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Star Trek: Strange New Worlds - 2x08: Der Schlächter von J'Gal Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: Under the Cloak of War
Episodennummer: 2x08
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 27. Juli 2023 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 27. Juli 2023 (Paramount+)
Drehbuch: Davy Perez
Regie: Jeff W. Byrd
Stammbesetzung: Anson Mount als Captain Christopher Pike, Ethan Peck als Lieutenant Spock, Jess Bush als Nurse Christine Chapel, Christina Chong als La'an Noonien-Singh, Celia Rose Gooding als Ensign Nyota Uhura, Melissa Navia als Lt. Erica Ortegas, Babs Olusanmokun als Dr. Joseph M'Benga, Rebecca Romijn als Una Chin-Riley.
Gaststars: Robert Wisdom als Dak'Rah, Clint Howard als Buck Martinez, Saida Ali als Jix, Ryan Allen als Polk, Carolyne Das als Lead Pilot, Rong Fu als Jenna Mitchell, Kyle Gatehouse als Lieutenant Va'Al Trask, Jose Gutierrez-Solana als Ensign Alvarado, Brendan Jeffers als Ensign Inman, Vanessa Smythe als Harper, Alex Kapp als USS Enterprise Computer u.a.

Kurzinhalt: Die Enterprise begrüßt einen klingonischen Deserteur an Bord. Einst als Schlächter von J'Gal bekannt, hat sich Dak'Rah seither dem Frieden verschrieben – und ist für die Föderation als Botschafter tätig. Doch für Doktor M'Benga und Schwester Chapel stellt sein Besuch eine große Belastung dar – waren die beiden doch einst auf J'Gal stationiert, und haben Dak'Rahs Gräueltaten unmittelbar miterlebt. Sein Besuch lässt sie unweigerlich an diese schwierige Zeit zurückdenken, wo sie gar nicht damit nachgekommen sind, die verwundeten Soldaten soweit als möglich wieder zusammenzuflicken, nur um mitzuerleben, wie sie ins nächste Gefecht geschickt wurden – von dem sie dann oftmals nicht mehr zurückkehren sollten. Trotz ihres nie ganz überwundenen Traumas fügen sie sich schließlich dem Wunsch von Captain Pike, am gemeinsamen Dinner des Kommandostabs mit Dak'Rah teilzunehmen. Dort dauert es dann jedoch nicht lange, ehe es aufgrund ihrer verdrängten Gefühle zu einem Eklat zu kommen droht. Dak'Rah erkennt darauf, dass insbesondere M'Benga noch unter dem Schmerz der damaligen Erfahrungen leidet, und lädt diesen zu einem Sparringkampf ein, in der Hoffnung, ihm helfen zu können. Er ahnt nicht, dass M'Benga nicht nur unter den damaligen Ereignissen leidet, sondern zudem ein dunkles Geheimnis verbirgt, welches ihn seit der Schlacht von J'Gal verfolgt…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Paramount+ "Der Schlächter von J'Gal" erinnert an die DS9-Episode "Die Belagerung von AR-558". Auch dort widmete man sich den schrecklichen Auswirkungen eines Krieges, und ließ uns unmittelbar an einer grauenerregenden Schlacht teilnehmen. In den Rückblenden zu den Erfahrungen von M'Benga und Chapel während der titelspenden Schlacht (die uns auch die Rückkehr von "Star Trek"-Veteran Clint Howard beschert) zeigt uns diese Folge einen solchen Konflikt nun aus der Sicht von jenen Ärzten und Sanitätern, die in den Lazaretten arbeiten. Der scheinbar nie enden wollende Schwall an Verwundeten, die per Transporter hineingebeamt werden, sorgt dabei rasch für eine ungemein bedrückende Stimmung, die den Zuschauer den unmenschlichen Druck, unter dem hier gearbeitet werden muss, um so rasch als möglich Platz für die nächsten Patienten zu schaffen, nachfühlen lässt. Erschwerend kommen dann nicht nur jene Fälle hinzu, wo sie schwierige Entscheidung fällen müssen, sondern auch, dass sie sehr oft die Soldaten nur deshalb zusammenflicken, damit sie dann im nächsten Gefecht erst recht ihr Leben verlieren. Wie schonungslos "Der Schlächter von J'Gal" (so wie eben zuvor "Die Belagerung von AR-558") uns hier die Hölle des Krieges vermittelt, hat mich zutiefst beeindruckt.

Doch es geht in diesen Flashbacks eben nicht "nur" darum, eine Antikriegs-Message zu verbreiten, sondern auch, uns damit das Trauma von M'Benga und Chapel zu vermitteln, welches wiederum bei der Handlung in der "Gegenwart" im Mittelpunkt steht. Eben darin steckt dann neben auch die zweite wesentliche Aussage der Episode: Nämlich nicht einfach "nur", dass der Krieg die Hölle ist – sondern vor allem auch, wie schwierig es für die Überlebenden sein kann, eben diese Hölle hinter sich zu lassen. Bereits "Der durchbrochene Kreis" war für die beiden traumatisch (wobei die Episode darunter litt, dass man dies als Zuschauer dort – ohne das Wissen aus dieser Folge – noch nicht nachempfinden konnte, was sie für mich doch eher ineffektiv machte), hier jedoch werden sie mit dem Schlächter von J'Gal selbst konfrontiert. Kein Wunder, dass M'Benga als er ihn erblickt eine Panikattacke erleidet. Mein einziger nennenswerter Kritikpunkt an der Episode liegt dann auch darin, dass es unverantwortlich, dass Christopher Pike darauf besteht, dass sie am Dinner teilnehmen. Es will auch zum sonst so fürsorglichen Captain überhaupt nicht passen. Aus Drehbuch-Sicht war es aber halt wohl notwendig; einerseits, um die beiden dazu zu zwingen, sich ihren damaligen Erfahrungen zu stellen, und andererseits, um der Offenbarung am Ende den Weg zu ebnen. Denn wie sie im abschließenden, dramatisch verlaufenden Gespräch zwischen M'Benga und Dak'Rah herausstellt, basiert sein Ruf auf einer Lüge. Nicht er war es, der – geläutert von den Gräueltaten, die von den Klingonen verübt wurden – die anderen Generäle hingerichtet und die Schlacht so beendet hat, sondern vielmehr M'Benga selbst (nachdem er die von ihm entwickelte Droge Protokoll 12 zu sich genommen hat). Was uns dann schließlich zur großen Frage bringt, die am Ende zurückbleibt: Hat Dak'Rah ihn tatsächlich angegriffen, um das Geheimnis zu bewahren, und M'Benga somit in Notwehr gehandelt – oder er hat er seine damalige Mission nun endgültig abgeschlossen, und ihn kaltblütig ermordet? Wir werden es wohl nie erfahren – und das finde ich auch gut so.

Fazit: Episodenbild (c) Paramount+ Mit "Die Schlächter von J'Gal" folgt auf "Tierisch olle Sternenreisende" gleich das nächste (kleine) Highlight. Dabei könnten die Episoden unterschiedlicher nicht sein. Wo das "Lower Decks"-Crossover ungemein leichtfüßig und amüsant war, dominiert hier eine ungemein bedrückende Stimmung; insbesondere in den Rückblenden, die uns die von Chapel und M'Benga unmittelbar miterlebten Schrecken des (klingonischen) Krieges miterleben lassen. Es ist vor allem dieser Teil, der Erinnerungen an die grandiose DS9-Episode "Die Belagerung von AR-558" weckt. Letztendlich geht "Die Schlächter von J'Gal" aber insofern noch einen Schritt weiter, als sie sich auch mit dem Trauma, dass solche Erlebnisse unweigerlich hinterlässt, auseinandersetzt. Dies gibt insbesondere Babs Olusanmokun und Jess Bush Gelegenheit, darstellerisch so richtig zu glänzen. Aber auch Robert Wisdom spielt seine (Gast-)Rolle hervorragend. Einzig die Frage, warum Pike just Chapel und M'Benga zum Dinner einladen sollte, muss sich die Episode gefallen lassen. Davon abgesehen ist "Der Schläger von J'Gal" aber eine wirklich starke Folge, die nicht zuletzt durch den abschließenden Twist sowie das daraus resultierende offene Ende noch einmal aufgewertet wird.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Paramount+)







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