Originaltitel: The Knight, Death and the Devil Episodennummer: 2x20 Bewertung: Erstausstrahlung US: 04. Mai 2002 Erstausstrahlung D: 18. September 2002 Drehbuch: Ashley Miller & Zack Stentz Regie: Allan Harmon Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Michael Hurst als Ryan,
Christopher Judge als Achilles Avatar,
Matthew Walker als Secretary Falin,
Andee Frizzell als Mila u.a.
Kurzinhalt:
Dylan Hunt hat von einer verschollenen Flotte der Ehrengarde erfahren, die einst im Krieg gegen die Nietzscheaner gekämpft hat. Einem Androiden der Schiffe, Ryan, soll als einziger KI die Flucht gelungen sein. Zusammen mit Rommie und Tyr spürt er ihn in einem Casino auf. Dieser ist alles andere als begeistert davon, ins Tartarus-System – aus dem er nur mit Müh und Not entkommen konnte – zurückzukehren, doch Dylan beruft sich auf Ryans Pflicht als Teil der Ehrengarde. Zumal die Nietzscheaner einen Weg gefunden haben, um die künstlichen Intelligenzen der Commonwealth-Schiffe zu löschen. Gelingt es dem Drago-Kazov-Clan, die Schiffe vor ihnen zu finden, würde dies ihre Flotte mit einem Schlag entscheidend vergrößern. Mit Ryans Hilfe gelangt man ins Tartarus-System, und nimmt mit den dort gestrandeten Schiffen Kontakt auf. Doch nicht alle von ihnen sind dazu bereit, Dylan Hunts Befehle einfach so entgegenzunehmen. Währenddessen steht mit Kasimir der fünfzigste Planet kurz davor, sich dem neuen Commonwealth anzuschließen. Beka, Trance und Harper sollen sich eben darum kümmern – doch der Anführer des Planeten, Falin, verlangt, vor der Unterzeichnung mit Dylan zu sprechen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Beginnen wir mit der Nebenhandlung, die mir doch eher überflüssig erschien, und scheinbar nur deshalb da war, damit die anderen drei (verbliebenen) Mitglieder der Stammbesetzung auch irgendetwas zu tun haben. Leider aber fand ich eben dieses irgendetwas sehr konstruiert. Angefangen dabei, dass Falin nicht wissen darf, dass Dylan nicht an Bord ist (wieso zur Hölle denn eigentlich nicht?), über den Täuschungsversuch mit dem Dylan-Avatar (der auch insofern nicht wirklich gut umgesetzt warals sich Mimik und Gestik von Beka und Dylan in dieser Szene nicht wirklich deckten), bis hin zur dämlichen Art und Weise, wie die beiden auffliegen. Aber auch, wie sie Falin dann doch noch – ohne Dylan – dazu bringt, die Charta zu unterschreiben, hat mich nicht wirklich überzeugt. Und generell wirkte diese Storyline doch eher bedeutungslos. Ich meine, natürlich ist es wichtig, dass der neue Commonwealth wächst, was jedoch an genau dieser Welt so wichtig sein soll, vermochte mir "Ritter, Tod und Teufel" nicht zu vermitteln. Insofern wirkte die B-Story doch eher wie Beschäftigungstherapie.
Die Haupthandlung schlägt sich da ungleich besser. Denn Ryan hatte es mir als Figur durchaus angetan. Man kann sowohl seine damalige Entscheidung verstehen, den ursprünglich gehegten Plan fallen zu lassen, aber auch die Vorwürfe, die ihm die anderen KIs eben deshalb nun machen – und dementsprechend auch die Schuldgefühle, die er selbst rückwirkend empfindet. Michael Hurst spielt das wirklich sehr gut, dementsprechend habe ich auch mit Ryan mitgefühlt. Aber auch alles rund um diese verschollene Flotte, und dass der Drago-Kazon-Clan versucht, diese in die Finger zu bekommen – und die künstlichen Intelligenz mit einer Art Computervirus zu löschen – konnte mir durchaus gefallen. Diese trumpft dann u.a. auch mit einem – wenn auch relativ kurzen – Gastaufritt von Christopher Judge auf. Gut fand ich zudem alles rund um Mila, die KI eines anderen Schiffes, die Dylans Befehle – nachdem man dreihunderte Jahre auf sich allein gestellt war – nicht einfach so akzeptieren will, am Ende aber sehr wohl dazu bereit ist, sich und ihr Schiff zu opfern. Ihr war eben nur wichtig, dass dies ihre Entscheidung ist. Trotz dieser positiven Aspekte hat mich allerdings auch diese Haupthandlung jetzt nicht übermäßig mitgerissen. Sie war zwar soweit kurzweilig, und bot einzelne Highlights, kam für mich aber an die bislang besten "Andromeda"-Folgen nicht ganz heran. Und so schön das Ende – wo Dylan Ryan zum Captain der Achilles macht – für sich genommen auch gewesen sein mag, aber ein bisschen schmalzig wirkte es auf mich schon. In jedem Fall darf man aber gespannt sein, was es in weiterer Folge fürs Commonwealth – und die Bedrohung durch das Magog-Weltschiff – bedeutet, dass man mit der Achilles nun ein derart mächtiges Schiff zur Verfügung hat.
Fazit:
Zwar immerhin wieder etwas besser als die mäßig bis schwachen Episoden davor, reicht es letztendlich auch für "Ritter, Tod und Teufel" nur für eine durchschnittliche Wertung. Die positiven Aspekte waren dabei in erster Linie in der Haupthandlung rund um Ryan, die Flotte, sowie den Angriff des Drago-Kazov-Clans zu finden. So gefiel mir Ryan als Figur sehr gut, und habe ich mich zudem über den Gastauftritt von Christopher Judge gefreut. Aber auch die Entscheidung, die Mile am Ende trifft, hatte es mir angetan. Wirklich spannend war das Geschehen zwar nie, insgesamt fühlte ich mich aber gut unterhalten. Demgegenüber fand ich die Nebenhandlung rund um Beka, Seamus und Trance leider ziemlich langweilig, überflüssig, und stellenweise richtiggehend dämlich – gerade auch was die Frage betrifft, warum man nicht einfach ehrlich sein und erwähnen konnte, dass Dylan aufgrund einer Bedrohung für das neue Commonwealth abreisen musste. Weil ohne diese Lüge hätte man sich letztendlich diesen ganzen – sehr zweckmäßig wirkenden – Plot schenken können.