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Star Trek: Strange New Worlds - 2x05: Scharaden Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: Charades
Episodennummer: 2x05
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 13. Juli 2023 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 13. Juli 2023 (Paramount+)
Drehbuch: Kathryn Lyn & Henry Alonso Myers
Regie: Jordan Canning
Stammbesetzung: Anson Mount als Captain Christopher Pike, Ethan Peck als Lieutenant Spock, Jess Bush als Nurse Christine Chapel, Christina Chong als La'an Noonien-Singh, Celia Rose Gooding als Ensign Nyota Uhura, Melissa Navia als Lt. Erica Ortegas, Babs Olusanmokun als Dr. Joseph M'Benga, Rebecca Romijn als Una Chin-Riley.
Gaststars: Mia Kirshner als Amanda Grayson, Michael Benyaer als Sevet, Dan Jeannotte als George Samuel Kirk, Ellora Patnaik als T'Pril, Gia Sandhu als T'Pring, Anjuli Cain als Yellow / Blue, Alex Kapp als USS Enterprise Computer, Ryan Taerk als Durik u.a.

Kurzinhalt: Nachdem ein Shuttle mit Spock und Christine Chapel an Bord in einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum geraten ist, erwacht Spock plötzlich in der Krankenstation der Enterprise. Offenbar wurden die beiden von Wesen im interdimensionalen Raum gefunden, "repariert", und wieder zurück gebracht. Die Sache hat nur einen Haken: Die Wesen erhielten, wie sie es ausdrücken, widersprüchliche Instruktionen – weshalb sie Spock als reinen Menschen zurückgeschickt haben. Dieser muss sich nun, ohne seine vulkanische Hälfte, seinen Gefühlen stellen. Dass sein menschlicher Körper gerade quasi eine Art Pubertät durchlebt, ist dabei ebenso wenig hilfreich, wie die Ankündigung seiner Verlobten T'Pring, zusammen mit ihrer Familie an Bord der Enterprise zu kommen, damit eine vulkanische Zeremonie zur Vorbereitung auf ihre Hochzeit stattfinden kann. Spock wird mit vulkanischen Ohren ausgestattet, und versucht, sich nichts anmerken zu lassen – womit er jedoch zumindest mal bei seiner Mutter Amanda scheitert. Diese hilft ihm daraufhin dabei, sich auf die Zeremonie vorzubereiten – während sich Captain Pike etwas einfallen lässt, um diese so lang als möglich hinauszuzögern, um Chapel, Uhura und Ortegas Zeit zu geben, um die interdimensionalen Wesen um Hilfe zu bitten…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Paramount+ Mit Humor und "Star Trek" ist das so eine Sache. Mal geht es gut, und wir bekommen einen Klassiker á la "Kennen Sie Tribbles?", und mal schauen Rohrkrepierer wie "Die Beraterin" dabei heraus. Wobei dies natürlich auch stark vom persönlichen Geschmack abhängt (wie ich immer sage: Nichts ist so subjektiv, wie Humor). "Scharaden" sehe ich nun was diese beiden (jeweils positiven und negativen) Extrembeispiele betrifft irgendwo in der Mitte. Es war jetzt weder so peinlich, dass ich vor Verzweiflung und/oder Scham in der Couch versunken wäre, wirklich zum Lachen (oder auch nur Schmunzeln) hat mich die Folge aber leider auch nur höchst sporadisch gebracht. Am Witzigsten war noch Spocks anfängliche Reaktion – nicht zuletzt, als diese von Nami Melumad von einer herrlichen an TOS angelehnten Musik untermalt war. Das war für mich, was den Humor betrifft, definitiv das Highlight der Folge. Aber auch, wie Spock die Gummiohren in der Hand hält, war durchaus witzig. Ob man ihn aber gleich in die Pubertät schicken musste – ich weiß nicht. Unklar war mir auch, warum er auf einmal Speck verschlingen sollte; dass Vulkanier Vegetarier sind, hat ja nichts mit ihren Genen zu tun. Und auch das mit der interdimensionalen Beschwerdestelle wollte mich nur bedingt amüsieren. Insofern muss man wohl festhalten, dass es tendenziell eher weniger mein Humor war.

Dafür haben die ernsteren Aspekte der Episode für mich durchaus gut funktioniert. Das betrifft nicht zuletzt die wirklich netten Szenen zwischen Spock und seiner Mutter, wo uns "Scharaden" auch etwas zeigt, was wir so bei "Star Trek" nur höchst selten – und vermutlich nie in dieser Intensität – zu sehen bekommen haben. Vor allem die letzte Szene, wo Amanda ihm erklärt, warum sie genau diese Erinnerung ausgewählt hat, fand ich sogar ansatzweise berührend. Durchaus interessant fand ich auch die Einblicke in die vulkanische Kultur, insbesondere natürlich im Hinblick auf die Zeremonie. Nur das mit dem Bewusstseins-Ritual (oder wie haben die "awareness" übersetzt?) hat mich dann doch etwas zu sehr an das mit der unbedingten Offenheit der romulanischen Qowat Milat erinnert; was man zwar aufgrund ihrer genetischen Verwandtschaft durchaus passend finden kann, ich frage mich hingegen eher, was die "New Trek"-Autor:innen an dieser Idee denn bitte schön gar so fasziniert, dass sie meinen, diese immer wieder einbauen zu müssen. Wenn ich schon dabei bin: Dass die logisch denkenden Vulkanier echt vier Stunden verbringen sollen, um darüber zu diskutieren, welches Kleid einem bestimmten Anlass angemessen ist, erschien mir auch nicht wirklich plausibel. Und der vulkanische Diener (oder doch Mann?) von T'Pril wirkte auf mich für einen Vulkanier teilweise ungewöhnlich emotional. Positiv dafür, wie Spock hier wieder einmal mit seinen menschlichen Gefühlen kämpfen muss. Wie gesagt, das mit der Pubertät hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Und zugegebenermaßen bleibt der diesbezügliche Goldstandard – die TOS-Episode "Implosion in der Spirale" – auch von Scharaden (sogar recht deutlich) unerreicht. Trotzdem bescherte uns Spocks hier rein menschliche Natur diesbezüglich ein paar nette Momente.

Episodenbild (c) Paramount+ Dies betrifft natürlich insbesondere die gegenseitigen Gefühle zwischen Spock und Christine – die ich allerdings eben wiederum etwas durchwachsen sehe. Grundsätzlich fand ich es ja durchaus nett, wie diese hier wieder zur Geltung kamen. In ihrem Fall natürlich vor allem dann im interdimensionalen Raum, wo sie den Wesen praktisch ihre Gefühle für ihn gestehen muss. Aber auch umgekehrt merkt man, dass seine Entscheidung, die Schilde nur um sie herum zu errichten, eben doch nicht nur von Logik geprägt war. Allerdings: Davon, dass sie am Ende tatsächlich zusammenkommen (noch dazu, obwohl Spock grundsätzlich ja nach wie vor verlobt ist; was "Wir hatten eine Auszeit" betrifft, sollte er sich vielleicht mal mit Ross unterhalten – weil das kann sowas von in die Hose gehen!), halte ich dann doch eher weniger. Wie schon im Staffelauftakt erwähnt, hatte ich bei TOS den Eindruck, dass diese Gefühle zwar da, sie diesen jedoch nie nachgegeben haben. Gerade das machte für mich auch den Reiz der Chapel-Spock-"Beziehung" dort aus. Dass man diese hier nun derart stark uminterpretiert, damit tu ich mir schwer. So gesehen wäre es in meinen Augen doch besser gewesen, man hätte sich bei "Discovery" und "Strange New Worlds", analog zur Kelvin-Timeline (wo ich beispielsweise mit der Spock-Uhura-Beziehung keinerlei Problem hatte), vom Prime-Kanon gelöst (dann wären – als angenehme Nebeneffekte – auch die DIS-Klingonen, die plötzlich dahergezauberte Schwester von Spock, sowie das dämliche Finale der 2. DIS-Staffel, nicht so negativ aufgefallen).

Fazit: "Scharaden" hat meinen persönlichen Humor-Geschmack leider nur bedingt getroffen. Köstlich fand ich in erster Linie die Umsetzung der Offenbarung von Spocks nun auf einmal menschlicher Natur; einerseits wegen seiner Reaktion, vor allem aber dank der eindeutig an die klassische "Star Trek"-Serie angelehnten Musik. Danach gelang es der Folge aber leider nur mehr (viel zu) sporadisch, mich zum Schmunzeln zu bringen, wobei insbesondere der pubertierende Spock, aber auch die interdimensionale Beschwerdestelle, für mich nicht so recht zünden wollten. Gelungener fand ich da schon die ernsteren Elemente. Vor allem die gemeinsamen Szenen von Spock und Amanda hatten es mir angetan. Darüber hinaus bot die Zeremonie einen interessanten Einblick in die vulkanische Kultur. Und vor allem die Thematisierung der Gefühle zwischen Chapel und Spock konnte mir grundsätzlich gefallen – wobei das entscheidende Wort eben grundsätzlich ist. Denn: Davon, dass sie am Ende jetzt tatsächlich zusammenkommen, halte ich – vor allem auch im Hinblick auf den etablierten Kanon – eher weniger. So gesehen wäre es wohl doch besser gewesen, DIS und SNW hätten – so wie die Kelvin-Filme – von eben diesem gelöst, und ihr eigenes Süppchen gekocht.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Paramount+)







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