Originaltitel: The Camp Episodennummer: 3x03 Bewertung: Erstausstrahlung US: 21. Februar 1997 Erstausstrahlung D: 11. Mai 1998 Drehbuch: Brad Wright Regie: Jonathan Glassner Besetzung:
Harley Jane Kozak als Prisoner No. 98843,
David Hemblen als Commandant,
Bill Cobbs als Second Elder,
John Tench als Scarred Man,
Frank C. Turner als Elder,
Karen Elizabeth als Austin Old Woman,
Jessica Harmon als Little Girl,
Robert Weiss als Overseer #1,
Mark Gibbon als Overseer #2,
David Cameron als Overseer #3,
Jonathon Young als Young Man,
Izabella Zalewski als Young Woman u.a.
Kurzinhalt:
Vor zwölf Generationen wurde die Erde von außerirdischen Wesen – Meistern genannt – erobert. Seither vegetieren die überlebenden Menschen in Arbeitslagern dahin, wo sie Treibstoff für die Schiffe der Aliens herstellen – der wiederum gebraucht wird, damit die Außerirdischen gegen andere Völker in den Krieg ziehen können. Die Arbeitslager stehen unter der Kontrolle der von den Aliens eingesetzten Aufsehern – von denen die Gefangenen annehmen, dass es sich um Kollaborateure handelt. Eines Tages erfährt die mechanisch geschickte Gefangene 98843 dann jedoch die Wahrheit: Bei ihren Wächtern handelt es sich um Androiden. Diese sind mittlerweile seit Jahrhunderten im Einsatz – und drohen langsam aber sicher, zusammenzubrechen. 98843 erklärt sich dazu bereit, sie zu reparieren, und somit so lange als möglich am Laufen zu halten – unter der Voraussetzung, dass sie im Gegensatz die Bedingungen im Lager verbessern, und insbesondere die Rationen erhöhen. Doch aufgrund ihrer Zusammenarbeit mit den Aufsehern verliert sie das Vertrauen der anderen Gefangenen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Das Setting von "Das Lager" verströmt absolute Trost- und Hoffnungslosigkeit: Die Erde schon lange von Außerirdischen erobert, die meisten Menschen ausgelöscht, die Überlebenden dazu verdammt, in Arbeitslagern zu schuften. Als wäre das nicht schon schlimm genug, verschlechtern sich dort auch ständig die Lebensbedingungen, insbesondere aufgrund den immer knapper werdenden Rationen. Eben deshalb erheben sich immer wieder mal vereinzelte Stimmen, die zu einem Aufstand aufrufen; da jedoch ein solcher von vornherein aussichtslos erscheint, und die Erde auch außerhalb des Lagers völlig leblos – und unbewohnbar – sein soll, gelingt es nicht, einen groß angelegten Aufstand anzuzetteln. Die meisten Menschen im Lager – die noch dazu keine andere Existenz kennen – haben sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Zwar ist man von "Outer Limits" ja einiges an Düsternis gewohnt – insbesondere auch im Hinblick darauf, wie die Geschichten meistens ausgehen – aber derart trist war sie selten (in erster Linie würde mir da noch "Krieg der Planeten" einfallen).
Ausgehend von dieser düsteren Ausgangslage präsentiert man uns in weiterer Folge dann ein paar durchaus spannende Offenbarungen. Dies beginnt damit, dass die Aufseher nicht etwa (mit den Aliens kollaborierende) Menschen, sondern vielmehr Androiden sind. Diese sind zudem mittlerweile seit Jahrhunderten im Einsatz, und dementsprechend abgenutzt – weshalb sie über kurz oder lang zusammenzubrechen drohen. Wenn dies soweit ist, haben sie von ihren Meistern die Anweisung, die "Prozedur 7" auszuführen – sprich, alle Menschen im Lager zu töten. Eben dies ist dann auch die entscheidende Information, welche die Gefangene 98843 – zuvor gegen einen Aufstand – davon überzeugt, dass ein Fluchtversuch der einzige Ausweg ist. Am Ende gibt es dann noch zwei weitere wesentliche Twists: Zuerst die Offenbarung, dass die Aliens die Erde vor hundert Jahren verlassen haben – und die Androiden die Menschen nur deshalb nach wie vor in den Lagern festhielten, weil sie keine gegenteiligen Befehle mehr erhalten haben; sie folgen einfach stur ihrer Programmierung. Und andererseits, dass die Gefangenen hinter dem Tor ein Paradies erwartet, da sich die Erde in den dazwischenliegenden Jahren soweit erholt hat. Eben dies sorgt für einen – für "Outer Limits" ungewöhnlich– positiven Ausgang des Geschehens, der vor allem auch einen so starken wie angenehmen Kontrast zum trostlosen Einstieg bietet. Jedenfalls zählte das Ende – bzw. generell die ganzen Wendungen – für mich zu den größten Stärken der Episode. Ein weiteres Plus waren die coolen Maskeneffekte rund um die Roboter, wobei für mich vor allem die eine Szene mit David Hemblens Gesicht auf der einen und dem Roboter auf der anderen Seite hervorstach. Aber auch die Operation an dem einen Roboter war gut gemacht (wenn auch offenkundig war, dass sich der Körper des Darstellers einfach unter dem Tisch befand). Ein weiteres Plus gibt's für David Hemblen, der mir ja gerade laufend bei "Mission Erde" unterkommt, und der zumindest für mich das bekannteste Gesicht aus der Besetzung war. Aber auch von der Leistung von Harley Jane Kozak ("Arachnophobia") war ich angetan. Allerdings: Wirklich packend fand ich "Das Lager" nicht. Und abseits der Wendungen und Offenbarungen schlichen sich doch auch kleinere Längen ein. Die besagten Höhepunkte sorgten letztendlich aber für einen eindeutig positiven Gesamteindruck.
Fazit:
"Das Lager" besticht in erster Linie mit der von Beginn an dominierenden, trostlosen Stimmung, den faszinierenden Offenbarungen rund um die Aufseher, ihre Meister, und die Welt hinter dem Lager, sowie dem – für "Outer Limits" ungewöhnlichen – positiven Ausgang des Geschehens. Ebenfalls positiv hervorzuheben sind die Maskeneffekte rund um die Androiden, der Auftritt von David Hemblen, sowie die schauspielerische Leistung von Harley Jane Kozak. Aber auch mit dem gehörlosen jungen Mädchen (ihre Tochter?) fiebert man mit. Nicht ganz so gelungen fand ich die Szenen rund um das Tentakelmonster im Tank. Die Spannung hielt sich zudem – selbst dann beim Finale – doch eher in Grenzen. Und abseits der großen Wendungspunkte war die Episode inhaltlich doch ein bisschen dünn. Insgesamt überwiegen bei "Das Lager" aber eindeutig die Stärken.