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Die Enkaraner Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Scorched Earth
Episodennummer: 4x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 25. August 2000
Erstausstrahlung D: 25. Juli 2001
Drehbuch: Joseph Mallozzi & Paul Mullie
Regie: Martin Wood
Hauptdarsteller: Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill, Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson, Amanda Tapping als Captain Samantha Carter, Christopher Judge als Teal'c, Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller: Brian Markinson als Lotan, Marilyn Norry als Hedrazar, Alessandro Juliani als Eliam, Rob Court als Caleb, Nikki Smook als Nikka, Martin Wood als Major Wood u.a.

Kurzinhalt: Die wochenlange Suche nach einer neuen Heimat für die Enkaraner, die ganz bestimmte Umweltbedingungen zum Überleben benötigen, hat endlich ein Ergebnis gebracht. Doch kaum hat man die Umsiedelung auf den Planeten P5S-381 abgeschlossen, sieht man in der Ferne ein außerirdisches Schiff, dass die Wälder mit einer riesigen Feuerwand vernichtet, und auch die Atmosphäre des Planeten verändert. Untersuchungen ergeben, dass das Schiff an P5S-381 ein Terraforming vornimmt – und wenn dieses abgeschlossen ist, werden die Enkaraner auf ihm nicht mehr überleben können. Jack, Daniel, Sam und Teal'c werden kurz darauf an Bord des Schiffes gebeamt, wo sie von Lotan begrüßt werden, einer künstlichen Lebensform, die extra dafür geschaffen wurde, um sich mit ihnen und den Enkaranern zu verständigen. Lotan erklärt, dass es sich beim Schiff um eine Arche handelt, welche die – eingefrorenen und archivierten – Überreste einer ausgestorbenen Zivilisation beinhaltet. Als man mit dem Terraforming von P5S-381 begann, war dieser noch unbewohnt. Den Prozess jetzt abzubrechen würde bedeuten, dass die außerirdische Zivilisation nie mehr zurückkehren kann, da das Schiff nur die Ressourcen hat, um einen Planeten umzuwandeln. Die Enkaraner wehren sich allerdings standhaft, ihre neue Heimat schon wieder aufzugeben. Das Team von SG-1 muss nun zwischen dem Überleben zweier Zivilisationen entscheiden…

Denkwürdige Zitate: "Actually we’re friends of the people your ship seems bent on wiping out."
"Yes, that is unfortunate."
(In der Tat – wie Teal'c wohl sagen würde.)

"You want to talk me out of this?"
"Yes, sir!"
(Jack und Sam, nachdem sie die Bombe platziert haben.)


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime "Die Enkaraner" stellt SG-1 vor ein Dilemma: Gerade erst haben sie die Enkaraner, welche ganz bestimmte Umweltbedingungen zum Überleben brauchen, in ihre neue Heimat umgesiedelt, da kommt das Transforming-Schiff auf ihre Siedlung zu. Beide Zivilisationen sind auf P5S-381 angewiesen – doch wer hat das Recht, darauf wirklich zu leben? Aufgrund der Tatsache, dass sie den Planeten für die Enkaraner ausgesucht haben, wird SG-1 unweigerlich in diesen Konflikt hineingezogen und zum Richter, der entscheiden muss, welche Zivilisation überleben darf, und welche sterben muss. Wobei sich das Team in dieser Frage alles andere als einig ist. Für Jack ist die Frage klar, er sieht sich für die Enkaraner verantwortlich und diesen auch stärker verbunden, weshalb er vergleichsweise wenig Skrupel zu haben scheint, die längst ausgestorbene außerirdische Zivilisation endgültig auszulöschen. Daniel, der hier wieder einmal seine Rolle als moralische Instanz einnimmt, sieht das hingegen differenzierter, und setzt alles daran, eine andere Lösung zu finden, als das Schiff in die Luft zu sprengen – und damit Völkermord zu begehen.

Es ist ein interessantes moralisches Dilemma, vor das die Episode sowohl SG-1 als auch den Zuschauer stellt – der so wie das Team dazu gezwungen wird, Stellung zu beziehen. Ich selbst stand dabei voll und ganz auf Daniels Seite, und tat mir mit Jacks Standpunkt etwas schwer – allerdings könnte man genauso argumentieren, dass die andere Zivilisation schon ihre Chance hatte und ihr Leben gelebt hat, und jetzt die Enkaraner dran sind. Jedenfalls war eben diese Frage – mit einer Einschränkung – die größte Stärke der Folge. Aber auch die daraus resultierenden Diskussionen zwischen den Teammitgliedern konnten mir gefallen. Auch wenn ich nicht auf Jacks Seite stand konnte ich seine Argumentation doch nachvollziehen; und vor allem machte Richard Dean Andersons gepeinigte Performance klar, dass er sich selbst schwer damit tut, die außerirdische Zivilisation auszulöschen – wobei ich es wiederum, auch wenn ich mit seiner Etnscheidung nicht übereinstimmte, sehr stark und durchaus auch mutig fand, dass er dies dann auch tatsächlich durchziehe durfte (wenn auch die Bombe vom Schiff rechtzeitig entdeckt und "entschärft" wird). Nett fand ich auch alles rund um Lotan; schon allein aus dem künstlich geschaffenen Wesen dass sich in weiterer Folge jenen Lebewesen denen er zur besseren Verständigung nachgebildet wurde zunehmend verbunden fühlt, hätte sich eine nette und interessante Folge machen lassen. Was mir auch sehr gut gefallen hat, war das Set des außerirdischen Schiffes, das ich überaus schön gestaltet fand. Und generell konnten sich die Effekte wieder einmal sehen lassen.

Episodenbild (c) MGM/Showtime Negativ macht sich in erster Linie das Ende bemerkbar, wo sich das Dilemma dann doch etwas zu einfach in Wohlgefallen auflöst. Solche "Friede Freude Eierkuchen"-Enden erwarte ich von "Star Trek", und hin und wieder finde ich ein bisschen Optimismus ja auch richtig, wichtig und gut, aber in der Vergangenheit hat "Stargate" durchaus auch Mut zu tragischeren Wendungen bewiesen – der hier leider völlig fehlt. Wenn der alternative Planet doch wenigstens nicht die ursprüngliche Heimatwelt der Enkaraner gewesen wäre, und man sie noch hätte überzeugen müssen, eine neue Heimat zu beziehen (wofür man dank des Terraforming-Stops jetzt aber wenigstens die nötige Zeit gehabt hätte). Auch das mit Lotan am Ende, der sich den Enkaranern in ihrer neuen alten Heimat anschließen wird, war mir zu viel des Guten. Und insgesamt offenbart sich das Dilemma rückwirkend betrachtet als Schall und Rauch, da letztendlich eine derart einfache und für beide Seiten schmerzlose Lösung gefunden wird. Last but not least: Hätten wir die Enkaraner schon in einer früheren Episode kennengelernt und die bisherigen Versuche, eine neue Heimat zu finden stärker mitverfolgt, wäre man ihnen und ihrer Notlage verbundener gewesen. Auch dies sorgt dafür, dass "Die Enkaraner" leider ein bisschen dramaturgisches Potential liegen lässt.

Fazit: So wie jedes Mysterium letztendlich nur so gut ist wie die Auflösung, ist jedes Dilemma nur so gut wie die Lösung, die am Ende dafür gefunden wird. Und genau da hapert es an "Die Enkaraner". Weil es hilft mir halt leider nicht viel, wenn man eine halbe Stunde lang SG-1 und uns mit der Frage peinigt, welche der beiden Zivilisationen überleben darf, wenn man dann einen derart harm- und schmerzlosen Ausgang präsentiert. Ich sag ja nicht unbedingt, dass Jack das Schiff tatsächlich hätte sprengen und damit Völkermord begehen sollen. Aber wenn Lotas von sich aus entschieden hätte, das Terraforming zu stoppen und das Volk, dass ihn ja eigentlich erst geschaffen hat, dem Untergang zu weihen, oder die Enkaraner zuallermindestens wenigstens auf einen neuen (nicht ihren Heimat-)Planeten hätte umziehen müssen, wäre schon viel gewonnen gewesen. Stattdessen herrscht Friede Freude Eierkuchen, und Lotan wird auch noch dazu eingeladen, sich ihnen in ihrer neuen Heimat anzuschließen. Dieses Ende, dass es alle Beteiligten viel zu leicht machte, stieß mir leider doch etwas sauer auf. Davon abgesehen hat mir "Die Enkaraner" aber gut gefallen, wobei neben dem zentralen Dilemma (abseits der enttäuschenden Auflösung) und die damit einhergehenden Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Teams vor allem noch das Set des außerirdischen Raumschiffs sowie Lotans Wandlung gefallen konnten. Insgesamt war die Folge ok, aber mit einem zumindest etwas düstereren Ende wäre sie aus meiner Sicht deutlich besser gewesen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel


Inhaltsbeschreibung: Episodenbild (c) MGM/Showtime Nach einer wochenlangen Suche hat das Stargate-Center endlich einen Planeten für das Volk der Enkaraner gefunden. Die Enkaraner benötigen eine ganz spezielle Atmosphäre, um auf einem Planeten überleben zu können. Das Stargate-Center hat unter Hochdruck nach einem geeigneten Planeten gesucht, da die Enkaraner nur wenige Tage auf der Erde überlebt hätten. Sie haben SG-1 aus Dank für ihre neue Heimat zum Essen eingeladen. Während des Essens, kommt plötzlich ein Mann sehr verängstig zu ihnen und berichtet von einer großen Gefahr. Er führt SG-1 zu einem gigantischen Schiff, welches anscheinend versucht, den Planeten zu verändern. Das Schiff hat eine Größe von ca. vier Kilometern und vernichtet alles, was sich ihm in den Weg stellt. Das Schiff verändert die Atmosphäre des Planeten in eine, in der die Enkaraner nicht mehr leben können. Carter stellt die Theorie auf, dass dieses Raumschiff oder was es auch ist, den Planeten terraformiert. Plötzlich wird das Team in das Innere des Schiffes gebeamt. Ein Mann namens Lotan begrüßt das Team. Lotan sieht wie ein Enkaraner aus und berichtet, das er in den letzten vierundzwanzig Stunden vom Schiff erschaffen wurde. Das Identische Aussehen soll dazu betragen einen Dialog zwischen dem Schiff, den Menschen und den Enkaranern zu schaffen.

Lotan erklärt, dass dieser Planet in eine schwefelige Atmosphäre verwandelt wird, um die längst vergessene Spezies der Gadmeer-Zivilisation neu zu erschaffen. Die Gadmeer wurden, wie Lotan erzählt, von einem bösen Feind vernichtet und sind seitdem auf der Suche nach einer neuen Heimat. Das Volk selber war friedlich, ohne jegliche Art von militärischen Absichten. Das Schiff trägt die letzten Informationen des Volkes in sich und hat sich entschlossen, diesen Planeten als neue Heimat der Gadmeer zu transformieren. Auf der Suche nach einer neuen Heimatwelt für die Gadmeer, welche 248 Faktoren erfüllen müsste, hat das Schiff mehr als tausend Planeten und Welten gescannt, aber immer wichen einige Faktoren von der idealen Welt ab. Die Welt auf dem SG-1 die Enkaraner umgesiedelt hat, entsprich genau diesen 248 Faktoren und die Transformation kann nach Beginn nicht mehr abgebrochen werden. O´Neill will nicht, dass die Enkaraner vernichtet werden, und lässt Sam einen Naquadah-Bombe vorbereiten, die das Schiff vernichten soll. Daniel ist, wie immer, der Moralapostel und will diesem Plan nicht zustimmen. Er will, dass Lotan die Enkaraner kennen lernt. Deshalb bringt er ihn in ein Dorf der gerade umgesiedelten Enkaraner, damit er sieht, was das Schiff vernichten würde. Daniel versucht Lotan zu erklären, dass die Gadmeer sicher nicht ihre Zivilisation auf der Asche eines anderen Volkes erbauen wollen. Lotan versteht, was Daniel versucht ihm zu erklären und will auch nicht, dass die Enkaraner ausgelöscht werden, aber die Priorität haben die Gadmeer. Die beiden finden einen Weg, um beide Völker zu retten. Daniel und Lotan suchen in der Datenbank des Schiffes nach einem ähnlichen Planeten und finden tatsächlich die Heimatwelt der Enkaraner. Da der Planet kein Stargate besitzt, bietet Lotan an, die Enkaraner mit dem Raumschiff dorthin umzusiedeln. Das Schiff würde nachdem Flug die Transformation dieses Planeten dann weiter fortsetzen, damit die Gadmeer wieder auferstehen.

Michael Melchers
(Bilder © MGM/Showtime)




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Kommentare (2)
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1. 13.07.2016 12:58
 
Unmoralisches Dilemma
Hallo, 
 
es ist zwar schon eine Weile her, dass die Episode erschien, aber ich möchte mal eine Diskussion anstoßen. Im Netz habe dazu noch nicht gefunden. Falls ich zu dumm zum suchen bin und jemand hat einen Link zu dieser Frage, bitte posten oder an mein E-Mailadresse. Danke. 
 
Also, da hat SG1 oder wer auch immer auf der Erde dafür verantwortlich ist hat für die Enkaraner einen neuen Planeten gesucht und gefunden und plötzlich taucht da ein Raumschiff auf und fängt an den Planeten umzugestalten. Diese Bösewichte, sofort eine Bombe bauen und zerstören! So einfach könnte es sein, wenn nicht: 
 
1. die Dadmeer zuerst, noch vor Eintreffen der Enkaraner als also der Planet noch "niemanden" gehörte, mit dem Prozess begonnen haben und 
2. die Zerstörung des Schiffs der Gadmeer Genozid allergrößten Ausmaßes bedeuten würde. 
 
Diese Punkte scheinen aber überhaupt nicht zu interessieren. Jack will gleich die Bombe zünden und Carter baut sie auch noch. Hat keine der an der Serie Beteiligten hier das Potenzial für tiefgreifendes Geschichtenerzählen gesehen. Was wäre, wenn Carter sich geweigert hätte? Das Recht hätte sie gehabt, es geht immerhin um Völkermord. Hat Jack gar kein schlechtes Gewissen oder erkennt er etwa die eigene Schuld an der Situation nicht? Hier hätte großes "Kino" entstehen können. Man könnte aber auch einfach sagen, dass das eben amerikanische Denkungsart ist, aber soweit will ich gar nicht gehen. 
 
Es würde mich schon interessieren, ob nur ich so empfinde. 
 
Stefan
 
2. 14.07.2016 15:54
 
Unmoralisches Dilemma
Hallo Stefan, danke für deinen Kommentar! Leider ist es schon zu lange her, dass ich die Episode gesehen habe, um hier noch eine Meinung abgeben zu können. Kannst du eventuell... *blättertinderreviewsplanung*... am 28.08.2017 nochmal vorbeischauen? ;) Dann wird mein Review zur Folge (voraussichtlich) online gehen. Und eventuell findet sich bis dahin ja noch jemand, der ähnlich denkt wie du :).
 

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