Die Abenteuer des Brisco County Jr. - 1x03: Im Reich der Amazonen
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Originaltitel: No Man's Land Episodennummer: 1x03 Bewertung: Erstausstrahlung US: 10. September 1993 Erstausstrahlung D: 30. November 1994 Drehbuch: Tom Chehak Regie: Kim Manners Besetzung:
Bruce Campbell als Brisco County Jr.,
Julius Carry als Lord Bowler,
Christian Clemenson als Socrates Poole,
John Astin als Prof. Albert Wickwire,
Denise Crosby als Sheriff Jenny Taylor,
Brook Susan Parker als Casey,
Judson Scott als Gil Swill,
Denis Forest als Will Swill,
Jeremy Roberts als Bill Swill,
Tracey Walter als Phil Swill,
Corinna Everson als Katrina Schwenke,
Cameo Kneuer als Ilsa Schwenke,
Shareen Mitchell als Dr. Rosa Quintano,
Tegan West als Cousin Ed,
Jennifer MacDonald als Tina,
Andy Rolfes als Smith,
Thais Springer als Emily u.a.
Kurzinhalt:
Brisco County Jr. verfolgt die drei Swill-Brüder. Es gelingt ihm tatsächlich, sie gefangen zu nehmen – da muss er erkennen, dass es noch einen vierten Bruder gibt. Bil erweist sich von den vieren als eindeutig am schlausten und gefährlichsten. Auf der Flucht vor den Brüdern wird Brisco verletzt, und zufällig von Professor Wickwire gefunden. Dieser bringt ihn in eine nahegelegene Stadt, die "No Man's Land" heißt. Der Name ist Programm: Sie wird nur von Frauen bevölkert, Männern ist der Zutritt normalerweise nicht gestattet. Um Brisco zu heilen, macht man jedoch eine Ausnahme. Kurz darauf verschlägt es dann auch die Swill-Brüder in die Stadt. Denn just in No Man's Land wollen sie sich mit ihrem Cousin Ed treffen, der wertvolles Regierungseigentum gestohlen hat. Damit, eben dieses wieder zurückzuholen, wurde wiederum Lord Bowler beauftragt. Beim gestohlenen Objekt handelt es sich um einen experimentellen mobilen Kampfwagen; heute sagt man üblicherweise "Panzer" dazu…
Review:
In "Im Reich der Amazonen" verschlägt es Brisco County Jr. in eine nur von Frauen bevölkerte Stadt. Sheriff Jenny Taylor ist dabei keine Unbekannte, wird sie doch von Denise Crosby aka Tasha Yar aus "Star Trek: The Next Generation" gespielt. Neben ihr war ich nicht zuletzt auch von Brook Susan Parker beeindruckt. Diese wäre mir weder davor noch danach (obwohl sie bei "Stargate" in zwei Episoden als Teal'cs Frau Drey'auc zu sehen war) großartig aufgefallen, aber wann immer ich diese Folge sehe, sticht ihre feurige Performance für mich positiv hervor. Zumal auch die Chemie mit Julius Carry stimmt. Aber auch Corinna Everson und Cameo Kneuer, welche die muskelbepackten Schwenke-Schwestern spielen, hinterlassen Eindruck – wenn auch eher aufgrund ihrer Statur (der die Episode wohl auch ihren deutschen Titel verlangt), als ihres Schauspiels, von ihrem Deutsch ganz zu schweigen (Wissenschastler?!).
Weitere bekannte Gaststars – neben dem bereits im Pilotfilm aufgetretenen John Astin – sind auch unter den Swill-Brüdern zu finden. Anführer Judson Scott ist ebenfalls "Star Trek"-Veteran ("Der Zorn des Khan"), während ich Jeremy Roberts in erster Linie aus den "Wing Commander"-Spielen kenne (wobei er, um bei "Star Trek" zu bleiben, auch einen kleinen Auftritt in "Das unentdeckte Land" hatte). Mit Denis Forest und Tracey Walter verbindet mich hingegen nicht wirklich viel; dennoch spielen auch sie ihre jeweilige Rolle sehr gut. Was die Handlung betrifft, sticht in erster Linie die nette Art und Weise hervor, wie die einzelnen Handlungsstränge letztendlich in No Man's Land zusammenlaufen. Und nicht zuletzt der Showdown, wo Brisco & Co. dann gegen den Panzer kämpfen müssen, macht dann ordentlich Laune – wobei mir nicht zuletzt die clevere Art und Weise gefiel, wie man diesen schließlich ausschaltet. Und generell ist der Einsatz einer solchen "fortschrittlichen Technologie" typisch für die Serie, und macht einen Teil ihres Reizes aus. Aufgrund des Settings fast schon notgedrungen hat "Im Reich der Amazonen" zudem eine feministische Note, die mir ebenfalls gut gefallen konnte. Die letzte wesentliche Stärke liegt dann in der Vorgeschichte von Jenny Taylor – und dass Brisco sie am Ende, trotz dieser, nicht verhaftet. Doch trotz all dieser positiven Aspekte: Im Gesamtpaket fehlte es "Im Reich der Amazonen" ein bisschen an Unterhaltungswert. Vom Showdown abgesehen schleppte sich die Handlung doch ein bisschen dahin. Auch die Gags waren zuletzt schon mal zahlreicher. Und für Spannung war auch nur sporadisch gesorgt. Zumal die für die Serie typischen Cliffhanger vor den Werbeunterbrechungen ebenfalls schon packender waren. Last but not least: Dass Professor Wickwire rein zufällig auf den verletzten Brisco trifft, war halt schon ziemlich konstruiert. Und warum er am Ende im No Man's Land bleiben darf, leuchtete auch nicht wirklich ein. Trotz dieser Kritikpunkte wurde ich von "Im Reich der Amazonen" insgesamt aber gut unterhalten.
Fazit:
An "Im Reich der Amazonen" gefiel mir in erster Linie einer nur von Frauen bevölkerten Stadt, mitten im Wilden Westen. Aufgrund ihrer Verbindung zur Bly-Gang war zudem Sheriff Taylor als Figur sehr spannend. Positiv auch, wie die einzelnen Handlungsstränge im Verlauf der Episode auf gelungene und überzeugende Art und Weise zusammenlaufen. Und der Showdown, wo Brisco & Co. gegen einen Panzer antreten müssen, war durchaus packend, und auch ansatzweise spektakulär. Allerdings: Der vorangegangenen Episode, und insbesondere dem Pilotfilm, ist es doch besser gelungen, mich auch wirklich durchgehend bestens zu unterhalten. Demgegenüber schlichen sich bei "Im Reich der Amazonen" doch kleinere Längen ein. Die Swill-Brüder waren zwar grundsätzlich solide Widersacher und gut besetzt; zudem verstehe ich – und finde ich es ja sogar positiv – dass es nicht in jeder Episode um John Bly und seine Gang gehen kann. Trotzdem kamen sie an diese(n) nicht ganz heran. Und dass der Professor den verletzten Brisco aufgabelt war natürlich auch ein etwas gar großer und bequemer Zufall. Für gute Unterhaltung war aber auch bei diesem Besuch im No Man's Land durchaus wieder gesorgt.