Originaltitel: Supernova (2) Episodennummer: 1x20 Bewertung: Erstausstahlung USA: 29. Dezember 2022 (Paramount+) Erstausstahlung D: 09. Januar 2023 (Paramount+) Drehbuch: Kevin & Dan Hageman Regie: Ben Hibon Besetzung:
Brett Gray als Dal R'El,
Ella Purnell als Gwyn,
Rylee Alazraqui als Rok-Tahk,
Jason Mantzoukas als Jankom Pog,
Angus Imrie als Zero,
Dee Bradley Baker als Murf,
Kate Mulgrew als Janeway,
Eric Bauza als Vulcan justice,
Robert Beltran als Captain Chakotay,
Daveed Diggs als Commander Tysess,
Bonnie Gordon als Ship Computer,
Erin MacDonald als Doctor MacDonald,
Ben Thomas als Klingon officer,
Debra Wilson als Officer u.a.
Kurzinhalt:
Das lebende Konstrukt hat sich aktiviert, und den Virus auf die Sternenflottenschiffe in der Nähe übertragen. Diese beginnen daraufhin damit, sich gegenseitig anzugreifen und zu vernichten. Um den Prozess zu stoppen, will man die Protostar zerstören. Allerdings würde die Explosion des Protosternantriebs das gesamte Sonnensystem vernichten. Die einzige Option besteht darin, den Kern genau dann zum Explodieren zu bringen, wenn die Protostar gerade dabei ist, zu springen – dann nämlich würde sich die Detonationswelle dementsprechend verteilen. Dies bedeutet allerdings auch, dass jemand an Bord bleiben muss, um den Kern genau im richtigen Moment zum Explodieren zu bringen…
Review:
Wie man an der Wertung sieht, empfand ich "Supernova – Teil 2" insgesamt als wirklich gelungenes Staffelfinale. Bevor wir zu den positiven Aspekten kommen, will ich aber zuerst zwei größere Kritikpunkte anbringen. So hat mich die Lösung des Problems – die Zerstörung der Protostar – insofern nicht ganz überzeugt, als ein Computervirus ja auch nicht aufhört, sich zu verbreiten, wenn du die Festplatte des PCs auf dem er programmiert wurde formatierst (wobei ich nicht ausschließe, dass ich da im Hinblick auf das lebende Konstrukt etwas nicht ganz richtig verstanden habe, und diese Analogie somit nicht 100%ig zutreffend ist). Und andererseits drückte man mir am Ende ein bisschen zu sehr auf den Resetknopf. Ja, sie haben Hologramm-Janeway als Mentorin verloren – dafür nimmt sie nun die echte Admiralin Janeway unter ihre Fittiche. Und das nächste Schiff der Protostar-Klasse wird ebenfalls schon gebaut. Etwas mehr Mut zu Veränderung hätte ich da schon ganz nett gefunden. Davon abgesehen hat mir "Supernova – Teil 2" aber wirklich gut gefallen. Die größte Stärke war dabei sicherlich das Opfer, dass das Janeway-Hologramm hier erbringen muss. Eine Szene, welche die gewünschte emotionale Wirkung bei mir auch nicht verfehlte (wenn auch das "Voyager"-Thema hier passender gewesen wäre, als die normale "Star Trek"-Titelmelodie). Mir gefiel auch der Ausgang des Geschehens: Dass Dals Traum doch noch in Erfüllung geht, und er nicht einfach nur – so wie die anderen – nach Janeways flammenden Plädoyer freigesprochen, sondern eben auch in die Sternenflottenakademie aufgenommen werden. Mit Gwyns Abschied – die sich hier aufmacht, um der Heimatwelt ihres Vaters einen Besuch abzustatten – sorgt man dabei zugleich dafür, dass das Ende nicht zu glücklich wird. Das Ende macht dann durchaus neugierig auf die zweite Staffel – was es in meinen Augen (auch wenn ich zugegebenermaßen von "Prodigy" nicht ganz so begeistert war, wie manch andere, und daher den Verlust halbwegs verschmerzen kann) schon bedauerlich macht, dass aktuell nicht klar ist, wann und wo – geschweige denn, ob überhaupt! – wir diese zu Gesicht bekommen werden.
Fazit:
Ganz makellos war "Supernova – Teil 2" zwar nicht; so überzeugte mich die Lösung für das Problem mit dem lebenden Konstrukt nur bedingt, und wurde mir am Ende, von Gwyns Abschied abgesehen, etwas gar zu sehr auf den Resetknopf gedrückt. Insgesamt hat man mit diesem Finale jedoch die erste – in meinen Augen doch etwas durchwachsene – erste Staffel von "Prodigy" auf sehr zufriedenstellende Weise abgeschlossen. Das Opfer des Janeway-Hologramms war hier zweifellos der dramaturgische und emotionale Höhepunkt, aber auch der versöhnliche Ausgang der Verhandlung vor dem Gericht der Sternenflotte hatte es mir angetan. Am Ende ist die Crew dann bereit, zu neuen Abenteuern aufzubrechen; wann, wo, und ob wir diese sehen werden, steht jedoch aktuell noch in den Sternen.