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The Last of Us - 1x05: Ertragen und Überleben Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: Endure and Survive
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12. Februar 2003 (HBO)
Erstausstrahlung D: 13. Februar 2003 (Sky)
Drehbuch: Craig Mazin
Regie: Jeremy Webb
Besetzung: Pedro Pascal als Joel Miller, Bella Ramsey als Ellie, Melanie Lynskey als Kathleen Coghlan, Lamar Johnson als Henry Burrell, Keivonn Woodard als Sam Burrell, Jeffrey Pierce als Perry, John Getz als Edelstein, Craig Haas als Informer, Ron J. Anderson als Sniper, Adam Basil als The Bloater u.a.

Kurzinhalt: Vor einigen Tagen haben die Rebellen, angeführt von Kathleen Coghlan, das Militärregime gestürzt. Seither haben sie zahlreiche Kollaborateure gefangengenommen und hingerichtet. Einzig Henry Burrell und sein junger, gehörloser Bruder Sam sind ihnen bisher durch die Lappen gegangen. Die beiden haben sich einige Zeit bei einem Freund versteckt – bis auch dieser von Kathleens Leuten erwischt wurde. Sie sind gerade dabei, einen verzweifelten Versuch zu unternehmen, aus Kansas City zu entkommen, als Joel und Ellie in die Stadt gelangen, und angegriffen werden. In der Art und Weise, wie die beiden zurückschlagen, erkennt Henry, dass die beiden die beste Chance sind, die er und Sam haben, um Heil aus der Stadt herauszukommen. Als Gegenleistung bietet ihnen Henry sein Wissen über Kansas City – und verborgene Fluchtwege – an. Joel ist überhaupt nicht davon begeistert, mit einem Kollaborateur zusammenzuarbeiten, sieht jedoch keine andere Wahl, wenn er Ellie beschützen will. In den darauffolgenden Stunden freunden sich nicht nur Ellie und Sam an. Auch Joel muss erkennen, dass Henry für seine Entscheidung, mit dem Militärregime zusammenzuarbeiten, gute Gründe hatte…


Review: Episodenbild (c) HBO Das erste Drittel rollt nun die Geschichte der letzten Tage aus Sicht von Henry und Sam auf – die am Ende von "Niemand wird uns finden" plötzlich mit vorgehaltener Waffe vor Joel und Ellie standen. Wir erfahren hier nun auch, warum Kathleen so verbissen nach ihnen sucht. Mit die größte Stärke der Episode war dabei für mich die hier präsentierte moralische Ambivalenz. Zwar geht nicht eindeutig hervor, ob Kathleen und ihre Truppe zu den Fireflies gehören, sie sind aber in jedem Fall Rebellen gegen die Militärjunta. Eben diese wurden bisher recht positiv dargestellt – demgegenüber fällt es schwer, Kathleens erbarmungslose Vorgehensweise zu unterstützen. Da kann man sich schon fragen: Was genau ist an ihr nun besser, als an jenem Feind, den sie bekämpft und besiegt hat? Ähnlich ist es bei Henry. Im ersten Moment ist man natürlich nicht unbedingt geneigt, für einen Kollaborateur, der den Anführer der Rebellen an das Regime verraten hat, Sympathien zu empfinden. Wenn man dann aber erfährt, dass er dies getan hat, um dringend benötigte Medikamente für seinen jungen Bruder zu besorgen, sieht die Sache gleich wieder anders aus. Man fragt sich unweigerlich: Wie hätte man selbst in dieser Situation gehandelt?

In jedem Fall zwingt die Bekanntschaft mit Henry – und Sam – Joel dazu, seine bisher sehr festgefahrenen moralischen Überzeugungen zu hinterfragen. Mir gefiel aber auch der – relativ ruhige – Mittelteil, in dem Ellie und Sam für einen kurzen Moment einfach nur unbeschwerte Kinder sein können, die Fußball spielen, sich über Comics austauschen, und so weiter. Gerade auch im Hinblick auf die Gefahren, die außerhalb des Bunkers lauern, und damit einhergehend die – sich letztendlich ja auch bestätigende – Befürchtung, dass die Sache für die beiden nicht gut ausgehen wird, lag diesen Momenten auch eine gewisse Tragik inne. Wobei ich zugegebenermaßen eher gedacht hätte, dass sich Henry opfern, und Sam nun zumindest eine Zeit lang Joel und Ellie begleiten wird. Insofern schien jene Szene, wo Henry sich Kathleen ergibt, meine Vermutungen genau zu bestätigen. Dann jedoch stürzt der Lastwagen in den Boden ein, befreit die dort gefangenen Infizierten – und die Hölle bricht aus. Nun fand ich das Finale bereits davor ziemlich spannend, dank des Scharschützen, der die vier Flüchtenden ins Visier nimmt. Auch der Moment, wo Joel keine andere Wahl bleibt, als ihn zu erschießen, war stark. So richtig dreht "Ertragen und Überleben" dann allerdings ab eben dieser Szene, wo die Infizierten auf einmal aus dem Untergrund hervorkommen, auf. Das nachfolgende Chaos war ungemein packend, und vorausgesetzt das wurde 1:1 aus dem Spiel übernommen, konnte ich mir auch gut vorstellen, wie nervenaufreibend es gewesen sein muss, entweder Ellie durch die Horde an Infizierten, oder aber Joel, der mit dem Scharfschützengewehr versucht, sie zu beschützen, zu steuern. Wichtig natürlich auch, dass Kathleen und ihre Leute hier letztendlich für Kathleens Rachsucht den ultimativen Preis bezahlen müssen. Aber auch für Henry und Sam geht die Angelegenheit nicht gut aus. Und so mündet "Ertragen und Überleben", nach zwar bereits interessantem, aber noch nicht übermäßig mitreißendem Beginn, zuerst in einem packenden Showdown, und schließlich einem ungemein tragischen Finale, in dem Henry zuerst Sam und schließlich sich selbst erschießt. Das nahm mich doch ordentlich mit.

Fazit: Episodenbild (c) HBO Im ersten Drittel überzeugte mich "Ertragen und Überleben" vor allem damit, wie hier die bislang sehr deutlich verlaufenden Trennlinien zwischen Gut und Böse zunehmend verwischte. Einerseits mit Kathleens extrem brutaler und schonungsloser Vorgehensweise, und andererseits Henrys nachvollziehbarer Begründung für seinen Verrat. Der Mittelteil bot dann sowohl für uns als auch die Figuren eine Verschnaufpause, wobei mir vor allem gefiel, dass Sam und Ellie hier kurz mal einfach nur Kinder sein durften. Zumal klar war, dass es sich hier nur um die Ruhe vor dem Sturm handelt. Dieser kam dann zuerst in Form eines angreifenden Scharfschützen, der Joel keine andere Wahl lässt, als ihn auszuschalten. Dann mit Kathleens herannahenden Truppen. Und schließlich der Horde von Infizierten, die aus dem Untergrund hervorbrechen, und für einen so chaotischen wie mitreißenden Showdown sorgen. Der tragische Ausgang des Geschehens wertete "Ertragen und Überleben" dann nochmal zusätzlich auf.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 HBO)








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