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Star Trek - TNG: Dyson Sphere Drucken E-Mail
Schwaches Sequel zu "Besuch von der alten Enterprise" Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 04 Juli 2023
 
Cover (c) Pocket Books
Titel: "Star Trek - TNG: Dyson Sphere"
Bewertung:
Autoren: Charles Pellegrino & George Zebrowski
Übersetzung: -
Umfang: 235 Seiten (mit Anhang)
Verlag: Pocket Books
Erstveröffentlichung: Mai 1999 (E)
ISBN: 978-0-6715-4173-0
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die U.S.S. Enterprise kehrt zu jener Dyson-Sphäre zurück, von der sie einige Monate zuvor Montgomery Scott gerettet haben. Zusammen mit der Crew der U.S.S. Darwin, deren Crew ausschließlich aus Hortas besteht, wollen sie diese näher erforschen. Doch nur kurz nach ihrer Ankunft finden sie heraus, dass diesem Wunder intergalaktischer Ingenieurskunst binnen weniger Tage die Vernichtung droht. Insofern bleibt ihnen nicht mehr viel Zeit, um die Mysterium der Sphäre zu ergründen. Nachdem es ihnen gelungen ist, in diese hineinzufliegen, zeigt sich zudem, dass diese nicht so unbewohnt ist, wie man nach der ersten Sondierung vor ein paar Monaten dachte. Sind die darin lebenden Zivilisationen unwiderruflich dem Untergang geweiht?

Review (kann Spoiler enthalten): Ich gebe zu: Als ich mir all die bei uns bislang nicht erschienenen TNG-Romane zugelegt habe, war ich auf "Dyson Sphere" wohl schon am meisten gespannt. In der Episode "Besuch von der alten Enterprise" war diese nämlich zwar definitiv ein faszinierendes Element, welche die Folge aufwertete – letztendlich stand aber halt der von ihnen gerettete Scotty, und dessen , in dieser modernen Welt einen Platz für sich zu finden, doch sehr deutlich im Vordergrund. Die Idee, nochmal zu der Sphäre zurückzukehren und diese auch wirklich zum Mittelpunkt einer eigenen Geschichte zu machen, fand ich sehr vielversprechend. Das Endresultat hat mich allerdings leider doch ziemlich enttäuscht (weshalb das auch der bislang erste bislang nicht in Deutschland veröffentlichte durchnummerierte Pocket Books-Roman der TNG-Reihe ist, wo ich nachvollziehen kann, dass der Heyne-Verlag damals gesagt hat "Danke, aber wir passen"). Nun sei an dieser Stelle aus Fairness gegenüber den beiden Autoren gleich erwähnt, dass der Roman nachdem die beiden das Manuskript abgegeben hatten offenbar – ohne ihr Zutun – noch stark editiert wurde, und somit ihrer ursprünglichen Intention nur mehr sehr bedingt entspricht. Dies könnte auch erklären, wieso "Dyson Sphere" so kurz geraten ist. Lasst euch von der – ohnehin schon nicht sonderlich großen – Seitenanzahl nicht täuschen, diese beinhaltet nämlich auch noch zwei Nachworte, von denen jenes von Charles Pellegrino doch ziemlich lang ist. Die eigentliche Geschichte ist allerdings nach bereits 197 – meinem Empfinden nach zudem in überdurchschnittlich großer Schrift bedruckten – Seiten auserzählt. Insofern hat man es hier eher mit einer Novelle denn einem vollwertigen Roman zu tun. Noch schlimmer als dieser Umstand ist aber letztendlich, dass die Story selbst für diese überschaubare Seitenzahl noch zu dünn erscheint. Dabei bin ich davon überzeugt, dass man mit dem Mysterium rund um die Dyson-Sphäre und ihre Geheimnisse locker einen doppelt so langen Roman – hätte füllen können.

Leider aber ist Pellegrino und Zebrowski keine wirkliche Geschichte eingefallen, die man rund um die Dyson-Sphäre erzählen könnte. Die Protagonisten, angeführt von den Captains Picard und Dalen, hangeln sich von einem Himmelskörper im der Sphäre zur nächsten, letztendlich wirken diese Besuche aber sehr zerfahren; es fehlt ein verbindendes Element, ein klarer roter Faden. Dass sich die immer gleichen Elemente ständig wiederholen – Picard & Co. besuchen eine Welt, machen eine Entdeckung, die sie in Erstaunen versetzt, und ziehen dann weiter – hilft auch nicht, nutzt sich dies doch leider rasch ab. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass trotz dem Bedrohungsszenario für die Sphäre keinen Moment lang Spannung aufkommt. Auch die Figuren spielen hier eine untergeordnete Rolle. Dalen lernen wir kaum kennen, und Picard und seine Begleiter beschränken sich letztendlich darauf, zu Staunen. Der letzte wesentliche Kritikpunkt ist dann die krampfhafte Verbindung, welche die Autoren zwischen der Sphäre und den Borg herstellen wollen – eine Idee, die mich einfach überhaupt nicht überzeugt hat. Immerhin, ein paar zumindest ansatzweise gelungene Elemente gab es dann doch. So gefiel mir unter anderem der größere Auftritt von Guinan. Einzelne Momente beschwörten zudem den guten alten – und bei "Star Trek" in den letzten Jahren ja leider zunehmend vermissten – "sense of wonder" herauf. Vor allem aber hatte die Idee etwas für sich, dass die Sphäre und ihre Bewohner letztendlich keine Hilfe von Picard & Co. nötig hatte, um sich zu retten. Manche mag das frustrieren, mir gefiel aber, wie die Autoren hier aufzeigen, wie wir Menschen dazu neigen, unsere Bedeutung im – und fürs – Universum heillos zu überschätzen. Insgesamt aber leider eine magere Ausbeute für ein mageres Büchlein.

Fazit: "Dyson Sphere" hätte das Potential besessen, zu einer "Star Trek"-Variante von "Rendezvous mit Rama" zu werden. Leider aber ist den beiden Autoren viel zu wenig Story/Inhalt eingefallen, um selbst weniger als zweihundert – nicht klein bedruckte – Seiten zu füllen. Zumal sie im Verlauf des Romans das immer gleiche Muster ständig wiederholen. In Verbindung mit dem erzwungen wirkenden und meines Erachtens auch überhaupt nicht überzeugenden Konnex, den man hier zwischen der Sphäre und den Borg herstellen will, sowie der – trotz der unmittelbaren Bedrohung für die Sphäre – mangelnden Spannung, macht dies insgesamt ein mindestens so enttäuschendes wie dünnes Buch, bei dem selbst die wenigen positiven Aspekte nicht mehr viel herausreißen können.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 1999 Pocket Books)






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