zu wenig macht. Immerhin ist aufgrund der vielen verschiedenen Figuren und Schauplätze (auch wenn wir bei manchen von ihnen nur ganz kurz vorbeischauen) für Abwechslung gesorgt, fanden Dave Galanter und Greg Brodeur die Figuren überwiegend gut ein, und kommt beim Lesen keine Langeweile auf. Wirklich packen konnte mich das Geschehen aber leider nur (zu) sporadisch.