HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite
Good Omens - 2x01: Nackte Tatsachen Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: The Arrival
Episodennummer: 2x01
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 28. Juli 2023 (Amazon)
Drehbuch: Neil Gaiman & John Finnemore
Regie: Douglas Mackinnon
Besetzung: Michael Sheen als Aziraphale, David Tennant als Crowley, Maggie Service als Maggie, Steven McNicoll als Agent Fuzuli, Miranda Richardson als Shax, Nina Sosanya als Nina, Jon Hamm als Gabriel, Doon Mackichan als Archangel Michael, Quelin Sepulveda als Muriel, Gloria Obianyo als Uriel, Liz Carr als Saraqael, Shelley Conn als Beelzebub u.a.

Kurzinhalt: Ein paar Jahre sind vergangen, nachdem Aziraphale und Crowley den ultimativen Kampf zwischen Himmel und Hölle, und damit zugleich das Ende der Welt, verhindert haben. Seither werden sie zwar von ihrer jeweiligen Seite toleriert, sind jedoch eher Ausgestoßene – was ihnen aber letztendlich eh gelegen kommt, haben sie sich doch für die Pläne, die entweder da oben oder eben da unten geschmiedet werden, noch nie sonderlich interessiert. Eines Tages werden sie jedoch beide aus ihrem ruhig-beschaulichen Leben gerissen, als plötzlich ein nackter Erzengel Gabriel mit einem leeren Pappkarton in der Hand vor Aziraphales Buchhandlung steht – und keine Erinnerung mehr daran hat, wer (oder was) er ist, und was ihn eben dorthin geführt hat. Sowohl im Himmel als auch der Hölle ist die Aufregung ob seines Verschwindens groß. Doch statt sein Auftauchen zu melden, versuchen sich Aziraphale und Crowley vielmehr an einem kleinen Wunder, um Gabriel vor der Welt – und auch dem, was darüber und darunter existiert – zu verstecken…


Review: Episodenbild (c) Amazon Vorab: So wie schon bei der ursprünglichen Miniserie, habe ich mir auch die zweite Staffel von "Good Omens" wieder in einem Aufwasch angesehen – werde aber hier die Episoden einzeln, und natürlich ohne Spoiler für die weiteren Entwicklungen, besprechen. Bevor wir uns auf "Nackte Tatsachen" stürzen, sei daran erinnert, dass ich von der ersten Staffel überaus angetan war. Trotz eines kleinen Durchhängers im Mittelteil hat sie mich bestens unterhalten, und ich habe sie mir seither auch noch mit Freude das eine oder andere Mal angesehen. Trotzdem war ich im Hinblick auf die – relativ spät bestätigte – zweite Staffel etwas skeptisch. Die Geschichte schien abgeschlossen zu sein, und im ersten Moment vermutete ich, dass hier eher wieder finanzielle als kreative Beweggründe hauptverantwortlich für die Entscheidung waren. Bis Neil Gaiman verkündete, dass er und Terry Pratchett nach dem Erfolg von "Good Omens" (dem Roman natürlich) eine Fortsetzung in Erwägung gezogen, und für eine eben solche auch ein Konzept erarbeitet haben. Die fortschreitende Alzheimer-Erkrankung Pratchetts, und schließlich sein Tod, verhinderten jedoch, dass diese Pläne umgesetzt wurden.

Die Krux an der Sache ist nun: Die zweite Staffel von "Good Omens" ist nicht eben jene damals grob ausgearbeitete Fortsetzung zum ersten Roman. Diese soll nun vielmehr die Grundlage für eine dritte und letzte Staffel bieten – die jedoch aktuell noch hypothetisch ist, da Amazon eine solche noch nicht in Auftrag gegeben hat. Insofern ist Season zwei von "Good Omens" eher ein Zwischenspiel, dem – so viel sei gleich mal vorweggenommen – stellenweise doch ein bisschen der Inhalt fehlt (ein Eindruck, der uns bei der Besprechung der einzelnen Folgen noch des Öfteren begegnen wird). Der ersten Folge ist dies jedoch erstmal noch nicht wirklich anzumerken. Einerseits, weil grundsätzlich schon mal die Vorfreude über das Wiedersehen mit diesen liebgewonnenen Figuren – insbesondere natürlich Aziraphale und Crowley, die von Martin Sheen und David Tennant auch wieder absolut großartig verkörpert werden (man kann nur immer wieder betonen: Eine bessere Besetzung für die beiden hätte sich einfach nicht finden lassen) – groß ist. Dies allein zeichnet insbesondere die erste Folge für sich schon mal aus. Vor allem aber weiß das Setup rund um Erzengel Gabriel, der seine Erinnerungen verloren hat, zu gefallen, und bietet eine vielversprechende Ausgangssituation für den Rest der Staffel. Was hat seine Amnesie ausgelöst, warum hat es ihn just zu Aziraphale verschlagen, was war im Karton, bzw. welche Bedeutung hatte die Streichholzschachtel, die offenbar im Himmel aus eben diesem herausgefallen ist? All diesen Fragen gelang es sofort, mich zu packen. Die betreffenden Szenen profitieren dabei zweifellos auch von der wunderbaren Performance von Jon Hamm, der in der ersten Staffel ja doch etwas "underused" war; die zweite Staffel scheint nicht zuletzt auch Gaimans Versuch zu sein, eben dieses Versehen zu korrigieren.

Episodenbild (c) Amazon Interessant fand ich auch die Neuzugänge, wobei in "Nackte Tatsachen" vor allem Maggie (die einen Schallplattenladen betreibt; was in der Serie als wenig lukrativ angesehen wird, aber, ganz ehrlich: Ich glaube, da hinkt Gaiman ein paar Jahre hinterher, und hat die letzten Trends verpasst, sind Schallplatten doch – aus mir unerfindlichen Gründen – wieder zunehmend en vogue) und Nina (in deren cool benannten "Give Me Coffee or Give Me Death"-Coffeeshop eine instrumentale Version von Queens "Bohehiam Rhapsody" zu hören ist – was jedoch zusammen mit dem angespielten "Good Old Fashioned Lover Boy" dann leider auch schon alles gewesen sein sollte, was man in der zweiten Staffel von meiner absoluten Lieblingsband zu hören bekam) Eindruck hinterlassen. Am besten hat mir an "Nackte Tatsachen" aber der köstliche Einstieg rund um die Erschaffung des Universums gefallen. Sowohl optisch als auch vom Inhalt des Gesprächs sowie der köstlichen Performance von Sheen und Tennant her war das definitiv das Highlight der Episode. Schade fand ich allerdings, dass man bei der zweiten Staffel auf Gott als Erzähler (gesprochen von Frances MacDormand) verzichtet hat; das gab der ursprünglichen (vermeintlichen) Miniserie nochmal einen ganz eigenen Touch, den ich hier doch etwas vermisst habe.

Fazit: "Good Omens" zählte 2019 zu meinen absoluten Lieblingsserien – im Hinblick auf eine Rückkehr der Serie war ich aber trotzdem insofern skeptisch, als es sich dabei ja um die Verfilmung eines (nicht minder genialen) Buches handelte, man sich aber die Fortsetzung nun vermeintlich frisch aus den Fingern saugen musste. Das mag zwar so nicht ganz gestimmt haben, da sich jedoch Neil Gaiman die ursprünglich mit Terry Pratchett für eine potentielle Fortsetzung ersonnene Story für eine allfällige dritte und dann auch letzte Staffel der Serie aufhebt, ist der Kritikpunkt zumindest mal für den zweiten Aufguss soweit zutreffend. Wobei man es "Nackte Tatsachen" erstmal (im Gegensatz zu einigen weiteren Episoden) noch nicht so sehr anmerkt. Diese ist nicht nur damit beschäftigt, das Wiedersehen mit den liebgewordenen Protagonisten – insbesondere natürlich Aziraphale und Crowley – zu zelebrieren, sondern auch die eine oder andere neue Figur vorzustellen, und insbesondere auch das Setup der zweiten Staffel rund um den ohne Erinnerungen plötzlich auf der Erde auftauchenden Erzengel Gabriel zu etablieren. Die beste Szene war aber zweifellos der Prolog rund um Aziraphale und Crowley bei der Erschaffung des Universums. Ganz kam "Nackte Tatsachen" für mich aber leider nicht an den Auftakt der ersten Staffel heran.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Amazon Studios)








Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden