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Star Trek: Strange New Worlds - 2x03: Morgen und morgen und morgen Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: Tomorrow and Tomorrow and Tomorrow
Episodennummer: 2x03
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 29. Juni 2023 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 29. Juni 2023 (Paramount+)
Drehbuch: David Reed
Regie: Amanda Row
Stammbesetzung: Anson Mount als Captain Christopher Pike, Ethan Peck als Lieutenant Spock, Jess Bush als Nurse Christine Chapel, Christina Chong als La'an Noonien-Singh, Celia Rose Gooding als Ensign Nyota Uhura, Melissa Navia als Lt. Erica Ortegas, Babs Olusanmokun als Dr. Joseph M'Benga, Rebecca Romijn als Una Chin-Riley.
Gaststars: Paul Wesley als James T. Kirk, Adelaide Kane als Sera, Carol Kane als Pelia, Dennis Barham als Chess Player #1, Noah Lamanna als Chief Jay, Caeden Lawrence als Security Ensign, David Leyshon als Chess Player #3, Luke Marty als Police Officer, Sean Meldrum als Denobulan Cadet, Brian Quintero als Store Security Guard, Robin Schisler als Woman in Store, Randy Singh als Institute Guard #1, Desmond Sivan als Young Khan, Mish Tam als Chess Player #2, Allison Wilson-Forbes als Agent Ymalay, Christopher Wyllie als Grey-Suited Man u.a.

Kurzinhalt: Als La'an Noonien Singh durch die Korridore der Enterprise streift, steht plötzlich ein unbekannter, tödlich verletzter Mann vor ihr. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei diesem um einen Agenten der Abteilung für temporale Angelegenheiten. Nachdem er mit seiner Mission gescheitert ist, ist La'an seine letzte Hoffnung, um diese doch noch erfolgreich abzuschließen. Allerdings schafft er es nicht mehr, ihr mehr zu verraten, ehe er verstirbt; er kann ihr nur noch ein Gerät geben, welches ihr Bewusstsein vor Veränderungen in der Zeitlinie schützt. Unmittelbar darauf findet sie sich auch in einer alternativen Realität wieder, in der James T. Kirk das Kommando über die Enterprise hat. Als sie ihren Captain einweiht, hält dieser die Geschichte die sie ihm auftischt für ein Märchen. Beim Versuch, ihr das Gerät des Zeitreisenden abzunehmen, wird dieses unabsichtlich aktiviert – und die beiden finden sich im Toronto des Jahres 2022 wieder. Nun gilt es herauszufinden, worin ihre Mission genau besteht. Im Verlauf ihres Aufenthalts im einundzwanzigsten Jahrhundert kommen sich die beiden aus unterschiedlichen Zeitlinien stammenden Zeitreisenden langsam näher…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Paramount+ "Morgen und morgen und morgen" bringt Paul Wesley zurück, der auch hier wieder in die Rolle jener Figur schlüpft, die zufälligerweise den gleichen Namen trägt wie der Captain aus der klassischen "Star Trek"-Serie, James T. Kirk. Ok ok, ich weiß es, eigentlich sollte das ja auch wirklich Kirk sein (wenn auch in diesem Fall zugegebenermaßen aus einer alternativen Realität), ich bleibe aber dabei: Ich halte ihn für absolut fehlbesetzt. Wieder einmal habe ich keine Sekunde lang Kirk gesehen. Das gelang nicht nur Chris Pine deutlich besser, auch alle anderen Darsteller*innen, die im Verlauf von "Star Trek" in bekannte Rollen geschlüpft sind, schlugen sich in meinen Augen wesentlich besser, als es Paul Wesley hier tut – wobei ich klarstellen möchte, dass ich das nicht ihm vorwerfe (auch wenn es natürlich nett gewesen wäre, wenn er sich ein paar TOS-Folgen angesehen hätte, um ein Gespür für Shatners Performance zu bekommen), sondern der Casting-Abteilung. Für mich ist das jedenfalls die schlechteste Neubesetzung, die es bei "Star Trek" bislang gegeben hat.

Was im Übrigen nicht nur etwas damit zu tun hat, dass er mich in keinster Weise an Kirk bzw. Shatner erinnert. Ich finde darüber hinaus, dass er auch nicht die nötige Ausstrahlung für die Rolle mitbringt. Ihm fehlen der Charme und das Charisma, das sowohl Shatner als auch Pine (und im Übrigen auch Vic Mignona) ihm gegeben haben. Weshalb für mich im übrigen auch die hier angedichtete Romanze zwischen ihm und La'an nicht wirklich funktioniert hat. Man versucht uns hier weiß zu machen, dass praktisch sofort seinem unvergleichlichen Charme verfallen ist – nur das eben dies für mich nur der TOS-Interpretation der Figur entspringt, in Wesleys Version des Charakters für mich aber nicht nachempfindbar ist. Jetzt könnte man zwar argumentieren, dass ich als heterosexueller Mann der Falsche bin, um das zu beurteilen, allerdings hatte ich beispielsweise eben bei TOS nie ein Problem, Kirks Anziehung auf Frauen nachvollziehen – geschweige denn glauben – zu können. Der zweite große Aspekt, in dem "Morgen und morgen und morgen" dann – zumindest in meinen Augen – enttäuscht, ist die Zeitreise. Mit der direkten Verbindung zu La'an und ihrer problematischen Herkunft hatte man hier beste Voraussetzungen für ein emotionales Highlight, hat es aber aus meiner Sicht in einer ganz wesentlichen Hinsicht versemmelt. Der englische Episodentitel drängt einem ja förmlich dazu, den Vergleich mit "The Orville" zu ziehen – wobei ich hier zugegebenermaßen weniger an die gleichnamige Folge denke, als vielmehr an "Zweimal im Leben". Darin sehen sich Ed und Kelley dazu gezwungen, ihren Kameraden und Freund Gorgon aus einer glücklichen Beziehung zu reißen – und die Existenz seines Sohnes – auszulöschen, rein aus der vagen Möglichkeit heraus, dass dies die Zeitlinie negativ beeinflussen könnte. Und genau das ist der Knackpunkt: Denn La'an bekommt ja zu Beginn noch einen kleinen Einblick darin, wie der Eingriff in die Zeitlinie deren weiteren Verlauf verändert hat. Im Wissen, dass eine Auslöschung von Khan – paradoxerweise – dazu führen würde, dass die Föderation nie existiert, wird sie vom Geschehen letztendlich nie ernsthaft in Versuchung geführt, auch nur in Erwägung zu ziehen, ihren Urururururgroßvater zu ermorden (oder zumindest Sera zu erlauben, ihre Mission erfolgreich zu beenden). Und eben das fand ich enorm schade.

Episodenbild (c) Paramount+ Dass ich die Episode trotz dieser beiden großen Kritikpunkte sowie noch ein paar kleinerer (wie der wieder einmal bequem kostengünstigen Platzierung der Zeitreise in unserer Gegenwart, sowie dem furchtbaren Moment, wo wir glauben sollen, Kirk wäre zu blöd zu lesen, als er glaubt, in New York gelandet zu sein, obwohl im Hintergrund deutlich Toronto geschrieben steht) noch halbwegs ok fand, ist in erster Linie Christina Chong zu verdanken, die als La'an Noonien-Singh eine wirklich starke Leistung zeigt. Dies insbesondere am Ende, wo sie wieder in ihre alte Zeitlinie zurückkehrt, jedoch mit niemandem über die Ereignisse reden kann (nicht einmal Pelia?). Aber auch die Szene zwischen ihr und Khan zum Ende hin war durchaus nett. Der Auftritt der Abteilung für temporale Angelegenheiten hat mich – im Gegensatz zur kurzen Erwähnung des Temporalen Kalten Krieges (ugh) – auch gefreut. Vor allem aber hat die Idee was, dass man, um die Zeitlinie zu bewahren, das Leben eines Massenmörders retten musste. Schade aber wiederum, dass man sich just diesem Punkt – und den moralischen Implikationen dahinter – nur höchst oberflächlich gewidmet hat.

Fazit: "Morgen und morgen und morgen" litt einerseits unter dem neuerlichen Auftritt von Paul Wesley als "James T. Kirk", den ich nach wie vor für eine absolute Fehlbesetzung halte. Wieder einmal gab es keinen einzigen, auch noch so flüchtigen, Moment, wo ich in seiner Rolle tatsächlich Kirk gesehen hätte. Der zweite große Kritikpunkt betrifft das verschwendete Potential rund um die Zeitreise, sei es nun im Hinblick auf die moralischen Implikationen hinter der Rettung von Khan Noonien Singh, vor allem aber der Tatsache, dass man La'an vor ihrer Zeitreise zeigt, welch düstere Zukunft die Menschheit erwartet, wenn Khan nicht überlebt. Die daraus resultierende Gewissheit, das Richtige zu tun, nahm "Morgen und morgen und morgen" viel an Dramatik. Last but not least hat mich leider auch die Romanze zwischen Jim und La'an nicht wirklich überzeugt – und dementsprechend auch sein (unvermeidliches) Ableben nicht berührt. Die trotz dieser Makel immerhin mittelmäßige Wertung verdankt die Episode in erster Linie Christina Chong, die hier mit einer phänomenalen Performance auftrumpft, sowie einzelnen starken Momenten, insbesondere dann im letzten Viertel. Trotzdem: Beim sich aufgrund des Titels unweigerlich aufdrängenden Vergleich zu "The Orville" zieht "Strange New Worlds" mit "Morgen und morgen und morgen" leider (wieder einmal) klar und deutlich den Kürzeren.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Paramount+)







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