Originaltitel: Belly of the Beast Episodennummer: 2x19 Bewertung: Erstausstrahlung US: 27. April 2002 Erstausstrahlung D: 11. September 2002 Drehbuch: Matt Kiene & Joe Reinkemeyer Regie: Allan Harmon Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant u.a.
Kurzinhalt:
Die Andromeda hat einen Notruf vom Planeten Savion empfangen. Die Bewohner dieses technologisch rückständigen Planeten glauben, dass in Kürze eine mystische Weltall-Kreatur eintreffen und ihre Heimatwelt angreifen wird. Dylan und Trance fliegen mit der Eureka Maru los, um die Bewohner zu beruhigen – gehen sie doch von einem Aberglauben aus. Dann jedoch stößt die mit Beka, Tyr, Rommie und Seamus besetzte Andromeda auf die besagte, mystische Kreatur, die Cetus genannt wird. Kurz darauf wird das Schiff vom Wesen verschlungen. Dylan und Trance haben den Cetus mittlerweile auf den Sensoren ebenfalls erfasst, und sind die Heimreise angetreten. Während man an Bord der Andromeda alles daran setzt, um aus eigener Kraft zu entkommen, versuchen Dylan und Trance parallel dazu verzweifelt, einen Weg zu finden, den Cetus aufzuhalten, ohne dabei die Andromeda zu vernichten…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Im Bauch der Bestie" ist zwar immerhin keine verhasste Clip-Show (siehe "Flucht aus dem Paradies"), sehr wohl aber eine typische sogenannte "bottle show": Heißt, eine Folge, die möglichst ohne neue Sets (oder gar Location-Aufnahmen) und/oder Gaststars auskommt. So wie bei der Clip- ist auch der Hauptzweck der Bottle-Show, Geld zu sparen. Natürlich gibt es Ausnahmen, wo die Reduktion auf wenige Figuren und/oder Schauplätze in erster Linie eine kreative Entscheidung ist (ich werfe hier wieder einmal "Babylon 5" in die Runde; genauer gesagt die Episode "Das Verhör"). Im vorliegenden Fall behaupte ich aber, dass sehr wohl der finanzielle Aspekt im Mittelpunkt stand; wenn man auch zumindest effekttechnisch ein bisschen Geld lockergemacht hat. Die Cetus-Kreatur zählt sowohl vom Design als auch der Umsetzung her definitiv zu den besseren Aspekten der Episode.
Von ihr abgesehen kann ich allerdings leider maximal noch den einen oder anderen stillen Moment, in der die Crewmitglieder über ihren Dienst auf der Andromeda reflektieren, ins Treffen führen. Wie z.B., wenn sich Beka nicht sicher ist, ob Dylan sie retten wird, da er sich bei einer Wahl zwischen der Andromeda und einem ganzen Planeten wohl unweigerlich für letzteres entscheiden würde. Spannend war in dieser Hinsicht für mich auch, dass just Tyr – der in der Vergangenheit ja durchaus seine Differenzen mit ihm hatte – zu seiner Verteidigung eilt. Und auch die neuerlichen – wenn auch kleinen – Einblicke in die düstere Zeitlinie, aus der Trance stammt (und in der nur sie und Beka überlebt haben) waren wieder ganz interessant. Insgesamt gab es in "Im Bauch der Bestie" für meinen Geschmack aber zu wenig Inhalt für zu viel Laufzeit. Dementsprechend zog sich die Episode schon bald, und noch dazu ohne nennenswerte Spannung, dahin. Kritisch sehe ich zudem, dass man nicht einfach nur die Kreatur am Ende tötet (weil was das betrifft, kann man – auch im Hinblick auf die Versuche, mit ihr zu kommunizieren – durchaus argumentieren, dass der Andromeda-Crew keine andere Wahl blieb), sondern man es sogar noch abfeiert. Ich fand den Cetus eigentlich wunderschön, und habe seinen/ihren Tod – so notwendig er auch gewesen sein mag – eher betrauert. Insofern hat mich der Jubel der Crew – bei aller verständlicher Erleichterung, freigekommen zu sein – doch eher irritiert. Abschließend: Ich fand Swing-Musik mal für einen kurzen Moment in meinen Kindheitstagen cool (keine Ahnung, welcher Teufel mich da geritten hat); mittlerweile bin ich da aber definitiv bei der restlichen Andromeda-Crew (eben mit Ausnahme von Harper), und konnte dementsprechend sowohl mit der anfänglichen als auch abschließenden Musikeinlage nichts anfangen.
Fazit:
Meinem Empfinden nach hat "Andomeda" zur Zeit eine ziemliche Flaute. Auch "Im Bauch der Bestie" konnte mich wieder nicht begeistern. So gut die Effekte und so nett die Grundidee auch gewesen sein mögen, aber inhaltlich war die Episode leider extrem dünn. Meinem Empfinden nach merkte man auch ihren "bottle show"-Charakter – und damit die Intention, wieder ein bisschen Geld zu sparen – sehr deutlich an. Da ich mit Swing nichts anfangen kann, rissen auch die entsprechenden Musikeinlagen für mich nichts heraus. Und nicht zuletzt der Jubel, nachdem sie den Cetus getötet haben, stieß mir doch eher sauer auf – denn ja, es mag leider notwendig gewesen sein, für mich war es aber trotzdem eher ein nachdenklich stimmender Moment. Immerhin, die Effekte konnten mir wie gesagt gut gefallen, und es gab ein paar nette, stille Szenen, die uns einen Einblick in die Charaktere gaben. Der überwiegende Teil der Episode war in meinem Fall aber leider von Langeweile dominiert.
