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Good Omens - 2x03: Bring mir Suppe! Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: I Know Where I'm Going
Episodennummer: 2x03
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 28. Juli 2023 (Amazon)
Drehbuch: Neil Gaiman & John Finnemore
Regie: Douglas Mackinnon
Besetzung: Michael Sheen als Aziraphale, David Tennant als Crowley, Jon Hamm als Gabriel, Quelin Sepulveda als Muriel, Maggie Service als Maggie, Nina Sosanya als Nina, Miranda Richardson als Shax, Donna Preston als Mrs. Sandwich, Abigail Lawrie als Elspeth, Julie McLellan als Wee Morag, Shelley Conn als Beelzebub, Moray Hunter als Demon Josh, Sean Biggerstaff als Mr. Dalrymple, Alex Norton als Tulloch, Douglas Russell als Macdonald, Mark McDonnell als Macleod, Sofia Andrews als Little Girl u.a.

Kurzinhalt: Crowley hat Aziraphale doch tatsächlich – wenn auch mit viel Bauchweh – seinen Bentley überlassen, damit dieser einem Hinweis in Schottland nachgehen kann. Dieser führt in schließlich in ein Pub mit dem Namen "The Resurrectionist" – was ihn wiederum an ein Erlebnis von ihm und Crowley im Jahr 1827 zurückdenken lässt. In der Gegenwart hat der Himmel indes Muriel auf die Erde geschickt, um das vermeintliche Wunder von Aziraphale zu verifizieren. Crowley verschafft den beiden insofern etwas Zeit, als er ihr erklärt, dass es in Liebesangelegenheiten immer ein bisschen dauert, ehe sich solche Wunder manifestieren. Zugleich arbeitet er daran, genau die richtigen – klischeehaft-romantischen – Bedingungen für die nächste Begegnung zwischen Nina und Maggie zu schaffen, die dazu führen sollen, dass sich die beiden ineinander verlieben…


Review: Episodenbild (c) Amazon Die Handlung in der Gegenwart konnte mir wieder gut gefallen. Das begann schon bei der Ankunft der herrlich naiven Muriel, die sich von Aziraphale und Crowley ordentlich auf den Arm nehmen lässt. Ging über Aziraphales durchaus interessante Nachforschungen (inklusive eines Besuchs einer Statue für Gabriel, die dem Vorbild erstaunlich ähnlich sieht). Bis hin zur lustigen Szene am Ende, wo Crowley versucht, einen dieser typischen, klischeehaften Momente aus romantischen Filmen im realen Leben zu erschaffen, mit einem Regenguss, vor dem sich Nina und Maggie unter einem Stoffdach retten – nur damit dieses aufgrund der Wasserlast bricht, und die beiden völlig durchnässt zurücklässt. Eben diese Momente sorgten, so wie auch die Dialoge zwischen Aziraphale und Crowley (nicht zuletzt rund um den Bentley, den der Engel mal kurzerhand gelb eingefärbt hat; und die Musik die er dort abspielt ist Crowley auch nicht ganz geheuer), wieder für gute Unterhaltung.

Die Krux ist nur leider, dass eben diese maximal die Hälfte der Laufzeit (meinem Gefühl nach sogar weniger) einnehmen. Der Rest geht für eine sehr ausgedehnte Rückblende rund um den "Resurrectionisten" drauf. Zwar war auch diese sicher nicht grundsätzlich schlecht. Mir gefiel vor allem auch, wie Aziraphale mit den besten Absichten handelt, dies jedoch letztendlich nach hinten losgeht, da er so unbeabsichtigt den Tod von Elspeths Freundin Morag herbeiführt, woraufhin sich auch Elspeth das Leben nehmen will – was dann wiederum (just) "Dämon" Crowley verhindert (ein Akt des Mitgefühls, für den er in der Hölle auch ordentlich gescholten wird). Aber auch Crowleys Worte darüber, dass sich Menschen eben nicht so einfach wie Aziraphale denkt in Gut und Böse einteilen lassen, und man nicht zuletzt auch bedenken muss, dass nicht alle Menschen die gleichen Möglichkeiten vorfinden (manche werden z.B. in eine reiche Familie geboren, während andere in der Gosse aufwachsen), hatte es mir angetan. Und doch: An die wirklich starken Momente rund um Hiob in der Episode davor kam man dabei leider nie ganz heran. Und generell nahm mir diese Rückblende einfach zu viel Zeit in Anspruch – was eben verdeutlicht, dass die eigentliche Story in der Gegenwart zu dünn war, um über eine Staffel mit sechs Episoden ausgedehnt zu werden. Hier ist Neil Gaiman leider – vermeintlich auf Geheiß von Amazon Prime – in die gleiche Falle getappt, unter der (unter anderem) schon der Großteil der Marvel-Disney-Serien gelitten haben. Ein dreiteiliges Serienspecial zur Überbrückung auf eine vollwertige zweite Staffel, die dann eben die ursprünglich von Pratchett und Gaiman für eine Fortsetzung konzipierte Story erzählt hätte, wäre wohl die bessere Wahl gewesen – wie die nächste Folge sogar noch deutlicher zeigen wird.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon So wie schon die Episode zuvor hält sich auch "Bring mir Suppe!" ziemlich lange mit – und in – der Vergangenheit auf. Wo mich die Rückblende in "Die Hiobsbotschaft" aufgrund der faszinierenden moralischen Betrachtung der Ereignisse rund um Hiob durchaus angesprochen hatte, konnte alles rund um den Resurrectionist genannten Doktor daran nicht mehr anknüpfen. Was nicht heißt, dass es nicht auch hier rund um die Einteilung sowohl in Gut und Böse von Menschen im Allgemeinen als auch ihren Taten im Besonderen nicht auch hier wieder ein paar interessante Beobachtungen gab. Allerdings hätten sich diese mit ähnlich kurzer Laufzeit, wie sie die Flashbacks in der ersten Staffel hatten, auch umsetzen lassen. So bleibt der bittere Beigeschmack, dass diese Länge in erster Linie dafür da ist, Laufzeit zu schinden, und damit die Staffel zu füllen. Was gerade auch im Hinblick darauf, dass mir die (wenn eben auch zu dünne) Story in der Gegenwart durchaus gefallen kann, und auch hier wieder ein paar gelungene und/oder köstliche Momente bot, umso bedauerlicher ist.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Amazon Studios)








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